Bochum. Die Heimat im Herzen, doch der Sound ist frisch und frech: Mit „Bochumer“ gelingt dem jungen Sänger Loco Candy ein mitreißender Song.
Auf ewig ein Bochumer: Mit einem mitreißenden Song über seine Heimatstadt sorgt der junge Sänger Loco Candy für Aufsehen in der Musikszene. Nur wenige Tage nach seiner Veröffentlichung wurde „Bochumer“ bereits weit über 7000-mal bei Youtube angeklickt.
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Loco Candy bringt Song über seine Heimatstadt Bochum heraus
Die Reaktionen der Fans sind euphorisch: „So ein Banger“, schreibt einer. „Zu krass“, ein anderer. Sogar aus der Nachbarstadt kommt Lob: „Als Essener gebe ich probs“, lautet ein Kommentar, was für die Älteren übersetzt so viel wie „Hut ab“ bedeutet.
Der 23-jährige Loco Candy, der mit bürgerlichem Namen Julian Finke heißt, freut sich total. „Dies ist tatsächlich mein erster Song in deutscher Sprache, vorher habe ich nur Englisch gesungen“, erzählt er. Der Refrain knallt gut: „Bis ich im Sarg bin, bin ich Bochumer“, singt Loco Candy darin. Das Musikvideo dazu wurde vor dem Ruhrstadion, im Bermudadreieck und in der Hustadt gedreht und gibt dem Song – locker angesiedelt zwischen Indie-Rock und melodiösem Rap – die passende Ruhrpott-Note.
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Den Sprung nach Berlin hat er nicht bereut
Dazu muss man wissen: Loco wurde zwar in Bochum geboren und wuchs auch hier auf, doch seit einer Weile lebt er in Berlin-Mitte. „Mit 15 Jahren habe ich angefangen, mit ein paar Freunden zu Hause im Keller Musik zu machen. Schon damals war mir klar, dass ich nichts anderes werden möchte als Musiker.“ Weil es für junge Kreative in der Hauptstadt aber wesentlich mehr Möglichkeiten zur Entfaltung gibt als hier in Bochum, wagte er den Sprung nach Berlin – und hat ihn nicht bereut. „Berlin hat mir schon viele Türen geöffnet, die mir in Bochum wahrscheinlich verschlossen geblieben wären“, meint er.
Loco Candy ist vielseitig unterwegs: Er machte ein Praktikum an einer Designschule, gründete eine Fashionmarke, legt nachts als DJ auf und modelt für Werbefilme (etwa für Opel und Uber). Sein eigentliches Herzensprojekt aber bleibt die Musik, für die er meist den weiten Weg zurück in die alte Heimat antritt: „Mindestens einmal im Monat bin ich hier und arbeite mit meinen Freunden an den Sounds“, sagt er. Dies geschieht fast immer in einem Tonstudio an der Herner Straße: „Hier fühle ich mich am wohlsten, und hier mache ich auch die beste Musik.“
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Erstes Album soll Mitte 2023 erscheinen
Bislang hat Loco Candy nur einzelne Singles und EPs veröffentlicht, doch das erste große Album ist bereits in Arbeit. Dafür hat er jetzt seinen ersten Plattenvertrag beim Major-Label BMG bekommen: „Das ist für einen jungen Musiker wie mich natürlich spitze“, meint er. Das Debütalbum soll nur aus Songs in deutscher Sprache bestehen und ist für etwa Mitte 2023 geplant. „Ein weiteres Video dafür haben wir gerade in Los Angeles aufgenommen“, erzählt er. Gemeinsam mit dem befreundeten Musiker Makko war Loco jüngst auf Deutschlandtour: 20 Städte haben die beiden gerockt.
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Respektvolle Annäherung an Grönemeyers „Bochum“
Seinen Song „Bochumer“ versteht Loco als Hommage an Herbert Grönemeyers legendäre Hymne – und das meint er überhaupt nicht anmaßend, sondern durchaus respektvoll. „Natürlich komme ich an Grönemeyers Lied niemals ‘ran, er ist einer meiner größten Idole“, sagt er. „Aber ich finde, eine Stadt wie Bochum kann mal wieder einen frischen neuen Sound vertragen, denn musikalisch ist hier schon lange nicht mehr viel passiert.“ Das will Loco Candy jetzt ändern: „Wir müssen Bochum wieder auf die musikalische Landkarte bringen.“