Bochum. „BOn Appétit“: So heißt eine neue Gastro-Reihe in Bochum mit Leckereien an besonderen Orten, Hotel inklusive. So lief der Start am Wochenende.

Neues Format – einhelliges Urteil: „BOn Appétit“ macht Appetit auf mehr. Nach dem gelungenen Auftakt am Wochenende will die Bochum Marketing GmbH auch in den Folgejahren an ihrer kulinarischen Entdeckungsreise festhalten.

Mit „Hallo, Nachbar!“ hatten die Stadtwerber bis 2019 jährlich bis zu 200 Bürgerinnen und Bürger zu einem Urlaubstag daheim eingeladen: mit Besichtigungen, Abendshow und Hotelübernachtung. Daran knüpft „BOn Appétit“ nach der Corona-Pause an. „Genussmomente an besonderen Orten“, verspricht BO-Marketing eine Entdeckungstour mit vier Stationen Best of Bochum. Schau’n wir mal.

Auftakt für „BOn Appétit“: Hotel-Übernachtung ist inklusive

Samstagmittag, Viktoriastraße. 40 Teilnehmer vom jungen Elternpaar mit Kinderwagen bis zu erwartungsfrohen Rentnerinnen und Rentnern haben im Hotel Tucholsky eingecheckt. 138 Euro pro Nase hat jeder bezahlt – Übernachtung im Doppelzimmer inklusive. „Dabei wohne ich nur zehn Minuten von hier. Aber ich find’s spannend“, sagt eine Seniorin.

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20 Minuten Fußweg sind’s zur Baarestraße in Stahlhausen, wo Frank und Angela Pätzold im Kunstbunker warten. An der Hasenwinkeler Straße führen sie den Feinkostenladen „EssIch“. Bei „BOn Appétit“ servieren sie einen essiggesäuerten Fruchtsirup, genannt „Shrub“, einen Käse-Obst-Snack im Weckglas und Gebäck. Netter Auftakt in einem wahrhaft geschichtsträchtigen Gemäuer mit einer interessanten Kunstausstellung, auch wenn der Essig-Exkurs von Frank Pätzold etwas kürzer hätte ausfallen dürfen.

In der Christuskirche hielten Tibor Werzl (li.) und Lukas Rüger vom Restaurant „Five“ vegetarische Mettschnitten und Wein für die „BOn Appétit“-Teilnehmer bereit.
In der Christuskirche hielten Tibor Werzl (li.) und Lukas Rüger vom Restaurant „Five“ vegetarische Mettschnitten und Wein für die „BOn Appétit“-Teilnehmer bereit. © Jürgen Stahl

Restaurant „Five“ serviert Mettschnitten in der Christuskirche

Zurück Richtung City. In der Christuskirche begrüßt Thomas Wessel die Besucher am Eingang einer der bedeutendsten Sakralneubauten Europas. Der Pfarrer ist seit mehr als 20 Jahren Herz und Seele der „Kirche der Kulturen“, könnte so viel erzählen – und überlässt das Feld doch schleunig Tibor Werzl und Lukas Rüger.

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Mit dem Lokal Five am Hellweg (das jüngst im Nobel-Restaurantführer Gault & Millau Erwähnung fand) sind sie für den kulinarischen Part an Station zwei zuständig. Das Gemüse-Mett auf knusprigem Wickenburg-Vollkornbrot ist ein Gedicht. Ihr hauseigener, von der Messe-Premiere im Juni in der Christ-König-Kirche stammender „MessWine“ passt trefflich zur Location. Zweites Gläschen gefällig? Lukas Rüger schenkt noch mal ein und lobt das „kleine, aber feine Format“. „Damit haben die Bochumer die Chance, ihre Stadt ganz neu kennenzulernen.“

Im Capitol-Kino bittet das Schokoladenwerk zur Genussreise

Aus der Kirche in den Kinosaal. Die gut gelaunte Touri-Truppe nimmt im Capitol an der Kortumstraße Platz. Chefin Sigrid Switala sorgt für Staunen, als sie erzählt, dass es einst 68 Lichtspielhäuser in Bochum gab. Dann überlässt sie den Platz vor der Leinwand den Hauptdarstellern des späten Nachmittags.

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Max Ruth, ein Mann mit Entertainer-Qualitäten, stellt das familieneigene Schokoladenwerk in Wattenscheid vor. Mit Konditormeister Marcel Hilfer bittet er zum Schoko-Tasting. Endlich können die Leckermäuler die Kartons öffnen, die am Eingang bereitstanden. Ein Traum namens Sugarboo, Törtchen und die von Ruth exklusiv produzierten Streichpralinen fürs Brot: Die zuckersüßen Momente könnten ewig dauern.

Max Ruth (r.) und Marcel Hilfer vom Schokoladenwerk in Wattenscheid nahmen die „BOn Appétit“-Gruppe im Capitol-Kino mit auf eine zuckersüße Geschmacksreise.
Max Ruth (r.) und Marcel Hilfer vom Schokoladenwerk in Wattenscheid nahmen die „BOn Appétit“-Gruppe im Capitol-Kino mit auf eine zuckersüße Geschmacksreise. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Gin-Tasting beim Abendessen im Restaurant Tucholsky

18 Uhr. Nach viereinhalb Stunden und knapp vier Kilometern Fußmarsch ist der Rundgang beendet. Erholung und Erfrischung in Tucholsky-Hotelzimmern (die manchen Teilnehmer ob ihrer hochklassigen Ausstattung überraschen): Dann wird das Zwei-Gänge-Menü im Tucholsky-Restaurant eingeläutet. Die Süßkartoffel-Erdnuss-Suppe und die geschmorten Ochsenbäckchen lassen keine Wünsche offen. Im Preis enthalten sind zwei Gin-Mixgetränke der „Liquormacher“. Martin Prinzenberg garniert das Tasting mit der Entstehungs- und Erfolgsgeschichte seines Bochumer Start-ups.

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Eine – unruhige – Nacht im Hotel inmitten des pulsierenden Bermudadreiecks, das Hotelfrühstück am Sonntagmorgen im Kreise netter, inzwischen gut bekannter Mit-Läufer: Dann ist die Premiere von „BOn Appétit“ Vergangenheit. Doch dem Format gehört die Zukunft. In Bochum gibt’s noch vieles zu entdecken und zu genießen.