Riemke. Im Zentrum des Stadtteils entsteht ein Gesundheitszentrum. Gegenüber, auf dem Grundstück der Kirche, wachsen die Chancen auf den Neubau eines Supermarktes.
Städtebaulich kommt Bewegung in den Ortsteil Riemke. An der Ecke Herner Straße/Auf dem Dahlacker hat der Bau eines neuen Ärztehauses begonnen. Und gegenüber, an der Ecke Tippelsberger-/Herner Straße, wachsen die Chancen auf den Neubau eines Supermarktes.
Vor drei Jahren, bei einer Bürgerversammlung der CDU Riemke, ging es um die fehlende Nahversorgung im Stadtteil. Denn Riemke als kleinstes aller Bochumer Stadtteilzentren gehört zu den Sorgenkindern: Es gibt an der Herner Straße eine Reihe von Läden, aber keinen Lebensmittelanbieter mehr, seitdem der Kaufpark auf dem Wedag-Gelände geschlossen hat.
Damals hatte Anwohner Manfred Jerumin auf der Versammlung vorgeschlagen: „Die katholische Kirchengemeinde hat Grundstücke an der Tippelsberger Straße, die zentral gelegen sind und sich für einen Frischemarkt eignen.“
Tatsächlich sollen nun erste Verhandlungen mit einem Investor und der Kirche über den Verkauf des großen Areals aufgenommen worden sein. Erste planerische Überlegungen sehen einen Supermarkt mit Wohnungen im Obergeschoss vor. Der Standort zählt auch nach dem Einzelhandelskonzept zum klassischen Zentrum des Stadtteils.
Auf dem Eckgrundstück für das neue Ärztehaus gab es bis 2001 mit Coop einen Nahversorger. Das „Gesundheitszentrum Riemke“, so der Arbeitstitel, geht zurück auf eine Idee von Hamid Eslambolchi. Seit 1999 betreibt er seine Glückauf-Apotheke direkt nebenan an der Herner Straße.
Doch nicht nur, weil er mehr Platz braucht, sondern vor allem auch, weil sein Laden nicht barrierefrei ist – „Kunden mit Rollator müssen schellen, um Hilfe zu erhalten“ – wandte er sich vor zwei Jahren an seinen Nachbarn. Den Hattinger Geschäftsleuten Sascha und Katrin Wurm gehört die Immobilie nebenan. Zuletzt war eine Sonnenstudio-Kette dort Hauptmieter. Hamid Eslambolchi ermunterte die Wurms, in Riemke zu investieren, und warf gleich seinen Hut fürs Erdgeschoss in den Ring. Er will seine Apotheke um einen Drogeriebereich erweitern. „Die Menschen müssen bislang ja für eine Tube Zahnpasta extra in die Innenstadt fahren. Dabei verändert sich Riemke gerade positiv; doch solange kein Lebensmittelgeschäft kommt, fehlt der entscheidende Schub.“
Unternehmerin Katrin Wurm: „Zuerst sahen unsere Pläne ein Wohn- und Geschäftshaus mit altengerechten Wohnungen vor. Doch ganz in der Nähe entsteht jetzt Auf dem Dahlacker ein Seniorenstift. Außerdem fehlen in Riemke vor allem Fachärzte, so dass wir hier ein Zentrum schaffen wollen.“ Das erste Obergeschoss ist bereits zur Hälfte an eine Doppelarztpraxis vermietet, das zweite ist noch frei. Für die Angestellten wird es eine Tiefgarage, für die Kunden einen Parkplatz mit 20 Stellplätzen geben. Katrin Wurm rechnet mit der Fertigstellung des Gesundheitszentrums noch in diesem Jahr.