Bochum. E-Auto-Fahrende können ab Mitte Juli an 55 Ladesäulen in Bochums Parkhäusern laden. Mit dem Ausbau geht auch eine schlechte Nachricht einher.
Wer in Bochum mit dem E-Auto unterwegs ist, kann bald an deutlich mehr Stationen im Stadtgebiet den Akku laden – muss dafür aber auch zahlen. Wie die Wirtschaftsentwicklung mit den Stadtwerken bekannt gegeben hat, werden die Ladestellen in Bochums Parkhäusern bis Mitte Juli von 14 auf 55 aufgestockt. Konnten Elektro-Autos bis dato noch kostenlos laden, werden die Ladevorgänge ab dann auch kostenpflichtig sein.
Mehr Ladepunkte für Bochums E-Autos in Parkhäusern errichtet
Mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur reagiert die Bochumer Wirtschaftsentwicklung auf die gestiegene Zahl an E-Autos in der Bevölkerung, erklärt Geschäftsführer Ralf Meyer. Die „Wallbox“, die sich nun an 55 Stellen in den Parkhäusern findet, sei ein erster Schritt.
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Mit der Eröffnung der Parkhäuser am entstehenden Viktoriakarree und dem P7 am Kurt-Schumacher-Platz sollen 40 weitere Ladepunkte hinzukommen. Man wolle mittelfristig 150 solcher Punkte in den Parkhäusern der Wirtschaftsentwicklung errichten – auch abhängig vom Bedarf der Kundschaft.
Frank Thiel von den Stadtwerken Bochum hob hervor, die Zahl der Ladungen sei im letzten Jahr stark angestiegen. Während 2020 etwa 24.000-mal ein E-Auto an der Ladesäule stand, waren es 2021 schon rund 46.000 Ladungen. Insgesamt plane er, rund 250.000 Euro in die Ladestellen zu investieren. „Wir sind auch bereit, mehr zu machen, wenn das Interesse höher ist – wenn wir also die ersten Kämpfe um eine Ladesäule beobachten“, so Thiel.
Manche E-Ladesäulen werden nur ein bis zweimal täglich genutzt
Insgesamt betreiben die Stadtwerke stadtweit 184 Ladepunkte – davon zehn Schnellladepunkte, also Ladesäulen mit einer Ladeleistung von 50 beziehungsweise 150 Kilowatt. Ein Blick in die Nutzungsstatistik der bisherigen Ladesäulen zeige, dass während die eine „Wallbox“ bloß ein bis zweimal am Tag genutzt wird, lädt eine andere in einem gut frequentierten Parkhaus aber „locker zehnmal am Tag“ ein E-Auto auf, so Ralf Meyer.
Da sich die Renovierung der Parkhäuser noch etwas hinziehe, wird erst mit der Fertigstellung der letzten Ladepunkte ab dem 15. Juli die Akku-Füllung kostenpflichtig. Diese können E-Auto-Nutzende über die Ladekarte der Stadtwerke oder die Karte beziehungsweise App eines anderen Fahrstromanbieters – wie beispielsweise Mobility Plus – nutzen.
„Spontanparkern“ blieben Paypal oder sonstige Zahlungsmethoden. Die Kilowattstunde, bezahlt mit der Stadtwerke-Karte, kostet 38 Cent. Allerdings wird eine Blockiergebühr fällig, wenn Autofahrer mehr als fünf Stunden – also mehr als zur Akkuladung nötig ist – auf dem Lade-Parkplatz stehen bleiben.