Bochum. Bunt, laut und herrlich abgedreht: Der Festival-Sommer 2022 in Bochum ist prall gefüllt. Bei einer Party ist erst morgens um 10 Uhr Schluss.

2022 wird in Bochum ein Festival-Jahr der Superlative. Das Ende der Corona-Beschränkungen markiert den (Neu-)Start mehrerer Live-Formate. Max Sollmann mischt dabei kräftig mit: Mit seiner Agentur EGS hofft der 35-Jährige, an zwei Tagen, Abenden und Nächten bis zu 10.000 Menschen zum Tanzen zu bringen.

Mit seinem „Paluma“-Festival hatte Sollmann 2017 einen erfolgreichen Einstand im Westpark gefeiert. 2019 gab’s eine fulminante Neuauflage mit 6500 Techno-Jüngern und zwei Bühnen. „Paluma“ war drauf und dran, sich zu einem der größten Electro-Festivals in der Region zu entwickeln. Dann kam Corona – und damit die Absagen für 2020 und 2021.

„Food-Lovers“-Märkte gibt’s nur noch bei den großen Festivals

Für Max Sollmann brachen schwere Zeiten an. Der Bochumer nutzte sie für eine Neuausrichtung. Seine „Food-Lovers“-Märkte mit an Trucks servierten internationalen Speisen dampfte er auf eine Handvoll Standorte in der Region ein; der Fiege-Brauhof, wo zuletzt 2019 gebrutzelt wurde, gehört nicht mehr dazu. Seine „Eastwood“-Burger, die er ab 2017 in einem kleinen Imbiss an der Brüderstraße verkaufte, bietet er künftig nur noch auf großen Festivals an: in diesem Jahr u.a. bei „Rock am Ring“ und „Juicy Beats“.

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Kern- und klassisches Agenturgeschäft ist stattdessen das Online-Marketing. Daher der Namenswechsel von „Eastwood“ zu EGS (Event Group Sollmann).

„Paluma“-Neuauflage mit fünf Bühnen und mehr als 30 Acts

Mit zwei Mitarbeitern hält Sollmann am Firmensitz an der Prinz-Regent-Straße an seinem (O-Ton)„Herzensprojekt Paluma“ fest. Am Samstag, 18. Juni, kehrt die Techno-Party auf die Wiese an der Jahrhunderthalle zurück. „Statt zwei werden diesmal fünf Bühnen aufgebaut, damit wir uns musikalisch breiter aufstellen und deutlich mehr Newcomern einen Auftritt ermöglichen können. Dabei arbeiten wir mit Künstler-Kollektiven aus der Umgebung zusammen“, sagt Sollmann.

Spannender Festival-Sommer in Bochum

Neben „Paluma“ und Polarize“ kann sich Bochum auf einen spannenden Festivalfrühling und -sommer freuen. Hier ein Überblick:

28. und 29. Mai: „Ruhr International – Das Fest der Kulturen“ mit Musik, Theater und Kleinkunst an und in der Jahrhunderthalle (Eintritt frei).

3. bis 6. Juni:Libella“-Festival im Hafen Oveney am Kemnader See u.a. mit Lost Frequencies, ATB, Martin Solveig und Jupiter Jones (Eintritt: 44 Euro).

9. Juni:„Campus Spring Break“ im Westpark u.a. mit Trettmann, SSIO und Finch (37,50 Euro).

7. bis 10. Juli:„Bochum Total“ in der Innenstadt bei freiem Eintritt; das Line-Up wird noch bekanntgegeben.

19. August bis 4. September:Zeltfestival Ruhr am Kemnader See u.a. mit den Fantastischen Vier, DJ Bobo, Revolverheld, Silbermond, Ben Zucker, Milow, Adel Tawil und The BossHoss.

26. bis 28. August:Bochumer Musiksommer in der Innenstadt (Eintritt frei).

Bestätigt sind bisher u.a. Vize Music und Format:B aus Berlin, Moonbootica aus Hamburg sowie Juliet Sikora aus Dortmund. Von 12 bis 22 Uhr werden insgesamt mehr als 30 Acts angekündigt. „Wir wollen mindestens wieder die Besucherzahl von 2019 erreichen. Der Vorverkauf ist gut angelaufen“, sagt Max Sollmann. Aktuell kosten die Eintrittskarten 35 Euro. Infos und Tickets auf paluma-festival.de.

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Veranstalter Max Sollmann kehrt mit seinem „Paluma“-Festival am 18. Juni in den Bochumer Westpark zurück. Zuvor feiert sein „Polarize“-Rave am 9. April Premiere im Ruhrcongress.
Veranstalter Max Sollmann kehrt mit seinem „Paluma“-Festival am 18. Juni in den Bochumer Westpark zurück. Zuvor feiert sein „Polarize“-Rave am 9. April Premiere im Ruhrcongress. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

„Polarize“-Party im Ruhrcongress soll zwölf Stunden dauern

Gleichfalls made by Sollmann ist die „Polarize“-Party am Samstag, 9. April. Erstmals wird der Ruhrcongress zum Schauplatz eines Techno-Raves. Los geht’s um 22 Uhr. Erst um 10 Uhr am Sonntagmorgen soll Schluss sein. Als DJs sind Lilly Palmer, Fatima Hajji, Alignment, Ian Crank, Luciid und Nina Sativa gebucht.

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„Ursprünglich hatten wir ,Polarize’ schon 2020 geplant, damals als Open-Air am Riff im Bermudadreieck“, berichtet Max Sollmann. Corona zwang zur frühzeitigen Absage. Mit dem Wechsel in den Ruhrcongress betrete man „komplettes Neuland“, weiß der Veranstalter, der bei „Bochums größtem Indoor-Rave“ mit 3000 Besuchern rechnet. Platz hätten 5000. Karten (28,99 Euro) und Infos auf polarize-germany.de.