Bochum. Dieter Borgmann fährt so oft es geht seinen 1929 gebauten Phantom II. Er sagt: „Mit einemalten Auto ist es wie mit einem älteren Menschen. Er muss in Bewegung bleiben“. Der 78-Jährige hat auf den Aufruf der WAZ reagiert. Sein Wagen ist (vermutlich) das älteste Auto in Bochum.

Von außen sieht sie aus wie eine x-beliebige Garage irgendwo in Bochum. Hinter dem grauen Tor verbirgt sich das vermutlich älteste Auto der Stadt. Baujahr: 1929. Farbe: royales blau. Motor: 6 Zylinder. Hubraum: mächtige 7668 ccm. Leistung: Die beschreibt der noble Hersteller bei all seinen Fahrzeugen mit dem vornehmen Wort „ausreichend“. Besonderes Merkmal: eine silberne Kühlerfigur, die Spirit of Ecstasy. Ja, das ist ein Rolls Royce. Ein Phantom II. Dieter Borgmann ist sein Besitzer. Er ist der Mann, der die Suche der WAZ nach dem ältesten Fahrzeug auf Platz 1 beendet.

„Ich war schon immer für Autos“, erzählt der 78-Jährige, nachdem sein Besucher aus dem ersten Staunen über das zum Mund-nicht-zu-kriegen schöne Auto hinweg gekommen ist. Diese Leidenschaft habe er von seinem Vater. „Und wenn der wüsste …“, hebt Borgmann an, um gleich in den nächsten Satz zu fallen und von den technischen Finessen der automobilen Augenweide zu berichten. Eine Caffyns-Karosserie stehe vor uns. Das ist nicht unwichtig. Rolls Royce ist nicht gleich Rolls Royce. Der vielleicht edelste Autohersteller der Welt hat früher nur Rahmen und Motor seiner Fahrzeuge gestellt – abgesehen vom imposanten Namen.

Jeder Wagen ein Unikat

„Es war üblich, dass man sich sein Auto individuell zusammen stellen ließ“, erzählt Dieter Borgmann und präsentiert gleich den Beweis. In der Garage steht neben dem Caffyns Phantom II noch ein vier Jahre jüngerer, mit Hooper-Chassis. Und beide gleichen sich trotz gleichen Namens nicht wirklich. „Das ist der Unterschied“, sagt Detlef Reinartz, ein Bekannter von Dieter Borgmann und als Rolls-Royce-Experte noch etwas Kundiger als dieser. „Wenn sie bei einem Mercedes-Oldtimertreffen sind, ist es schnell langweilig. Die Modelle sind alle gleich. Bei Rolls Royce dagegen ist jeder Wagen praktisch ein Unikat.“

