Bochum. Der boomenden Mark 51/7-Fläche in Bochum steht ein weiterer Entwicklungsschritt bevor. Ein Bauunternehmen setzt gerade die entscheidenden Masten.

Die Erschließung des riesigen Mark 51/7-Areals schreitet zügig voran. In diesen Tagen sind die Mitarbeiter des Erfurter Bauunternehmens Rohde dabei, die letzten Vorbereitungen für die Öffnung eines Teils der künftigen Suttner-Nobel-Allee abzuschließen. Polier Michael Reich geht davon aus, dass die bisher noch komplett gesperrte Verbindung von der Wittener Straße aus in wenigen Tagen teilweise für den Verkehr freigegeben wird. „Derzeit montieren wir die Ampelanlagen. Später können zumindest die Beschäftigten von Zess ihre Parkplätze erreichen.“

Gleisstopfmaschine war bereits im Einsatz

Diese gewaltige „Gleisstopfmaschine“ war im September auf dem Mark 51/7-Areal im Einsatz. Mit dem selbstfahrenden Aggregat wird der Schotter unter den Schwellen verdichtet, um die Gleise für den späteren Betrieb vorzubereiten und belastbar zu machen. 
Diese gewaltige „Gleisstopfmaschine“ war im September auf dem Mark 51/7-Areal im Einsatz. Mit dem selbstfahrenden Aggregat wird der Schotter unter den Schwellen verdichtet, um die Gleise für den späteren Betrieb vorzubereiten und belastbar zu machen.  © Unbekannt | Bogestra

Was die Vorbereitung für neue Straßenbahnverbindung über die Suttner-Nobel-Allee angeht, so sollen die Arbeiten noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Im September wurde eine riesige „Gleisstopfmaschine“ eingesetzt, zuvor war bereits eine Schleifbahn der Bogestra dort unterwegs. All dies seien, so die Bogestra, Arbeiten, um die Strecke für den späteren Linienbetrieb vorzubereiten.

Dieser Linienbetrieb könne allerdings frühestens Ende 2022, womöglich auch erst zu Beginn des Jahres 2023 aufgenommen werden. Bochum-Perspektive-Sprecher Sven Frohwein erläutert warum: „Auf der Fläche des ehemaligen Opel-Presswerkes, nördlich der Suttner-Nobel-Allee, sind noch umfangreiche Aufbereitungsarbeiten nötig.“

Großes Straßenbahnprojekt

Über zwei neue Straßenbahnhaltestellen wird das Gelände erschlossen. Bereits verlegt wurden im Rahmen der Bauarbeiten auf einer Länge von rund 820 Metern die Gleise. Seit Juni gibt es bereits einen Anschluss an die bestehende Strecke auf der Wittener Straße.Für die Stromversorgung wurde auf der neuen Strecke eine Fahrleitungsanlage hergestellt. Dafür wurden auf dem Gelände und auf der Wittener Straße mehr als 50 neue Masten errichtet.

Vor dem O-Werk hat die Bogestra auf dem Haltestellen-Schild für die Buslinie 372 schon das Hinweisschild für das Anruf-Sammel-Taxi (AST) angebracht.
Vor dem O-Werk hat die Bogestra auf dem Haltestellen-Schild für die Buslinie 372 schon das Hinweisschild für das Anruf-Sammel-Taxi (AST) angebracht. © Unbekannt | Weeke

Im Grunde verberge sich allerdings eine positive Nachricht hinter dieser Zeitschiene: „Die Vermarktung des Geländes geht schneller über die Bühne als die Vorbereitung für die Neubauten“, so Frohwein. Vor allem mit Blick auf die Baustellenlogistik sei es günstiger, den Straßenbahnregelbetrieb erst dann aufzunehmen, wenn die Erschließung der Grundstücke für die Neuansiedlungen weitgehend abgeschlossen sei.

Seit Anfang Oktober bietet die Bogestra jetzt eine zusätzliche Verbindung an. Die neue Linie AST 72 (Anruf-Sammel-Taxi 72) verbindet auf telefonische Bestellung der Fahrgäste montags bis freitags zwischen 7 und 19 Uhr alle 15 Minuten die AST-Haltestellen Ruhr-Universität, Markstraße und Laer-Mitte mit dem Campus Mark 51/7 (Haltestelle O-Werk). Die Haltestellen sind durch das AST-Symbol gekennzeichnet. Damit werde die gewohnte Buslinie 372 ergänzt, die den Abschnitt weiterhin einmal die Stunde bedient.

Sammeltaxi auf Anfrage

Wie aber kann das AST gerufen werden? Mindestens 15 Minuten im voraus über die im Fahrplan vermerkte Telefonnummer oder von unterwegs auf den Bogestra-Linien beim Fahrpersonal anmelden. Die im Fahrplan und zum Beispiel in der Mutti-App ausgewiesenen Fahrten werden nur durchgeführt, wenn es Anmeldungen gibt. Ausgestiegen werden kann auf Wunsch auch in einem Bereich von 500 Metern um die oben genannten Haltestellen herum, darauf weist die Bogestra hin.