Bochum. In dem humorvollen Stück „Sherlock Holmes jagt Dr. Watson“ verschlägt es den Meisterdetektiv in unsere Tage. Die Premiere ist fast ausverkauft.
Die Abenteuer von Sherlock Holmes und seinem treuen Begleiter Doktor Watson haben Millionen in den Bann gezogen: ob im Kino, vor dem Fernsehschirm oder bei der Lektüre der legendären Romane von Arthur Conan Doyle. Jetzt kommt der britische Meisterdetektiv auf die Bühne: In „Sherlock Holmes jagt Dr. Watson“ will Regisseur Robert Gerloff die Legende in unsere Zeit holen – und setzt dabei auf eine Menge Humor. Die Premiere steigt am Freitag, 9. Dezember, in den Kammerspielen Bochum.
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Sherlock Holmes kommt in Bochum auf die Bühne
Für Fans des Originals und für Neueinsteiger sei der Abend gleichermaßen spannend, verspricht der Regisseur. Dabei ist er sich der immensen Popularität dieser Figur sehr wohl bewusst: „Der Stoff ist so oft auf verschiedene Weise interpretiert worden: Das ist wie ein riesiger Steinbruch, in dem man sich abarbeitet“, sagt er.
Mit Sherlock Holmes ins neue Jahr
„Sherlock Holmes jagt Dr. Watson“ wird auch an Silvester (31. Dezember) gespielt: Für die Aufführung um 19.30 Uhr gibt es eventuell noch Restkarten.
Zeitgleich sind im großen Haus zwei Vorstellungen des wundervollen Liederabends „Mit anderen Augen“ zu sehen (um 16 und 21 Uhr). Hierfür gibt es noch einige Tickets an der Theaterkasse. Ab 22.30 Uhr folgt die große Silvesterparty im Foyer des Schauspielhauses.
Von den Stummfilmen von Buster Keaton bis zur brillanten TV-Serie mit Benedict Cumberbatch gibt es kaum eine Generation, die nichts von Sherlock Holmes gehört hat. „Das zieht sich quer durch die ganze Popkultur.“ Gerade deshalb sei es nicht ohne Reiz, Holmes und Watson „als Prototyp des Ermittlerduos“ für die Bühne neu zu erfinden – was Arthur Conan Doyle selber übrigens nie gewagt hat: „Er war lange der Meinung, das müsse Literatur sein und nichts anderes. Erst später entschied er sich anders.“
Die Aufführung ist reich an Zitaten und Anspielungen
Für die Bochumer Aufführung hat die Dramaturgin Angela Obst eine eigene Fassung geschrieben. Als Vorlage dient der Roman „Das Zeichen der Vier“, doch schon der Untertitel des Abends verrät, dass niemand besonders eng daran festhält: „Bis Seite 27 nach Arthur Conan Doyle“, heißt es dort schelmisch. Der große Rest wird dann also eher frei ausgelegt.
„Interessant ist vor allem, eine so vielschichtige Figur wie Sherlock Holmes ins Jahr 2022 holen“, sagt Angela Obst. „Wir wollen mit der Legende clever spielen – und letztlich natürlich auch mit der Erwartungshaltung der Fans.“ So sei Aufführung reich an Zitaten und Anspielungen auf andere Fälle aus dem Holmeschen Kosmos.
Fünf Schauspieler teilen sich die Bühne
Nur fünf Schauspielerinnen und Schauspieler teilen sich die Bühne. Oliver Möller tritt als Sherlock auf (ob mit Pfeife und karierter Jagdmütze bleibt ein Geheimnis), seinen Assistenten Watson spielt Alexander Wertmann. Veronika Nickl, Victor IJdens und Friederike Ott, die zum ersten Mal in Bochum zu erleben ist, teilen sich alle übrigen Rollen. „Daneben gibt es eine starke musikalische Ebene, es wird kräftig gesungen“, verrät Regisseur Gerlof. Die Bühne sei eher abstrakt gehalten, auch mit Videos wird viel gespielt.
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Und tatsächlich wird auch ein Mordfall gelöst. Lose basierend auf dem zweiten Sherlock-Holmes-Roman „Das Zeichen der Vier“ geht es um einen verschollenen Vater, einen sagenumwobenen Schatz und einen entflohenen Sträfling. „Das Buch ist teilweise sehr verworren“, meint Angela Obst. „Das wollen wir alles etwas auflockern.“ Denn vor allem soll der Abend lustig und unterhaltsam werden: „Diesen besonderen Stoff mit einem gewissen Humor zu erzählen und eine ganz eigene Spielform dafür zu finden: Das hat uns am meisten gereizt.“
Dauer: ca. eine Stunde und 50 Minuten ohne Pause. Für die Premiere am Freitag, 9. Dezember, um 19.30 Uhr gibt es nur noch wenige Karten. Wieder am 14., 25. und 31. Dezember sowie im Januar. Karten: 0234 33335555.