Rolls Royce ist Bochums ältestes Auto

Von außen sieht sie aus wie eine x-beliebige Garage irgendwo in Bochum. Hinter dem grauen Tor verbirgt sich das vermutlich älteste Auto der Stadt. Baujahr: 1929. Farbe: royales blau. Motor: 6 Zylinder. Hubraum: mächtige 7668 ccm. Leistung: Die beschreibt der noble Hersteller bei all seinen Fahrzeuge mit dem vornehmen Wort „ausreichend“. Besonderes Merkmal: eine silberne Kühlerfigur, die Spirit of Ectasy. Ja, das ist ein Rolls Royce. Ein Phantom II. Dieter Borgmann ist sein Besitzer. Er ist der Mann, der die Suche der WAZ nach dem ältesten Fahrzeug auf Platz 1 beendet.
Von außen sieht sie aus wie eine x-beliebige Garage irgendwo in Bochum. Hinter dem grauen Tor verbirgt sich das vermutlich älteste Auto der Stadt. Baujahr: 1929. Farbe: royales blau. Motor: 6 Zylinder. Hubraum: mächtige 7668 ccm. Leistung: Die beschreibt der noble Hersteller bei all seinen Fahrzeuge mit dem vornehmen Wort „ausreichend“. Besonderes Merkmal: eine silberne Kühlerfigur, die Spirit of Ectasy. Ja, das ist ein Rolls Royce. Ein Phantom II. Dieter Borgmann ist sein Besitzer. Er ist der Mann, der die Suche der WAZ nach dem ältesten Fahrzeug auf Platz 1 beendet. © Ingo Otto
„Ich war schon immer für Autos“, erzählt der 78-Jährige, nachdem sein Besucher aus dem ersten Staunen über das zum Mund-nicht-zu-kriegen schöne Auto hinweg gekommen ist. Diese Leidenschaft habe er von seinem Vater. „Und wenn der wüsste …“, hebt Borgmann an, um gleich in den nächsten Satz zu fallen und von den technischen Finessen der automobilen Augenweide zu berichten.
„Ich war schon immer für Autos“, erzählt der 78-Jährige, nachdem sein Besucher aus dem ersten Staunen über das zum Mund-nicht-zu-kriegen schöne Auto hinweg gekommen ist. Diese Leidenschaft habe er von seinem Vater. „Und wenn der wüsste …“, hebt Borgmann an, um gleich in den nächsten Satz zu fallen und von den technischen Finessen der automobilen Augenweide zu berichten. © Ingo Otto
Die Bewährungsprobe hat er bestanden: Teilnahme an der Oldtimer-Rallye Hamburg-Berlin, erzählt Marius Brune über den Opel Kadett von 1938. Ein ungewöhnliches Modell für einen Firmenwagen. Die Classic Data Marktbeobachtung fand, der Oldtimer aus dem Besitz von Gregor von Opel sei der passende Ersatz für den Opel Senator, den die Firma für eine Spendenaktion zugunsten der Kinderkrebshilfe gestiftet hatte.
Die Bewährungsprobe hat er bestanden: Teilnahme an der Oldtimer-Rallye Hamburg-Berlin, erzählt Marius Brune über den Opel Kadett von 1938. Ein ungewöhnliches Modell für einen Firmenwagen. Die Classic Data Marktbeobachtung fand, der Oldtimer aus dem Besitz von Gregor von Opel sei der passende Ersatz für den Opel Senator, den die Firma für eine Spendenaktion zugunsten der Kinderkrebshilfe gestiftet hatte. © privat
In diesem Auto haben mal echte Stars gesessen. Humphrey Bogard und Lauren Bacall fuhren in dem 1939 gebauten Plymouth P8 Deluxe von Peter Bauer 1945 in dem Film „The Big Sleep“. „Ich habe es bei einem Besuch in einem Automuseum in St. Louis/Missouri entdeckt“, erzählt der Besitzer stolz. Es sei originalbelassen und fahrbereit gewesen. „Und da habe ich es mir angelacht.“ Eine weitere Besonderheit: Der P8 ist das erste Modell mit automatischem Verdeck – nicht elektrisch, sondern pneumatisch mit Unterdruck aus dem Motorraum erzeugt. Bevorzugtes Einsatzgebiet: Autorallyes in Italien oder Südfrankreich.
In diesem Auto haben mal echte Stars gesessen. Humphrey Bogard und Lauren Bacall fuhren in dem 1939 gebauten Plymouth P8 Deluxe von Peter Bauer 1945 in dem Film „The Big Sleep“. „Ich habe es bei einem Besuch in einem Automuseum in St. Louis/Missouri entdeckt“, erzählt der Besitzer stolz. Es sei originalbelassen und fahrbereit gewesen. „Und da habe ich es mir angelacht.“ Eine weitere Besonderheit: Der P8 ist das erste Modell mit automatischem Verdeck – nicht elektrisch, sondern pneumatisch mit Unterdruck aus dem Motorraum erzeugt. Bevorzugtes Einsatzgebiet: Autorallyes in Italien oder Südfrankreich. © privat
