Bochum. In der Bochumer Christuskirche fallen zum Jahresbeginn 2022 erneut einige Konzerte aus. Ein ESC-Star soll im Frühjahr ein Glanzlicht setzen.

„Von diesem Konzert lässt sich lange Wochen zehren“, heißt es auf der Facebook-Seite der Christuskirche. Gut so. Denn der „Swinging Christmas“-Abend mit Chris Hopkins am ersten Weihnachtstag war das vorerst letzte Gastspiel in der Bochumer Christuskirche.

Nach dem schon traditionellen Heimspiel des Bochumer Pianisten und einem ebenso bewegenden und emotionalen Weihnachtskonzert von Guildo Horn und seinen Orthopädischen Strümpfen eine Woche zuvor zwingt Corona die Christuskirche erneut in die Pause. Für den Jahresbeginn 2022 sind drei Termine abgesagt: das Kirchenkonzert von Marc Marshall am 8. Januar, „Best of Harlem Gospel“ am 9. Januar sowie Jay Alexander & Kathy Kelly am 5. Februar. Nur die Autoren Markus Heitz, Bernhard Hennen und Kai Meyer als „Meister der Phantastik“ am 2. Februar stehen nicht auf der Streichliste.

Kulturkirche verzeichnet mehr als 90 Prozent Minus

Mit dem britischen Singer-Songwriter Charlie Cunningham war die Christuskirche im März 2020 in den Lockdown gegangen. Mit der Klezmer-Legende Giora Feidman wurde im vergangenen Oktober der Neustart gefeiert. Ein „unglaublicher Arbeitsaufwand mit dem Ziel, dass nichts passieren soll“, sei in den vergangenen Wochen betrieben worden, sagt Thomas Wessel, der seit den Anfängen vor mehr als 20 Jahren für die größte deutsche Kulturkirche verantwortlich ist.

Doch trotz der zuletzt freiwillig eingeführten 2G-plus-Regel müsse das Programm massiv ausgedünnt werden. Die Corona-Beschränkungen mit halbierten Besucherzahlen machten Produktionen im Gotteshaus mit seinen regulär 854 Plätzen unwirtschaftlich. Folge: ein Einnahmeminus zwischen 90 und 95 Prozent. Leidtragende sind vor allem die Künstler und Freiberufler. Staatliche Unterstützung gebe es nicht. „Wir fallen durch alle Raster“, sagt Pfarrer Wessel, der als einziger Hauptangestellter von der evangelischen Landeskirche bezahlt wird.