Bochum-Dahlhausen. Zwei Vereine wollen die Besucher an der Ruhrmühle in Bochum-Dahlhausen bewirten. Zwar auf unterschiedliche Weise, dennoch sind sie Konkurrenten.

Die Ruhrwiesen in Bochum-Dahlhausen sind ein beliebtes Ausflugsziel. In den Sommermonaten strömen Tausende Besucher zur Ruhrmühle. Und sicher noch einmal mehr, wenn dort irgendwann das Baden nicht mehr verboten ist. Zwei dort ansässige Vereine reagieren darauf – und stellen nun in Konkurrenz zueinander ein gastronomisches Angebot auf die Beine.

Neue Gastronomie an der Ruhr: Bochumer Vereine buhlen um die Besucher

Die Karnevalisten der Ruhrlandbühne starten an diesem Wochenende mit „Dat Büdchen anne Ruhr“. Bei schönem Wetter soll künftig freitags bis sonntags ein Außenverkauf angeboten werden. „Wir haben ein Klappzelt, das stellen wir auf“, sagt Geschäftsführer Dirk Schmieder. Verkauft werden Bier und Softgetränke (in Flaschen), Eis, Chips, Schokoriegel, wegen Corona alles abgepackt und zum Mitnehmen. „Denn im Umkreis von 50 Metern darf ja nichts verzehrt werden“, weist Schmieder auf die aktuell geltenden Corona-Regeln hin.

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Die Corona-Krise sei es auch gewesen, die den Verein zu diesem Schritt bewogen hatte. „Wir haben ja ein Vereinsheim mit Gastronomie, doch die ist seit einem Jahr geschlossen“, schildert Dirk Schmieder die Situation. Langsam werde das Geld knapp, „denn unsere Einnahmen sind gleich null“. Die traditionellen Karnevalsveranstaltungen der Ruhrlandbühne mussten in diesem Jahr wieder ausfallen, ebenso im September „Dahl’sen total“.

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Das „Büdchen“ sieht der Verein „als kleines Zubrot, um die Unkosten zu decken“. Große Hoffnungen setzen Schmieder & Co. in der neuen Anlaufstelle für gewerbliche Bootsverleiher direkt vor dem Gelände der Ruhrlandbühne. Das lockt zusätzlich Wassersportler an. Und die haben ja sicher auch mal Durst.

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„Toll, was die Stadt hier unten gemacht hat“, begrüßt Dirk Schmieder die baulichen Optimierungen auf dem Weg zu den Ruhrwiesen. „Das wertet den Stadtteil Dahlhausen auf.“ Und lässt womöglich die Kasse der Ruhrlandbühne klingeln.

Weg führt zwischen den Vereinsgeländen runter zur Ruhr

Allerdings gibt es da noch einen anderen Verein, der ein Stück vom Kuchen abhaben möchte: den Linden-Dahlhauser Kanu-Club (LDKC) direkt gegenüber. Obwohl die Vereine unmittelbare Nachbarn sind, gibt es außer dem Weg zur Ruhr, der zwischen den beiden Vereinsgeländen hindurch führt, wenig Gemeinsamkeiten und Berührungspunkte. Und so hatten die Kanuten von der Plänen der Karnevalisten auch gar nichts mitbekommen.

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„Das hatte sich nicht angedeutet“, sagt LDKC-Chef Ralf Höfgen. Als Konkurrenz zur Ruhrlandbühne sieht er das eigene gastronomische Angebot jedoch nicht. „Der Bedarf hier unten an der Ruhrmühle ist ja da. Das ist kein Wettrennen darum, wer das beste Geschäft macht.“ Zumal die Kanuten auch ganz andere Ziele verfolgten, so Höfgen.

Eröffnung am Samstag

„Dat Büdchen anne Ruhr“ an der Ruhrmühle 22 wird von der Ruhrlandbühne am Samstag, 8. Mai, offiziell eröffnet. Um 15 Uhr wird auch Esther Münch alias Putzfrau Walli erwartet, dazu Vertreter der lokalen Politik. Gäste sind unter Beachtung der Corona-Regeln willkommen.

Geöffnet ist das „Büdchen“ fortan an den Wochenenden – je nach Wetterlage: freitags von 17 bis 20 Uhr, samstags von 12 bis 20 Uhr und sonntags in der Zeit von 12 bis 18 Uhr.

„Wir möchten die Leute ja gerne bei uns halten, sie zum Verweilen auf dem Klubgelände animieren“, sagt der LDKC-Vorsitzende. „Außerdem wollen wir nicht, dass die Flaschen, die bei uns gekauft würden, später dann auf den Ruhrwiesen zurück gelassen werden. Wir klagen ja selbst über die zunehmende Vermüllung der Ruhraue.“ Ein „To-Go“-Verkauf käme da gar nicht infrage.

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Nachdem die Gastronomie zuletzt verpachtet war, übernimmt der LDKC nun selbst. Die Terrasse wurde bereits im vergangenen Jahr saniert, aktuell wird die Küche erneuert. „Ende Juni kommt die neue“, kündigt Ralf Höfgen an. Derweil werde auf dem Hof ein neuer Grillstand errichtet. Die passende mobile Theke dazu hat man schon.

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Bei allem, was noch getan werden muss – mit der Gastronomie starten könne man im Prinzip sofort, sagt Höfgen. „Die Einsatzpläne sind erstellt. Jetzt warten wir nur noch darauf, dass Corona uns lässt.“