Detlef Jakob konnte einfach nicht anders. Er musste ihn haben, diesen Opel Kapitän 47, der am 1. Juli 1949 in Rüsselsheim vom Band lief und der als erster deutscher Sechszylinder kurz nach dem Ende des Krieges der pure Luxus war. Der Wagen kostete damals neu 9950 DM, das durchschnittliche Jahreseinkommen der Deutschen betrug 2800 DM. 2005 kam der wuchtige Viertürer mit der imposanten Zeppelinfigur nach Bochum in die Sammlung von Detlef Jakob, einem echten Opelaner. So richtig beichten mochte der indes seiner Frau nicht, dass er seine Oldtimer-Sammlung um ein Exemplar erweitert hatte. Erst als er damit bei einer Rallye in Bad Sassendorf vorfuhr, lüftete er das Geheimnis und sorgte damit nicht nur für viel Beifall unter den Zuschauern, sondern auch für eine strahlendes Lächeln seiner Frau.
Detlef Jakob konnte einfach nicht anders. Er musste ihn haben, diesen Opel Kapitän 47, der am 1. Juli 1949 in Rüsselsheim vom Band lief und der als erster deutscher Sechszylinder kurz nach dem Ende des Krieges der pure Luxus war. Der Wagen kostete damals neu 9950 DM, das durchschnittliche Jahreseinkommen der Deutschen betrug 2800 DM. 2005 kam der wuchtige Viertürer mit der imposanten Zeppelinfigur nach Bochum in die Sammlung von Detlef Jakob, einem echten Opelaner. So richtig beichten mochte der indes seiner Frau nicht, dass er seine Oldtimer-Sammlung um ein Exemplar erweitert hatte. Erst als er damit bei einer Rallye in Bad Sassendorf vorfuhr, lüftete er das Geheimnis und sorgte damit nicht nur für viel Beifall unter den Zuschauern, sondern auch für eine strahlendes Lächeln seiner Frau. © Ingo Otto
58 Jahre hat er auf dem Buckel, der DKW F 93 Cabrio von Aleksandra Lippert. Seit 53 Jahren ist der Wagen im Familienbesitz. „Und in Gebrauch“, so die Besitzerin. Nur 205 Exemplare baute Karosserie-Spezialist Karmann von dem Modell. Der Lippert-Wagen stand 1955 auf der IAA in Frankfurt. Fünf Jahre später kaufte es ein Onkel für die gerade geborene Nichte. „Mein Vater sollte darauf aufpassen, so lange ich klein war.“ Das tat er und sorgte 1977 für eine Restaurierung.
58 Jahre hat er auf dem Buckel, der DKW F 93 Cabrio von Aleksandra Lippert. Seit 53 Jahren ist der Wagen im Familienbesitz. „Und in Gebrauch“, so die Besitzerin. Nur 205 Exemplare baute Karosserie-Spezialist Karmann von dem Modell. Der Lippert-Wagen stand 1955 auf der IAA in Frankfurt. Fünf Jahre später kaufte es ein Onkel für die gerade geborene Nichte. „Mein Vater sollte darauf aufpassen, so lange ich klein war.“ Das tat er und sorgte 1977 für eine Restaurierung. © Ingo Otto
Zwei Isetta – gesehen auf der Bochumer Oldtimermeile – hatte er schon auf Vordermann gebracht, als Hans von Buttlar ein Mercedes Ponton, Baujahr 1956, vor die Augen kam. „Und da konnte ich nicht widerstehen.“ Seit einiger Zeit gehen er und seine Autos durch dick und dünn. „Sie haben mich einige Nerven gekostet, jedoch entschädigen dies die wunderbaren Ausfahrten mit der ganzen Familie.“
Zwei Isetta – gesehen auf der Bochumer Oldtimermeile – hatte er schon auf Vordermann gebracht, als Hans von Buttlar ein Mercedes Ponton, Baujahr 1956, vor die Augen kam. „Und da konnte ich nicht widerstehen.“ Seit einiger Zeit gehen er und seine Autos durch dick und dünn. „Sie haben mich einige Nerven gekostet, jedoch entschädigen dies die wunderbaren Ausfahrten mit der ganzen Familie.“ © privat
