Bochum. Die Saison an der Badestelle in Bochum-Dahlhausen ist beendet. Das Schwimmen war öfter verboten als erlaubt. Gleichzeitig sind die Kosten hoch.

Mehrere Jahre hat die Planung für die erste offizielle Badestelle an der Ruhr gedauert. Ende Juni hat in Bochum-Dahlhausen die Eröffnung stattgefunden – wegen eines Unwetters einige Tage später als geplant. Und auch dann lief nicht alles glatt. Nun ist die Badesaison beendet – und das Schwimmen in der Ruhr war in den vergangenen Wochen öfter verboten als erlaubt.

Badestelle an der Ruhr: Schwimmen war 2022 öfter verboten als erlaubt

Am 30. Juni wurde die Eröffnung der Badestelle an der Ruhr gefeiert, aufgrund von Regen war das Baden jedoch ab dem folgenden und dann für mehrere Tage untersagt. Am Donnerstag, 15. September, wäre der offiziell letzte Badetag gewesen. Unabhängig davon, dass bei herbstlichen 15 Grad und Regen wohl kaum schwimmen gegangen wäre: Die Ampel leuchtete wieder rot.

Bei der Eröffnung der Badestelle an der Ruhr in Bochum-Dahlhausen wagten sich einige Schwimmerinnen und Schwimmer ins kühle Nass. Am Tag darauf wurde das Schwimmen für mehrere Tage verboten.
Bei der Eröffnung der Badestelle an der Ruhr in Bochum-Dahlhausen wagten sich einige Schwimmerinnen und Schwimmer ins kühle Nass. Am Tag darauf wurde das Schwimmen für mehrere Tage verboten. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Genau wie an insgesamt 42 von 78 Tagen der Badesaison. Zum Vergleich: An 36 Tagen hat die Badeampel grün geleuchtet. Diese Zahlen teilt die Stadt Bochum auf Anfrage der WAZ mit.

Die Ursache: zwischenzeitliche starke Regenfälle. „Heftige Niederschläge können verschmutztes Oberflächenwasser und Abwässer aus Kläranlagen in Flüsse schwemmen, was zu einer Verschlechterung der Wasserqualität führt“, erklärt die Stadt. Übersteigt die Niederschlagsmenge an verschiedenen Messstellen einen Grenzwert, wird die Badeampel vorsorglich auf Rot gestellt. Damit die Ampel wieder grün wird, muss ein unabhängiges Institut die Wasserqualität prüfen und auswerten. Das dauerte in den vergangenen Wochen meist mehrere Tage.

Wasserqualität war zu keiner Zeit schlecht

Auch interessant

Obwohl das Schwimmen an der Badestelle in Dahlhausen häufiger verboten als erlaubt war: „Keine der Proben, die auf Basis des Frühwarnsystems erfolgt ist, hat eine Grenzwertüberschreitung angezeigt. Mit Vorliegen der Probenergebnisse konnte die Badestelle unverzüglich wieder zum Baden freigegeben werden“, sagte Stadtsprecher Peter van Dyk im August. Ein Blick auf die Werte der letzten Messungen zeigt zudem, dass Grenzwerte weiter nicht überschritten wurden. Heißt: Die Wasserqualität war zu keiner Zeit schlecht, die Schließung eine reine Vorsichtsmaßnahme.

Zwei Mädchen sitzen an der Badestelle und blicken aufs Wasser – das Schwimmen war an diesem Tag im Juli nicht erlaubt.
Zwei Mädchen sitzen an der Badestelle und blicken aufs Wasser – das Schwimmen war an diesem Tag im Juli nicht erlaubt. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Die Kosten für die Errichtung und Instandhaltung der Badestelle sowie die Entnahme von Wasserproben an der Ruhr belaufen sich im Jahr 2022 wohl auf fast 70.000 Euro – diesen Betrag nannte die Stadt Bochum im Juli. „Auch wenn noch nicht alle Kosten abgerechnet wurden, ist davon auszugehen, dass der geschätzte Kostenrahmen eingehalten wird“, so Stadtsprecherin Charlotte Meitler auf eine aktuelle Anfrage unserer Redaktion.

So viel wird die Badestelle an der Ruhr 2023 voraussichtlich kosten

Hierbei sei zu beachten, dass es sich bei einigen Kostenpositionen teilweise um Investitionskosten handelt, die in den Folgejahren nicht mehr anfallen würden. Beispiele dafür sind die Badeampel oder auch die Bojen. Für 2023 schätzte die Stadt die voraussichtlichen Kosten auf rund 33.000 Euro.

Wie genau es im kommenden Jahr weitergeht, steht noch nicht fest. Meitler: „Die in diesem Jahr gesammelten Erfahrungen werden nun nach Beendigung der Badesaison ausgewertet, um damit in die Planungen für die kommende Saison einzusteigen.“

Auch interessant

Auch ein Resümee hat die Stadt Bochum bisher noch nicht gezogen, das erfolge erst nach Abschluss der Badesaison. „Ausgehend vom heute letzten Tag der Badesaison werden wir (zusammen mit dem Ruhrverband) nun etwas Zeit benötigen um alle gemachten Erfahrungen und auch Daten auszuwerten“, so die Stadtsprecherin am Donnerstag. „Inwieweit dies zu einer Verringerung der Schließzeiträume auch mit Blick auf die zu erwartende Witterung führt, kann im Vorfeld nicht eingeschätzt werden“, hieß es von Stadtsprecher Peter van Dyk im August.