Bochum. Etwas schlanker als früher soll Bochums Festival der freien Kulturszene im Mai 2023 in die nächste Runde gehen. Künstler können sich bewerben.

Es dauert zwar noch eine Weile, bis die Bo-Biennale im kommenden Frühjahr erneut stattfindet, doch hinter den Kulissen laufen die Planungen für das nächste Festival der freien Kulturszene bereits auf Hochtouren. Einige Neuerungen wird es bei der vierten Auflage geben, die vom 11. bis 21. Mai 2023 in ganz Bochum geplant ist.

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Bo-Biennale im Mai 2023 erneut in Bochum am Start

Am Konzept wird etwas geschraubt und ein neues Leitungsteam hat sich auch gegründet. Im Mittelpunkt jedoch stehen erneut die vielen Bochumer Künstlerinnen und Künstler, ohne deren tatkräftiges Wirken das Festival kaum vorstellbar wäre. Wer mitmachen möchte: Die Bewerbungsphase für Künstler, Kuratoren und andere Kulturschaffende läuft noch bis Ende des Monats.

Bewerbungen noch bis Ende Oktober

Wer bei der kommenden Bo-Biennale unter dem Motto „Um die Ecke“ dabei sein will und sich künstlerisch mit einbringen möchte, kann sich noch bis 31. Oktober um eine Teilnahme bewerben: Ein Online-Formular steht dafür unter bobiennale.de zur Verfügung oder per Mail an: kontakt@bobiennale.de

Seinen Start erlebte das Festival der freien Bochumer Kulturszene im Juni 2017 und wurde ein großer Erfolg. Seither wird es alle zwei Jahre durchgeführt. Die letzte Bo-Biennale musste wegen der Corona-Pandemie in etwas kleinerem Rahmen stattfinden.

Die Bo-Biennale 2023 steht unter einem neuen Motto: „Um die Ecke“ heißt es. Das ist durchaus in doppeltem Sinn zu verstehen: „Die Besucherinnen und Besucher sollen Kunst und Kultur erleben können, indem sie einfach nur um die Ecke gehen“, erklärt Sprecherin Alina Ragus. Gleichzeitig sollen die vielen Veranstaltungen auch dazu anregen, „um die Ecke zu denken“: neue Perspektiven zu erschließen und Altes in neuem Licht zu sehen. So sollen auch Themen wie Diversität, Migration und Nachhaltigkeit zentrale Rollen spielen.

Leitungsteam stellt sich neu auf

Wie schon in den Jahren zuvor hat sich das Organisationsteam der Bo-Biennale teilweise neu aufgestellt und besteht diesmal unter anderem aus Lukas Tomko und Stephanie Wyrebak, die im September die erste „Kulturlinie 308/18“ auf die Strecke brachten. Ein wichtiges Anliegen der neuen Leitung ist es, das Festivalprogramm übersichtlicher zu gestalten, als es in früheren Jahren der Fall war. „Das las sich manchmal wie ein Telefonbuch mit Hunderten von Veranstaltungen“, sagt Alina Ragus. „Klar war das total schön, hat aber manche Besucher womöglich auch etwas überfordert, weil sie gar nicht mehr wussten, wo überall sie hingehen sollen.“

So soll die neue Bo-Biennale etwas schlanker werden: „Wir rechnen mit etwa drei bis fünf Veranstaltungen pro Tag.“ Wiederbelebt werden soll die „Bo-Biennale to go“, die vor zwei Jahren aus Corona-Gründen erfunden wurde und gut ankam: Hier sind kleinere Aktionen an wechselnden Orten etwa in Galerien und Cafés geplant. Damals gab es etwa Kunstaktionen hinter Schaufenstern und Fenster-Konzerte.

Zum ersten Mal fand die Bo-Biennale im vergangenen Jahr auf dem Bismarckplatz in Bochum-Wattenscheid statt.
Zum ersten Mal fand die Bo-Biennale im vergangenen Jahr auf dem Bismarckplatz in Bochum-Wattenscheid statt. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Konzerte, Performances und Workshops

Daneben soll es mehrere „Platztage“ geben: Dort wird jeweils ein Ort für einen Tag auf unterschiedliche Weise bespielt. In der vergangenen Ausgabe waren dies etwa der Kunstkiez Bärendorf und der Bismarckplatz in Wattenscheid, wo Lesungen, Konzerte, Performances und Workshops für Kinder geboten wurden. „Hier sind wir noch auf der Suche nach neuen, spannenden Orten“, sagt Alina Ragus.

Dies müssten gar nicht unbedingt große Plätze sein: Auch kleinere Orte wie Kneipen, Theater, Kunsthallen oder ein Kiosk seien vorstellbar. Ob auch der Springorum-Radweg wieder mit dabei ist, der ein zentraler Spielort bei den vergangenen Festivals war, sei noch offen.

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Viele Pläne werden geschmiedet

Mit einiger Tatkraft steckt das neue Team in den Vorbereitungen. Dank finanzieller Unterstützung der Stadt, des Kulturbüros und der Stadtwerke sei die Finanzierung gesichert. Wichtig: Keiner der beteiligten Künstler soll sich rein „ehrenamtlich“ einbringen. „Es gibt faire Löhne“, verspricht Ragus. Viele Ideen werden gerade diskutiert, neue Pläne geschmiedet. Alina Ragus kann den kommenden Mai kaum erwarten: „Wir haben richtig Bock darauf!“