Der Dornröschenschlaf währte 30 Jahre, bis Rüdiger Tobinski den Borgward Isabella TS de Luxe aus einer Garage in Langendreer ans Licht der Öffentlichkeit brachte. Lange hat er an dem Wagen aus dem Jahre 1959 geschraubt, ehe er 2012 picobello dastand. Bei der ersten Teilnahme am Oldtimertreffen in Bochum gab es gleich den Pokal für das schönste Fahrzeug. „Da kann man doch stolz sein“, freute sich der Schrauber und Besitzer.
Der Dornröschenschlaf währte 30 Jahre, bis Rüdiger Tobinski den Borgward Isabella TS de Luxe aus einer Garage in Langendreer ans Licht der Öffentlichkeit brachte. Lange hat er an dem Wagen aus dem Jahre 1959 geschraubt, ehe er 2012 picobello dastand. Bei der ersten Teilnahme am Oldtimertreffen in Bochum gab es gleich den Pokal für das schönste Fahrzeug. „Da kann man doch stolz sein“, freute sich der Schrauber und Besitzer. © Jürgen Theobald
Der Blick in einige Schuppen in Koblenz war ernüchternd. Zwei verstaubte Karossen und 60 Kisten voller Einzelteile. Mit viel Geld, Zeit und Geld restaurierte Peter Grützke daraus seinen 1964 gebauten Daimler Jaguar 2,3 Liter mit Rechtslenkrad und Speichenrädern.
Der Blick in einige Schuppen in Koblenz war ernüchternd. Zwei verstaubte Karossen und 60 Kisten voller Einzelteile. Mit viel Geld, Zeit und Geld restaurierte Peter Grützke daraus seinen 1964 gebauten Daimler Jaguar 2,3 Liter mit Rechtslenkrad und Speichenrädern. © privat
„Ich habe zwar bestimmt nicht den ältesten Bochumer Oldtimer, wohl aber den seltensten.“ Damit könnte Gerhard Borowski Recht haben. Denn einen Vanden Plas Princess 4 Ltr. R, Baujahr 1965, sieht man nicht alle Tage. Die Umstände, unter denen er das Fahrzeuge im Winter 2009/10 erwarb, waren nicht einfach. Wegen des Schneechaos musste eine Freundin den Wagen in Bremen in Augenscheinen nehmen, um zu kontrollieren, ob sein Zustand tatsächlich so gut war wie der Verkäufer angepriesen hatte. Er war es. Und die Überführung von Bremen nach Bochum im März 2010 sei herrlich gewesen, so der Besitzer. „Seit dem habe ich viel Freude an dem Wagen. Er diente als Hochzeitswagen für meinen Cousin und in diesem Sommer war er unser Urlaubswagen.“ Bis zum Großglockner kutschierten die Borowskis ihren Vanden Plas.
„Ich habe zwar bestimmt nicht den ältesten Bochumer Oldtimer, wohl aber den seltensten.“ Damit könnte Gerhard Borowski Recht haben. Denn einen Vanden Plas Princess 4 Ltr. R, Baujahr 1965, sieht man nicht alle Tage. Die Umstände, unter denen er das Fahrzeuge im Winter 2009/10 erwarb, waren nicht einfach. Wegen des Schneechaos musste eine Freundin den Wagen in Bremen in Augenscheinen nehmen, um zu kontrollieren, ob sein Zustand tatsächlich so gut war wie der Verkäufer angepriesen hatte. Er war es. Und die Überführung von Bremen nach Bochum im März 2010 sei herrlich gewesen, so der Besitzer. „Seit dem habe ich viel Freude an dem Wagen. Er diente als Hochzeitswagen für meinen Cousin und in diesem Sommer war er unser Urlaubswagen.“ Bis zum Großglockner kutschierten die Borowskis ihren Vanden Plas. © privat
Dieses Auto hat nicht nur Stil, es bringt auch Glück. Etwa 15 Mal hat Matthias Loose seinen Mercedes „Heckflosse“ 190 DC, Baujahr 1965, in den vergangenen Jahren als Hochzeitsauto im Bekanntenkreis zur Verfügung gestellt. „Keine einzige dieser Ehen, einschließlich meiner eigenen, 1994 geschlossenen, wurde geschieden.“ 375 000 km hat der Wagen auf dem Tacho, in den vergangenen 20 Jahren wurde er aber bestenfalls 5000 km bewegt. Die „Heckflosse“ ist so alt wie ihr Besitzer. Der hat sich seinen Traumwagen 1991gekauft, „zur Belohnung nach dem ersten Examen“.
Dieses Auto hat nicht nur Stil, es bringt auch Glück. Etwa 15 Mal hat Matthias Loose seinen Mercedes „Heckflosse“ 190 DC, Baujahr 1965, in den vergangenen Jahren als Hochzeitsauto im Bekanntenkreis zur Verfügung gestellt. „Keine einzige dieser Ehen, einschließlich meiner eigenen, 1994 geschlossenen, wurde geschieden.“ 375 000 km hat der Wagen auf dem Tacho, in den vergangenen 20 Jahren wurde er aber bestenfalls 5000 km bewegt. Die „Heckflosse“ ist so alt wie ihr Besitzer. Der hat sich seinen Traumwagen 1991gekauft, „zur Belohnung nach dem ersten Examen“. © privat
