Bochum-Riemke. In Bochum-Riemke sind ein Rewe-Markt und Wohnungen geplant. Bau scheiterte bislang an Förderung und Gutachten. Doch nun macht die VBW Hoffnung.
Der Stadtteil Bochum-Riemke bekommt von seinen Bewohnern gute Noten als Wohnquartier. Doch schlecht schneidet er in puncto Nahversorgung ab. Fest steht schon lange: Ein neuer Supermarkt soll kommen. Doch wann, so fragen sich die Nachbarn?
Viele Jahre lang wurde mit der katholischen Kirche, die zu den Eigentümern der Grundstücke an der Herner-/Ecke Tippelsberger Straße gehörte, verhandelt. Ende 2018 schließlich konnten die Kaufverträge unterzeichnet werden.
Nahversorger in Bochum-Riemke heiß ersehnt
Und eigentlich sollte der in Riemke heiß ersehnte Supermarkt bereits seit Mitte vergangenen Jahres die Versorgungslücke im Stadtteil schließen. Bei einer Bürgerversammlung vor drei Jahren gab es aber nicht nur Fürsprecher; einige Nachbarn äußerten Bedenken wegen der Verkehrsbelastung und des Parkdrucks.
Sebastian Krüger lebt gern in Riemke. Doch er vermisst nach wie vor einen Lebensmittelmarkt. „Auch ein Bäcker fehlt“, sagt er. Jörg Kuberski findet: „Man kann die Anforderungen auch so hoch setzen, dass nichts mehr geht. Wir brauchen dringend einen Nahversorger“, sagt das SPD-Ratsmitglied aus Riemke. Auch die Riemker Gewerbetreibenden setzen ihre Hoffnung auf die Neuansiedlung, um die Kaufkraft im Stadtteil zu binden.
Die VBW baut an der Ecke Herner-/Tippelsberger Straße einen neuen Block mit Wohnungen und einem Rewe-Supermarkt im Erdgeschoss. Schon 2016, als sich der Riemker Werbering für einen Supermarkt stark machte, um den Stadtteil insbesondere auch für junge Familien attraktiver zu machen, zeigte Rewe Interesse am Standort.
Künftiger Markt-Betreiber ist sei zehn Jahren am Ball
„Wir harren der Dinge, die da kommen“, erklärt Olaf Kenkmann auf Anfrage. Er ist der künftige Betreiber des Rewe-Marktes, leitet derzeit einen weiteren in der Herner Innenstadt. Ihn stören die hohen bürokratischen Hürden. „Wir versuchen seit zehn Jahren, den Standort Riemke zu entwickeln. Wenn Fertigstellungstermine genannt werden, sind wir nicht mehr ganz so optimistisch. Wir wären mit dem Bau jedenfalls längst fertig.“ Kenkmann steht im engen Kontakt mit seinem Partner Rewe Dortmund. Mit dessen Projektleiter und der VBW soll es zeitnah ein Gespräch geben.
2019 Jahr gab es eine verkehrs- und schalltechnische Überprüfung des ohnehin belasteten Stadtteils. Nachdem die Gutachten vorlagen, war klar: Die Anlieferungszone des Supermarktes muss umgeplant werden. Diese Veränderung sowie die erforderlichen Abstimmungen mit allen beteiligten Akteuren haben ebenfalls zu Verzögerungen geführt.
Abstimmung mit dem Ministerium dauerte lange
Hinzu kam: Die Abstimmung mit dem Ministerium zur Förderfähigkeit der vorgesehenen öffentlich geförderten Wohneinheiten hat ebenfalls Zeit in Anspruch genommen.
Supermarkt und Bäckerei im Erdgeschoss
Der Nahversorger Rewe sowie eine Bäckerei sind im Erdgeschoss vorgesehen mit einer Gewerbefläche von : 2.473 Quadratmetern. 72 neue Wohnungen mit einer Wohnfläche von 4.403 Quadratmetern entstehen im ersten bis dritten Obergeschoss. 21 davon sind öffentlich gefördert.Es sollen Baulücken auf dem Grundstück geschlossen werden. Teile des Blocks wurden als Garten oder Parkfläche genutzt. Die dortigen vier Häuser werden abgerissen, deren Bewohner wurden bereits früh informiert und bekamen von der VBW Ersatzwohnungen aus ihrem Bestand angeboten.Die Dachfläche des Supermarktes dient künftig den Bewohnern als Garten. Neben einer Stellplatzanlage im Blockinnenbereich soll eine Tiefgarage entstehen, von der aus die Wohnetagen per Aufzug erreichbar sein werden.
Doch jetzt endlich sieht sich der Investor VBW auf gutem Weg. „Wir können als VBW einen Haken bei der schalltechnischen Untersuchung setzen. Der Sachverständige hat uns grünes Licht gegeben und wir haben die Anforderungen und Ansprüche der Stadt Bochum entsprechend angepasst. Auch sind wir bei der Wohnraumförderung einen Schritt weiter. Wir haben hier alle auferlegten Kriterien erfüllt und warten auf das offizielle Go seitens des Ministeriums.“
Baubeginn voraussichtlich Sommer 2023
Das Bebauungsplanverfahren soll im Sommer 2022 an den Start gehen. Die VBW befinde sich gerade in den letzten Abstimmungsrunden mit der Stadt, um die Behördenbeteiligung zu starten. Hier werden die Meinungen der Behörden und der Öffentlichkeit eingeholt. Jene Belange seien im Bebauungsplanverfahren dann abzuwägen.
Auch die Situation mit der Lkw-Anlieferungen für Rewe ist geklärt, so Neugebauer. „Das hatte u. a. auch mit dem Schallschutz zu tun. Das ist also ebenfalls in trockenen Tüchern und war eher zu Beginn der Planungen eine Herausforderung.“ Baubeginn des Wohn- und Geschäftskomplexes ist voraussichtlich Sommer nächsten Jahres, Fertigstellung dann zwei Jahre später.