Bochum. Karneval? Geht da doch noch was? Manche Jecken hoffen auf die Corona-Lockerungen. Wo in Bochum und Wattenscheid gefeiert wird – und wo nicht.

Karneval? Geht da noch was? Die bevorstehenden Lockerungen der Corona-Beschränkungen rufen die Närrinnen und Narren neu auf den Plan. Eigentlich ist die Session in Bochum und Wattenscheid so gut wie abgeblasen. Nun hoffen die Jecken, doch noch feiern zu können. Wenn auch auf Sparflamme.

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Vor einem Jahr war es eines der Corona-Bilder 2021. Im Pater-Romanus-Stift verlieh der Festausschuss Bochumer Karneval seine Sessionsorden an Vertreter der heimischen Vereine: mit Schutzmaske, am geöffneten Fenster und mittels eines Greifarms. Weiberfastnacht 2022 kommt es zur Neuauflage am Steinring. „Wieder unter Beachtung aller Corona-Auflagen“, wie Vorsitzender Bernd Lohof betont.

Karneval in Bochum: Es bleibt bei der Absage der Großveranstaltungen

Das war’s aber auch schon. Der Festausschuss hat bereits im Herbst 2021 alle Großveranstaltungen gestrichen. Für die Gala, die im Januar mit 250 Besuchern im Ruhrcongress geplant war, kommen die jüngsten Beschlüsse der Politik zu spät. Es bleibe – Stand heute – auch bei der Absage des Straßenkarnevals auf dem Husemannplatz am Karnevalssamstag und des Rathaussturms am Rosenmontag, bekräftigt Lohof. Bochums Karnevalschef hatte den Rosenmontag 2021 mit seiner Familie im Garten verbracht. Das könnte am 28. Februar wieder so sein: Für den Umzug in Linden, 2020 mit mehr als 40.000 Besuchern, zog die Werbegemeinschaft im Dezember endgültig die Reißleine.

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Per Greifarm verliehen Bernd und Petra Lohof 2021 die Sessionsorden des Festausschusses an die Vertreter der Bochumer Karnevalsvereine. An Weiberfastnacht soll es zur Neuauflage im Pater-Romanus-Stift kommen.
Per Greifarm verliehen Bernd und Petra Lohof 2021 die Sessionsorden des Festausschusses an die Vertreter der Bochumer Karnevalsvereine. An Weiberfastnacht soll es zur Neuauflage im Pater-Romanus-Stift kommen. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Was bleibt in Bochum? Das Biwak, das die Ruhrlandbühne am Samstag (19.) ab 11.11 Uhr auf ihrem Vereinsgelände an der Ruhrmühle in Dahlhausen aufzieht. Und die vage Vorfreude auf die Rückkehr des Kneipenkarnevals. Zwar fällt der Mummenschanz in der Rotunde, im Februar 2020 eine der letzten großen Partys vor Corona, erneut ins Wasser. Hochburgen wie das Hufeisen oder das Fiege-Kläppken könnten für Geimpfte und Genesene aber wieder zu alter Form auflaufen. Clubs und Diskotheken sollen erst am 4. März wieder öffnen dürfen.

In Wattenscheid gibt’s Rosenmontag „Karneval to go“

Ganz Wattenscheid ist in normalen Jecken-Jahren eine „Brauchtumszone“. Deren Einrichtung ist – anders als in den Rhein-Metropolen – in der alten Hellwegstadt nicht erforderlich. Den Karnevalsumzug durch die Innenstadt wird es wieder nicht geben, auch den „kleinen“ traditionell nach dem Gänsereiten in Höntrop nicht. Ein Ersatzformat im Lohrheidestadion, wie es sich mancher Jeck mit neidischem Blick gen Köln wünschen würde, ist in Wattenscheid kein Thema.

In Wattenscheid gibt’s Wurst to go

Heiner Jung, Gänsereiter und Pächter der Gaststätte Vogelsang in der Wattenscheider Kleingartenanlage, In der Mecklenbecke, hat wieder ein Gänsereiterwurst-Essen für den Höntroper Club organisieren können.

Wurst mit Sauerkraut und Stampfkartoffeln gibt’s zum Mitnehmen. Infos und Vorbestellung dazu auf www.kgv-vogelsang.de.

Allerdings zeigen die aktiven Blaukittel, was in den letzten Monaten in ihrer Werkstatt entstanden ist. Drei Motivwagen konnten sie fertigstellen und wollen sie am Rosenmontag entlang des üblichen Zugweges an zentralen Stellen am Wattenscheider Hellweg und an der Höntroper Straße jeweils mit einer kleinen Mannschaft von Gänsereitern der Öffentlichkeit präsentieren. „Karneval to go“, meint der Oberschulte Markus Oskamp. Immerhin.

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