Als Vorsitzender des ADFC Bochum ist Klaus Kuliga überzeugter Radfahrer. Aber er hat auch etwas für Autos übrig. Mit seinem Citroen DS von 1966 wollte er sich eigentlich gar nicht melden. „Bochums ältestes Auto muss ja wohl ein Vorkriegsauto sein.“ Kann sein, aber die „Göttin“ muss sich im Vergleich automobiler Schönheiten nicht schämen.
Als Vorsitzender des ADFC Bochum ist Klaus Kuliga überzeugter Radfahrer. Aber er hat auch etwas für Autos übrig. Mit seinem Citroen DS von 1966 wollte er sich eigentlich gar nicht melden. „Bochums ältestes Auto muss ja wohl ein Vorkriegsauto sein.“ Kann sein, aber die „Göttin“ muss sich im Vergleich automobiler Schönheiten nicht schämen. © privat
FEs gibt Fehler, die bereut man nicht nur. Die werden auch möglichst schnell revidiert. So hielten es auch Nicole Strunkheide und ihr Mann. Sie waren einst stolze Besitzer eines roten Fiat 850 Sport Spider, Baujahr 1969. „Kaum war das Auto verkauft, wurde mir klar, dass ich dieses Auto irgendwann noch einmal fahren möchte“, erinnert sich Nicole Strunkheide. Vor etwa zwei Jahren bot sich die Chance, erneut einen Spider zu erstehen. „Er sollte gut in Schuss sein, aber nicht perfekt. So dass man hier und da noch etwas zu tun hat.“ Nach langer Suche wurden die Strunkheides fündig und fahren nun einen 72 Sport Spider in blau mit H-Kennzeichen.
FEs gibt Fehler, die bereut man nicht nur. Die werden auch möglichst schnell revidiert. So hielten es auch Nicole Strunkheide und ihr Mann. Sie waren einst stolze Besitzer eines roten Fiat 850 Sport Spider, Baujahr 1969. „Kaum war das Auto verkauft, wurde mir klar, dass ich dieses Auto irgendwann noch einmal fahren möchte“, erinnert sich Nicole Strunkheide. Vor etwa zwei Jahren bot sich die Chance, erneut einen Spider zu erstehen. „Er sollte gut in Schuss sein, aber nicht perfekt. So dass man hier und da noch etwas zu tun hat.“ Nach langer Suche wurden die Strunkheides fündig und fahren nun einen 72 Sport Spider in blau mit H-Kennzeichen. © privat
Der Mann hat sich festgelegt: „Das ist der schönste Opel, den Opel je gebaut hat.“ Zugegeben, Thomas Jager ist befangen. Aber sein 1969er Opel GT AL ist optisch nun wirklich ein Gedicht. „Wie ich auf den GT gekommen bin, keine Ahnung, vielleicht wollte ich meine Wirkung auf Frauen verstärken“, ulkt der Besitzer heute. Und eigentlich ist sein Auto nicht eines, sondern zwei. Denn das Modell, exakt am 24. Dezember 1969 in Bochum gebaut und immer ein Gebrauchwagen, „der nie eine Garage gesehen hat“, hatte irgendwann keine Zulassung mehr erhalten. Ergo kaufte Thomas Jager einen Reimport aus Kalifornien dazu und machte aus zwei GT einen. Seinen.
Der Mann hat sich festgelegt: „Das ist der schönste Opel, den Opel je gebaut hat.“ Zugegeben, Thomas Jager ist befangen. Aber sein 1969er Opel GT AL ist optisch nun wirklich ein Gedicht. „Wie ich auf den GT gekommen bin, keine Ahnung, vielleicht wollte ich meine Wirkung auf Frauen verstärken“, ulkt der Besitzer heute. Und eigentlich ist sein Auto nicht eines, sondern zwei. Denn das Modell, exakt am 24. Dezember 1969 in Bochum gebaut und immer ein Gebrauchwagen, „der nie eine Garage gesehen hat“, hatte irgendwann keine Zulassung mehr erhalten. Ergo kaufte Thomas Jager einen Reimport aus Kalifornien dazu und machte aus zwei GT einen. Seinen. © privat
Neun Jahre schlummerte der VW Typ 181 (1971) im Feuerwehrmuseum und einer Scheune, ehe ihn sich Oliver Hinz vornahm. Im Jahr 2000 hatte er ihn vorübergehend „geparkt“, später „wies das Fahrzeug extreme Mängel auf“. Was tun? Verschrotten? Oliver Hinz entschied sich fürs Restaurieren.
