Bochum. An Berufs- und Weiterbildungskollegs läuft in Sachen Digitalisierung schon einziges gut. Trotzdem ist Luft nach oben. Der „Schulcheck digital“.

Nur geringfügig schlechter als die Gymnasien schneiden bei unserem „Schulcheck digital“ die Berufskollegs sowie das Weiterbildungskolleg ab. Letzteres ist das einzige in Bochum und hat an der Umfrage teilgenommen – ebenso wie vier der fünf Berufsschulen. Die Durchschnittsnote: 2,0.

Ausreichendes WLAN an zwei Berufskollegs in Bochum

An zwei der Berufskollegs gibt es ein flächendeckendes WLAN, die anderen beiden sind zumindest teilweise ausgestattet. Vom Klaus-Steilmann-Berufskolleg, das die Note zwei für die digitale Ausstattung vergibt, heißt es zum Beispiel, dass das WLAN gut genug ist. „In einigen Bereichen besteht nur noch Optimierungsbedarf. Daran arbeiten wir momentan“, so Schulleiter Andreas Zimmermann.

Am Louis-Baare-Berufskolleg (Note: sehr gut bis gut) gibt es flächendeckendes WLAN. „Der Netzausbau ist gut, aber der Glasfaseranschluss fehlt noch, was dazu führt, dass häufig nicht ausreichend Datenvolumen zur Verfügung steht, erklärt Schulleiterin Susanne Muthig-Beilmann. Stattdessen stelle die Stadt Bochum Giga-Cubes – also schnelle WLAN-Router – in ausreichender Anzahl zur Verfügung, die sehr gut funktionieren würden.

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Das Walter-Gropius-Berufskolleg vergibt die Note drei minus. WLAN gibt es nur am Hauptstandort am Ostring, was nicht ausreichend ist. Zwar hat sich am Berufskolleg im vergangenen Jahr einiges getan – digitale Endgeräte für Lehrkräfte sowie bedürftige Schülerinnen und Schüler, 26 neue Macs, Laptops zur Tafelsteuerung sowie neue acht neue Multitouchtafeln wurden geliefert – trotzdem sieht Schulleiter Christian Schulz hier noch Luft noch oben. Er würde sich künftig ein Mitspracherecht bei der Ausstattung sowie ein sinnvolles Ticketsystem des Medienzentrums wünschen, außerdem eine Hotline und konkrete Ansprechpartner.

Berufsschule wünscht sich schnelle Umsetzung von Projekten durch die Stadt Bochum

Auch wenn die Technisch Berufliche Schule 1 in Bochum die digitale Ausstattung mit einer Eins bewertet, beim WLAN macht sie deutliche Abzüge. Es sei nicht flächendeckend und ausreichend, ein Repeater oder Access-Points würden weiterhin fehlen. Leiter Thomas Glaß wünscht sich eine schnellere Umsetzung von Projekten durch die Stadt sowie den Anschluss des Chemiegebäudes an das Glasfaser- und Schulnetz.

So ist die Ausstattung mit WLAN an Bochums Berufskollegs und am Weiterbildungskolleg.
So ist die Ausstattung mit WLAN an Bochums Berufskollegs und am Weiterbildungskolleg. © funkegrafik nrw | Anda Sinn

Am Klaus-Steilmann-Berufskolleg wünscht man sich, dass die Stadt Bochum die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Schulen besser berücksichtigen würde. „Zum Beispiel konnten sich in anderen Städten die Schulen das Endgerät für die Lehrkräfte aussuchen (iPad, Surface oder Laptop). Die iPads sind für den Informatikunterricht der Schülerinnen und Schüler z. B. ungeeignet, da auf diesen Geräten selbstprogrammierte Programme nicht getestet werden können“, erklärt Schulleiter Zimmermann. Hier wären andere Endgeräte für die Schülerinnen und Schüler in den entsprechenden Bildungsgängen sinnvoller gewesen. Das Gleiche gelte für Ausbildungsberufe, bei denen im Lehrplan Datenbanken unterrichtet werden.

Susanne Muthig-Beilmann, Leiterin des Louis-Baare-Berufskollegs, hingegen ist zufrieden mit der derzeitigen digitalen Ausstattung. Sie schreibt: „Weiter so!“

Einziges Weiterbildungskolleg in Bochum gibt Note zwei für Digitalisierung

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Auch Bochums einziges Weiterbildungskolleg bewertet seine digitale Ausstattung mit der Schulnote zwei. Im vergangenen Jahr wurde das WLAN eingerichtet, zudem gibt es einen neuen Server, neue Laptops und Präsentationstechnik wie Mikrofone und Kameras. Zwar ist das WLAN in dem Weiterbildungskolleg nicht flächendeckend, sei aber ausreichend.

Trotzdem gibt es auch hier Wünsche, unter anderem schnellere und professionellere Unterstützung von der Stadt. Sowie außerdem: „Mehr personelle Ressourcen vom Land zur Bewältigung der in der Schule anfallenden Aufgaben im Zusammenhang mit Digitalisierung“, erklärt Leiter Carsten Beeker.