Bochum. Die Theatergruppe Mint-400 bringt das legendäre Fantasymärchen in den Weitmarer Park. Es gibt Schauspiel, Tanz, Puppen und viele schöne Songs.

Generationen von Kindern sind mit dem „Letzten Einhorn“ groß geworden. Der Zeichentrickfilm aus den frühen 80er Jahren erzählt eine zwar schwermütige, aber auch mächtig zu Herzen gehende Geschichte, die heutzutage etwas in Vergessenheit geraten sein mag. Höchste Zeit also, das Einhorn aus dem Dornröschenschlaf zu holen. Unter dem Titel „Das allerletzte Einhorn“ zeigt die freie Theatergruppe „Mint-400“ das beliebte Märchen ab Donnerstag (4. August) an vier Abenden vor berauschender Kulisse mitten im Weitmarer Schlosspark in Bochum.

Uraufführung im Schlosspark

Premiere am Donnerstag, 4. August, um 18 Uhr. Wieder am 5., 6. und 7. August jeweils um 18 Uhr. Treff am Eingang zum Schlosspark, Hattinger Straße / Ecke Wasserstraße. Der Eintritt ist frei, über eine Spende freut sich die Theatergruppe.

Unter dem Label „Mint-400“ sollen weitere Produktionen mit unterschiedlichen Künstlern entstehen: „Rasant, abgefahren und stets mit humoristischem Unterton“, beschreibt es Leiterin Hanni-Isabell Barfuss. Alle Infos: mint-400.de

Schlosspark in Bochum-Weitmar wird wieder zur Theaterkulisse

Ähnlich wie das Einhorn erlebt auch der Schlosspark selbst in diesem Sommer unter Theaterkünstlern eine kleine Renaissance. Wenige Wochen nachdem die Schauspielschüler des Folkwang-Theaterzentrums hier ihren umjubelten „Sommernachtstraum“ zeigten, entdeckt jetzt eine weitere Gruppe das zauberhafte Ambiente rund um die Sylvesterkapelle. „Ich bin bei jeder Probe komplett begeistert“, sagt die Bochumer Regisseurin Hanni-Isabell Barfuss. „Allein wie das Licht hier abends scheint, ist absolut traumhaft.“

Schauspiel, Tanz und Puppenspiel

„Mint-400“ ist ein bislang eher lockerer Zusammenschluss aus Theaterschaffenden unter Leitung von Hanni-Isabell Barfuss, die künftig regelmäßig Aufführungen auf die Beine stellen wollen. Mit dabei sind Künstler aus den Bereichen Schauspiel, Tanz und Puppenspiel etwa von der Ernst-Busch-Hochschule in Berlin. Der Komponist Christoph Sahnemann steuert die Musik und die Songs bei. „Das allerletzte Einhorn“ ist die erste große Produktion der Gruppe, die nach der Bochumer Premiere auch im Schlossgarten Münster sowie in Bad Oeynhausen zu sehen sein wird.

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Auf die Idee für ihr modernes Einhorn kam Hanni-Isabell Barfuss eher durch Zufall: „In einer Buchhandlung entdeckte ich vor einigen Jahren eine ganz tolle Edition des Romans von Peter S. Beagle, auf dem der Zeichentrickfilm basiert“, erzählt sie. „Daraus ein Musical zu machen, fand ich einfach eine coole Idee.“ Weil heutzutage nicht mehr jede junge Mensch weiß, warum das letzte Einhorn in den Kampf gegen den Roten Stier ziehen muss, biete sich eine Wiederentdeckung dieser zeitlosen Geschichte geradezu an: „Das kommt ganz ohne Moralkeule aus und löst sich am Ende wunderschön auf.“

Die Theatergruppe „Mint-400“ hat noch viel vor. Hier das Leitungsteam mit (v.l.) Jasmin Gehrandt, Merle Pätsch und Hanni-Isabell Barfuss.
Die Theatergruppe „Mint-400“ hat noch viel vor. Hier das Leitungsteam mit (v.l.) Jasmin Gehrandt, Merle Pätsch und Hanni-Isabell Barfuss. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Musikalische Theaterreise quer durch den Park

Die Besucher im Schlosspark erleben die Aufführung an mehreren Stationen als musikalische Theaterreise quer durch den Park. Es gibt sechs Spielorte, darunter die Sylvesterkapelle und der Platz vor dem Kubus der Situation Kunst. Das Abenteuer beginnt direkt am Haupteingang an der Hattinger Straße, die Zuschauer werden von dort weiter durch den Park geführt.

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Wichtig dabei: Obwohl das kleine Einhorn eher niedlich daherkommt, sei die Aufführung kein reines Kindertheater, sondern wird eher als Pop-Performance beschrieben. „Die Themen, die hier verhandelt werden, sind durchaus etwas ernster, und es gibt auch einige gruselige Stellen“, sagt die Kostümbildnerin Jasmin Gehrandt. In Begleitung von Erwachsenen sei die Aufführung für Kinder ab vier bis fünf Jahren aber durchaus geeignet.

Weitere Theaterabende sollen folgen

Falls „Das allerletzte Einhorn“ ein Erfolg wird, plant „Mint-400“ weitere Theaterabende. So könnte es im nächsten Jahr eine Weiterentwicklung des Einhorns geben – dies womöglich auch wieder im Weitmarer Schlosspark. „Fürs Theaterspiel ist die Kulisse ideal.“