Neun Jahre schlummerte der VW Typ 181 (1971) im Feuerwehrmuseum und einer Scheune, ehe ihn sich Oliver Hinz vornahm. Im Jahr 2000 hatte er ihn vorübergehend „geparkt“, später „wies das Fahrzeug extreme Mängel auf“. Was tun? Verschrotten? Oliver Hinz entschied sich fürs Restaurieren. © privat
Opel GT Cabrio 1989. „Ich musste feststellen, das es eine Menge tun gab. Man sah dem Fahrzeug seine Jahre an“, erinnert er sich an den Zustand des Renners von 1972. „Das Auto wurde in meiner Garage bis zur letzten Schraube zerlegt und aufgearbeitet.“ Mit acht Jahren Arbeit und 32 000 Mark machte er aus dem Sorgen- ein Sonnenkind.
Opel GT Cabrio 1989. „Ich musste feststellen, das es eine Menge tun gab. Man sah dem Fahrzeug seine Jahre an“, erinnert er sich an den Zustand des Renners von 1972. „Das Auto wurde in meiner Garage bis zur letzten Schraube zerlegt und aufgearbeitet.“ Mit acht Jahren Arbeit und 32 000 Mark machte er aus dem Sorgen- ein Sonnenkind. © privat
Eine Rarität ist es nicht, das älteste Auto Bochums auch nicht. Aber: „Ich vermute, dass es kaum ein selten, aber regelmäßig genutztes Auto mit H-Kennzeichen gibt, das weniger als die originalen knapp 43 000 Kilometer auf dem Tacho hat“, sagt Werner Spörer über einen Opel Kadett C City von 1976.
Eine Rarität ist es nicht, das älteste Auto Bochums auch nicht. Aber: „Ich vermute, dass es kaum ein selten, aber regelmäßig genutztes Auto mit H-Kennzeichen gibt, das weniger als die originalen knapp 43 000 Kilometer auf dem Tacho hat“, sagt Werner Spörer über einen Opel Kadett C City von 1976. © privat
„Wäre alles den ordentlichen Lauf der Geschichte gegangen, würde meine Charlotte jetzt ebenfalls mit vielen anderen entsorgten Fahrzeugen im Autohimmel von Wolke zu Wolke hüpfen.“ Hans-Georg Latzel entschied sich dagegen und rettete so einen Renault R 16 TL, den sein Vater 1977 erworben hatte und der treu seine Dienste erledigt, „egal ob im heißen Sommer in Portugal oder im salznassen Winter im Ruhrgebiet“. Irgendwann war er hin, was sein Besitzer allerdings so nicht hinnehmen wollte. Er entschied: „Ich bin in dieses Auto hineingewachsen, ich gebe sie (die Charlotte, Anm. d. R.) nicht ab, ich mach’s alleine!“ Nach 17 Jahren Standzeit ist sie seit April 2011 wieder fahrtauglich
„Wäre alles den ordentlichen Lauf der Geschichte gegangen, würde meine Charlotte jetzt ebenfalls mit vielen anderen entsorgten Fahrzeugen im Autohimmel von Wolke zu Wolke hüpfen.“ Hans-Georg Latzel entschied sich dagegen und rettete so einen Renault R 16 TL, den sein Vater 1977 erworben hatte und der treu seine Dienste erledigt, „egal ob im heißen Sommer in Portugal oder im salznassen Winter im Ruhrgebiet“. Irgendwann war er hin, was sein Besitzer allerdings so nicht hinnehmen wollte. Er entschied: „Ich bin in dieses Auto hineingewachsen, ich gebe sie (die Charlotte, Anm. d. R.) nicht ab, ich mach’s alleine!“ Nach 17 Jahren Standzeit ist sie seit April 2011 wieder fahrtauglich © privat
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Dieser ist ein Opentourer. Ein Cabriolet, das auch mit geschlossenem Dach an den Seiten offen bleibt. Nichts also für tiefe Temperaturen. Aber wenn es kalt und ungemütlich ist, bleibt die tiefblaue Schönheit ohnehin in der Garage. So ein Auto will gehegt und gepflegt werden. Und wenn es nach längerer Standzeit auf die Piste darf, muss Detlef Reinartz mehrfach Benzin in den Vergaser einfüllen, den Motor laufen lassen, bis der Vac, die Alternative zur Benzinpumpe, arbeitet und die mächtige Maschine anstandslos anspringt. Ist der Wagen öfter in Betrieb, fällt die Prozedur weg, erfahre ich. Überhaupt schnurre der Motor wie ein Kätzchen.

