Steinkuhl. Lkw parken die Markstraße in Bochum-Steinkuhl zu – gefährlich für Fußgänger und Radfahrer. Ein Anwohner ist mit seinem Bürgerantrag erfolgreich.
Anwohner beklagen sich über die Verkehrs- und Parksituation auf der Markstraße in Steinkuhl. Jetzt hat Bernd Vössing einen Bürgerantrag gestellt. Im jüngsten Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur erzielte er damit einen Erfolg – zumindest teilweise.
Vössing weist auf die „gefährliche und unzumutbare Verkehrs- und Parksituation im Stadtteil hin, Höhe Schattbachstraße über die Hanielstraße und Schadowstraße, bedingt durch Lkw, die das Gelände Mark 51/7 beliefern“. Er schildert, dass große Laster mit Anhängern auf der Markstraße parken und rangieren, was das Überqueren der vierspurigen Markstraße gefährlich mache, vor allem auch für Kinder, die ins Jugendfreizeithaus Juma gehen. Sein Vorschlag: „Hier wären Bedarfsampeln sehr naheliegend, um eine sichere Überquerung zu ermöglichen, alternativ Zebrastreifen. Und ein Parkverbot für Lkw.“
Stadt Bochum will beidseitig Radwege anlegen
Gefährlich sei auch die Lage für Radler: „Die neu angelegte Fahrradspur von Mark 51/7 bis zur Hanielstraße ist gefährlich und absurd. Sie endet, in der Praxis, direkt in einem Lkw.“ Zumindest in diesem Punkt war Vössing mit seinem Antrag erfolgreich; die Stadt will die Lücke im Radwegenetz schließen.
Die Stadt plant, als Lückenschluss auf der Markstraße den Abschnitt zwischen Semperstraße und Hanielstraße ebenfalls mit Radfahrstreifen auszustatten. Los geht’s am dortigen Kreisverkehr. Dazu steht dann dem Kfz-Verkehr später dann noch eine Fahrspur je Fahrtrichtung zur Verfügung. Beidseitig werden Radfahrstreifen angelegt.
Im Bereich der Einmündungen Schadowstraße und Am Erlenkamp werden die Fahrbahninseln verbreitert. Die Fahrbahn wird durch die Radfahrstreifen optisch eingeengt und die Sichtverhältnisse an den Querungsstellen sollen insgesamt verbessert werden. Eine Ampel in Höhe des Jugendheims, wie Bernd Vössing vorschlägt, sei indes laut Stadt „aus planerischer Sicht“ nicht vorgesehen, da sich die Querungssituation für Fußgänger dort grundsätzlich verbessern werde.
Mit dem Baubeginn rechnet die Verwaltung im Herbst dieses Jahres. Dabei ist vorgesehen, dass künftig zwischen den beiden Einmündungen der Hanielstraße nur noch einseitiges Lkw-Parken zulässig bleibt. In den weiteren Bereichen dürfen dann ausschließlich noch Pkw abgestellt werden.
Rastplatz für Lkw-Fahrer fehlt
Gemeinsam mit Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt (Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung) – beide wohnen an der angrenzenden Schadowstraße – macht sich Bernd Vössing aber auch Sorgen um die Lkw-Fahrer. Diese übernachteten in ihren Lkw und seien gezwungen, sich in die Büsche zu schlagen. „Es ist dringend notwendig, angemessene Parkflächen für Lkw zu installieren und für die Fahrerinnen und Fahrer, die das ehemalige Opel-Werk bedienen, adäquate Räume zum Verweilen, u.a. mit Esstischen, Toiletten und Waschmöglichkeiten, anzubieten.“ Auch dazu hat er eine Idee: die große Fläche an der Alten Wittener Straße.
Gefahr für Jugendheim-Besucher
Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt: „Nach dem einstimmig im Mobilitätsausschuss auf Änderungsantrag von SPD/Grünen nun gefassten Beschluss hat die Verwaltung nun den Auftrag, zu prüfen, ob die potenziellen Gefahrenstellen für den Radverkehr, bis zum Umbau der Markstraße im benannten Bereich, durch temporäre Maßnahmen beseitigt werden können.“
Damit seien aber die Gefahren für die Juma-Besucher nicht beseitigt. Die Verwaltung sei auch nicht beauftragt worden, zu prüfen, ob die im Übergangsbereich zum Juma für die Kinder bestehenden Gefahren zwischenzeitlich beseitigt werden könnten.
Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt sagt: „Wir beobachten die Situation seit längerer Zeit. Die Politik sieht ein, dass die Lkw auf der Markstraße überall stehen und die Anwohner dies kritisieren. Eine Lösung gibt es dazu aber bislang nicht.“ Das Tiefbauamt räumt ein: Eine abschließende Lösung liege hier leider zu den parkenden Lkw noch nicht vor. Gleichwohl würden „laufend Gespräche mit der Geschäftsführung von DHL und WEG geführt“.
Czapracki-Mohnhaupt: „Es gab einen Änderungsantrag von SPD und Grünen, zu prüfen, ob potenzielle Gefahrenstellen bis zum Umbau der Markstraße beseitigt werden könnten.“