Bochum. Alte Autos sammeln, ist in. In Bochum haben sich jetzt echte Exoten unter den Automobilisten getroffen. Ihr Herz schlägt für besondere Oldtimer.
Es gibt Autos, die fallen gar nicht weiter auf. Und sie fallen erst dann auf, wenn so gut wie keines mehr im Straßenverkehr zu sehen ist. Maximilian Strukmeier hat so einen Wagen. Der Bochumer ist Besitzer eines Mitsubishi Galant GLX Kombi, Baujahr 1984. „Davon sind, so weit ich weiß, nur noch drei zugelassen“, sagt er. Ein wenig Stolz schwingt dabei mit – auch wenn sein Exemplar momentan nicht zugelassen ist, weil es in seine Einzelteile zerlegt ist.
Erstes Mitsubishi-Treffen für Young- und Oldtimer
Das Auto ist älter als der Mann aus Wiemelhausen selbst. 38 Jahre. Ein Oldtimer. Strukmeier ist 34 und hat, als er 2017 sein Schätzchen auf vier Rädern erwarb, ganz gezielt nach so einem raren Stück gesucht. Ein Mitsubishi sollte es sein. „Weil ich mich schon früher für die Marke interessiert habe“, sagt er. Er mag den „Exoten-Status“ seines Oldtimers aus Japan. Und er ist damit nicht allein. Am Wochenende hat er in Bochum ein Treffen für Young- und Oldtimer von Mitsubishi organisiert; das erste dieser Art in Deutschland überhaupt.
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So selten wie sein Auto ist nämlich auch die Leidenschaft für Fahrzeuge des japanischen Herstellers. Porsche, Mercedes, VW, Opel: Sammler und Liebhaber von Modellen deutscher Hersteller gibt es beinahe wie Sand am Meer; vor allem der Kultautos wie dem 911er und dem GT. Aber Mitsubishi? Da kannst Du lange suchen.
Facebookgruppe hat mehr als 1000 Mitglieder
Deshalb hat Maximilian Strukmeier, der die IT-Abteilung eines namhaften Bochumer Start-up-Unternehmens leitet und für den die alten Autos „ein guter Ausgleich“ sind, kurz nach dem Autokauf auch gleich eine Interessengruppe gegründet: „Mitsubishis alte Diamanten“. „Die Facebookgruppe hat mittlerweile etwa 1000 Mitglieder, davon geschätzte 250 Leute mit eigenem alten Mitsubishi“, so der Gründer. Die Besitzer kommen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Belgien und den Niederlanden. Strukmeier;: „Wir helfen uns gegenseitig bei technischen Problemen, bei der zugegebenermaßen angespannten Ersatzteilversorgung und planen gemeinsame Treffen.“
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29 Fahrzeuge fuhren am Samstag beim Autohändler Spürkel in Hofstede auf den Hof: vom kleinen „Colt“ über den soliden Mittelklassewagen „Galant“ und der gediegenen Oberklasse „Sigma“ bis Sportwagen wie dem „Eclipse“ und Geländewagen wie dem „Pajero“; einige davon aus den Niederlanden und Belgien. Sehen und gesehen werden, Fachsimpeln und Informationen austauschen, darum ging es bei dem ersten Treffen. Und das soll, wenn es nach dem Initiator geht, nicht das Letzte gewesen sein.
Vier Jahre hat die Suche nach einer Tür gedauert
Denn: Vor allem die Ersatzteilbeschaffung für die alten Autos aus Übersee sind eine echte Herausforderung. Vier Jahre hat Maximilian Strukmeier allein gebraucht, um eine Tür für seinen Kombi zu bekommen. In Finnland ist er schließlich fündig geworden. Denn: „Kombis galten früher als Lastenesel, zum Beispiel bei Handwerkern.“ Und da die Modelle mit dem „M“, deren Namenszug nicht mit „ercedes“, sondern mit „itsubishi“ endeten, ziemlich günstig waren, scherten sich die Besitzer früher weniger um Zustand und Erhalt. „Im Zweifelsfall wurde ein neuer Wagen gekauft.“
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Das gilt nicht für alle alten Mitsubishis. Und schon gar nicht werden für die Autos „made in Japan“ solche astronomischen Summen bezahlt wie etwa für jenen Flügeltürer „made in Germany“. „Kultautos hat aber auch Mitsubishi gebaut“, so Maximalian Strukmeier; nämlich Weltmeister-Autos wie den Pajero, der seinen Fahrer zehnmal zum Sieg bei der Rallye Dakar bescherte, und den Lancer Evolution, mit dem Tommi Mäkinen 1998 Rallye-Weltmeister wurde.
Autos sind über mehrere Garagen verteilt
Natürlich besitzt auch der „Diamanten“-Begründer aus Bochum mehrere Autos mit dem „M“ – verteilt auf mehrere Garagen in der Stadt („Es ist in Bochum gar nicht so einfach, eine Garage zu finden“). Unterwegs ist er zur Zeit mit einem „Sigma“. Und auch seine Freundin hat er längst mit seiner Begeisterung angesteckt. Liebe geht eben nicht nur durch den Magen.