Zwei Stunden Auto fahren wie eine Woche Urlaub

Auf Oldtimer-Rallyes ist Dieter Borgmann gerne mit dem Phantom II unterwegs. „Mit einem alten Auto ist es wie mit einem älteren Menschen. Er muss in Bewegung bleiben.“ Wenn es besonders schön ist, kennt er eine passende Tour direkt vor der Haustür. Über Stiepel geht es in Richtung Herdecke durch die geschwungene Landschaft mit herrlichen Ausblicken. „Da kommen einem zwei Stunden Auto fahren wie eine Woche Urlaub vor“, sagt Detlef Reinartz, dem Phantom-Besitzer Borgmann attestiert, mit dem 2,6 Tonnen schweren Gefährt ohne Servolenkung am besten zurecht zu kommen.

Dass er überhaupt dieses Gefährt erworben hat, erzählt der Immobilienhändler, dessen Familie lange Jahre ein Möbelhaus in der Stadt unterhielt, habe an einem Besuch in Österreich gelegen. Vor gut zehn Jahren habe er in Montafon den österreichischen „Rolls-Royce-Papst“ Franz Vonier getroffen, der ihn mit auf eine Spritztour in die Berge genommen habe. „Und da war ich fasziniert davon, wie wendig dieses Fahrzeug da oben gewesen ist.“ Er wollte es haben, er musste es haben. Und irgendwie kann man den Mann verstehen. Was er dafür bezahlt hat, darüber spricht man in Rolls-Royce-Kreisen nicht. Aber es wird wohl so sein wie mit der Leistung: ausreichend.

Klaus Blums 1971er Kadett ist von Anfang an in Familienbesitz

Es ist nicht das älteste Auto der Stadt. Aber mit dem zitronengelben Opel Kadett B Caravan von Klaus Blum hat es schon etwas Besonderes auf sich. Seit der Erstzulassung am 11. Juni 1971 ist er in Familienbesitz.

Und seit dem, immerhin fast 43 Jahre, ist er nahezu täglich in Gebrauch. Nicht mehr als Lastenesel, so wie früher, als die Blums noch Magenbitter in Eigenproduktion herstellten und dafür aus Lüdinghausen schon mal ein 100 Liter-Fass reinen Alkohols transportiert werden musste. Aber wenn es etwas außerhalb der Innenstadt zu erledigen gibt, dann klemmt sich Klaus Blum natürlich hinters Steuer seines Kadett.

An einen neuen Wagen hat er bislang keinen Gedanken verschwendet. „Warum auch?“ Erstens hat sein Caravan trotz des für ein Auto schon stattlichen Alters von fast 43 Jahren erst 174.000 Kilometer auf dem Tacho. Und zweitens ist er nach der Komplettrestaurierung vor einigen Jahren bestens in Schuss. „Er stand anderthalb Jahren in der Oldtimer-Werkstatt in Wanne-Eickel und wurde komplett auseinander genommen.“ Erst im November hat er vom TÜV wieder seine Straßentauglichkeit für die nächsten zwei Jahre attestiert bekommen. „Mein Kleiner hat mich nie im Stich gelassen“, sagt Klaus Blum stolz. So viel Zuverlässigkeit muss einfach belohnt werden – mit einem Garagenplatz und gegenseitiger Treue.

7700 DM habe der Wagen Anfang der 1970er Jahre gekostet. Heute wird das Modell auf dem Markt für die gleiche Summe in Euro gehandelt. Allerdings kommt ein Verkauf für seinen Besitzer nicht in Frage. Zwar sagt er etwas unsentimental: „Ein Auto ist für mich ein Gebrauchsgegenstand.“ Aber wer mehr als 40 Jahre lang gemeinsam durchs Leben gefahren ist, den verbindet eben mehr als die TÜV-Plakette. Da ist auch Herzblut im Spiel.