Steinkuhl. . Pro Steinkuhl plant einen Anbau an den Jugendtreff „JuMa“. Dort soll eine „Gute Stube“ entstehen. Noch sind aber viele Fragen zu klären.
In vielen Stadtteilen fehlt es im Zuge des allgemeinen Kneipensterbens an Versammlungsorten. Steinkuhl bildet da keine Ausnahme. Dieses Problem haben auch die Macher des Stadtteilvereins Pro Steinkuhl ausgemacht – und wollen nun handeln. Angedacht ist ein Anbau an das städtische Kinder- und Jugendfreizeihaus „JuMa“ an der Markstraße. Dort soll ein Bürgertreff entstehen. Bis zur Realisierung ist es allerdings noch ein weiter Weg, denn noch sind viele Fragen zu klären.
Mit seinem Plan folgt Pro Steinkuhl der „Bochum Strategie“ aus dem Rathaus: Überall dort, wo Bedarf herrscht, soll den Menschen im Quartier ein Ort der Begegnung und des Austauschs geschaffen werden – eine „Gute Stube“. „Dazu wollen wir beitragen“, sagt Alfred Guth, Vorsitzender von Pro Steinkuhl. Erste Gespräche mit Stadt und Politik sind bereits geführt worden, auch ein Architekt ist zur Hand. „Grundriss und Pläne des ,JuMa’ hat er schon“, sagt Guth. „Nächste Woche will er sich das Gebäude mal ansehen.“
Bürger sollen Ideen liefern
Und erst dann kann es langsam konkret werden. Denn noch steckt das Projekt „Gute Stube für Steinkuhl“ in den Kinderschuhen. Wie so ein Anbau aussehen könnte? Noch völlig unklar. „Es besteht die bauliche Option, das ,JuMa’ aufzustocken“, sagt Bernd Laschitzki, Leiter des Jugendtreffs und zugleich Vorstandsmitglied von Pro Steinkuhl. Er hält eine räumliche Größenordnung von 400 bis 600 Quadratmetern für nötig, um den Bedarf im Stadtteil zu decken.
Bezirksbürgermeister lobt Vorstoß
Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf (SPD) hält es für eine gute Idee von Pro Steinkuhl, die Idee eines Bürgertreffs anzustoßen: „Wir müssen Orte schaffen, an denen Menschen zusammenkommen können. Nicht nur in Steinkuhl, auch in Stiepel etwa.“
Und in Querenburg. Dort haben SPD und Grüne in der Bezirksvertretung Süd jetzt beantragt, einen Teil der Bücherei im Uni-Center als „Gute Stube“ zu nutzen . Die Stadtverwaltung wurde beauftragt, diese Option zu prüfen.
Wer den Spaß bezahlen wird, steht auch noch nicht fest. „Die Stadt“, sagt Alfred Guth. Pro Steinkuhl selbst sei natürlich bereit, die Immobilie zu bespielen. „Wir würden den operativen Aufwand übernehmen. Durch unsere beiden Nachbarschaftsinitiativen haben wir ja Erfahrung in der Stadtteilarbeit. Aber nur mit ehrenamtlichem Engagement können wir so ein Projekt alleine nicht stemmen.“
Kostenmäßig habe man „noch keinen Plan“. Denn zunächst müsse man ohnehin den genau Bedarf ermitteln. Dazu sollen die Bürger mit ins Boot geholt werden. Demnächst soll es einen Workshop geben, in dem Interessierte sich zu Wort melden und Ideen einbringen können.
Anerkannter Standort
Den Standort, angedockt ans „JuMa“, halten sowohl Guth als auch Laschitzki für optimal. „Der Treff ist anerkannt und jeder kennt ihn“, sagt Laschitzki, der von einer klaren räumlichen Trennung von Jugend- und Bürgertreff ausgeht. „Der Eingang der ,Guten Stube’ soll unseren Vorstellungen zufolge ein paar Meter die Markstraße hoch sein. Und natürlich barrierefrei.“ Wie sich das mit einem Anbau auf dem jetzigen Gebäude vereinbaren lässt? Auch noch unklar.