Bochum-Riemke. Die Paul-Dohrmann-Schule gibt ihren Hauptstandort in Altenbochum auf. Das Gebäude am Tippelsberg wird aufwendig saniert und ausgebaut.

Die Paul-Dohrmann-Schule, eine Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung, verfügt zurzeit über zwei Standorte, in Altenbochum und in Riemke. Geplant ist, den Hauptstandort an der Wasserstraße aufzugeben und den Zweitstandort an der Hiltroper Straße 53 auszubauen. Die Investitionen sind enorm: Fast zwölf Millionen Euro soll das Vorhaben kosten.

Bochumer Schulausschuss stimmt zu

Bereits seit zehn Jahren stehen Brandschutzmaßnahmen an städtischen Gebäuden im Fokus. Das Gebäude an der Hiltroper Straße in Riemke wird derzeit saniert, der Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht. Deshalb die Idee, dass in Riemke alle Dohrmann-Schüler unterrichtet werden könnten. Der Schulausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung am Dienstag (7.) dem Vorhaben einstimmig zugestimmt mit der Ergänzung: „Geplant ist, das schulfachliche Genehmigungs- und Beteiligungsverfahren durchzuführen, um beide Standorte zusammenzuführen und dazu auch unmittelbar in die Kommunikation mit der Schulgemeinde einzutreten.“

Das ursprünglich geplante Erweiterungsgebäude für Geräteraum- und Umkleidetrakt der Turnhalle könnte so vergrößert werden, dass hier zwei zusätzliche Offene-Ganztags-Räume im Erdgeschoss entstehen und im Obergeschoss vier kleine Klassenräume zu je ca. 48 sowie ein großer Klassenraum von 92 Quadratmetern, der in zwei Einzelräume teilbar ist. Die Größe der geplanten neuen Klassenräume orientiert sich an der Größe der vorhandenen Klassenräume an der Wasserstraße 46.

Paul-Dohrmann-Schule feierte 25-jähriges Bestehen

Im letzten Jahr feierte die Paul-Dohrmann-Schule ihr 25-jähriges Bestehen. Sie war bei ihrer Gründung 1996 die erste Schule ihrer Art in Bochum für Kinder mit Förderbedarf im emotionalen und sozialen Bereich; mit 30 Kindern begann damals der Schulbetrieb an der Wasserstraße. Der Bedarf war von Anfang an größer als das Angebot an Plätzen. Zum Schuljahresbeginn 2005/2006 hatte sich die Zahl der Schüler bereits auf 55 Kinder erhöht.

Im Vorgriff auf die damals laufende Schulentwicklungsplanung wurde ein Jahr später eine Dependance an der Schulstraße in Wattenscheid errichtet, die aber 2012 wegen baulicher Mängel wieder aufgelöst und – bis zur endgültigen Zusammenführung mit dem Hauptstandort Wasserstraße 46 – in das Gebäude der ehemaligen Schule am Tippelsberg an der Hiltroper Straße 53 verlagert wurde.

Die Paul-Dohrmann-Schule in Altenbochum, heute noch das Hauptgebäude. Nach dem Umzug nach Riemke könnte eine andere Förderschule die Räume nutzen.
Die Paul-Dohrmann-Schule in Altenbochum, heute noch das Hauptgebäude. Nach dem Umzug nach Riemke könnte eine andere Förderschule die Räume nutzen. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Mit dem Freizug des Hauptstandortes der Paul-Dohrmann-Schule an der Wasserstraße 46 kann dieses Gebäude als vorübergehende Dependance für eine andere Schule (Förderschule, Berufskolleg) genutzt werden, deren Bedarf gewachsen ist und deren Standort nicht so zeitnah wie nötig ausgebaut werden kann.

Gebäude in Riemke steht unter Denkmalschutz

Das Schulgebäude an der Hiltroper Straße 53 wurde 1926 bis 1928 errichtet und steht seit 1995 unter Denkmalschutz. Für die Nutzung der Räume im Dachgeschoss muss eine umfangreiche Dachsanierung durchgeführt werden.

Die Turnhalle soll um einen zweigeschossigen Anbau erweitert werden, um dort die notwendigen Nebenräume für die Hallennutzung vorzuhalten. Der Anbau alleine kostet 2,5 Millionen Euro, die Schulsanierung wird auf 8,3 Millionen Euro geschätzt. Die Mittel sind in den Jahren bis 2025 im Haushaltsplan berücksichtigt.