Bochum-Wattenscheid. Der Festausschuss Wattenscheider Karneval samt der Vereine wollen in der aktuellen Corona-Entwicklung jedes Risiko vermeiden und sagen alles ab.
Der Festausschuss Wattenscheider Karneval und seine angeschlossenen Brauchtums- und Karnevalsvereine sagen für 2022 ihr traditionelles Biwak und die Umzüge am Karnevalssonntag und Rosenmontag ab. „Mit Blick auf die Entwicklung der Corona-Pandemie, insbesondere die der Omikron-Variante, sehen alle Beteiligten keine Möglichkeit, verantwortungsvoll Großveranstaltungen zu planen und durchzuführen“, erläutert Rüdiger Preußner, Geschäftsführer des Festausschusses.
Umzüge in Wattenscheid abgesagt
Wie schon bei der Absage des Sonntagsumzugs im Jahr 2020 noch vor Ausbruch der Pandemie wegen des Orkan-Tiefs Sabine stehe die Sicherheit aller Beteiligten an erster Stelle. „Wir können nach unserem heutigen Wissensstand nicht verantworten, Besucher, Teilnehmer, Ordnungs-, Sicherheits- und Sanitätskräfte durch diese Veranstaltungen einem Infektionsrisiko auszusetzen.“
Bis zum geplanten Termin für das Biwak am 5. und die Umzüge in Wattenscheid am 27. und 28. Februar (Karnevalssonntag und Rosenmontag) sei zwar noch Zeit, „aber Abwarten ist keine Option“, erklärt Preußner stellvertretend für die FWK-Vereine. „Zur Planung und Durchführung der Veranstaltungen gehören Planungstreffen, Wagenbau, Abstimmungen unter den Beteiligten und vieles mehr. All diese Zusammenkünfte sollten jedoch in nächster Zeit vermieden werden, um auch unsere eigenen Mitglieder nicht zu gefährden.“
Eine Verlegung der Aktivitäten ins Frühjahr oder in den Sommer, von Bundesgesundheitsminister Lauterbach vorgeschlagen, wird abgelehnt.
Karnevalisten sind sich einig
„Im Hinblick auf die derzeitige Entwicklung der Corona-Pandemie sehen wir keine Möglichkeit, verantwortungsvoll Großveranstaltungen zu planen und durchzuführen“, so Rüdiger Preußner vom FWK in Wattenscheid.
Auch in Bochum wurde bereits alles abgesagt; u.a. betont Stefan Rodemann, dass eine Verlegung des Umzugs in Linden aus „atmosphärischen und organisatorischen Gründen nicht infrage kommt“.
Verlegung des Karnevals wird auch in Wattenscheid abgelehnt
Preußner: „So etwas ist fest in den Jahreszyklus eingebunden und nicht beliebig verschiebbar“. Das FWK-Biwak war am 5. und die Umzüge in Wattenscheid am 27. und 28. Februar vorgesehen. „Zur Planung und Durchführung dieser Veranstaltungen gehören Planungstreffen, Wagenbau, Abstimmungen unter den Beteiligten und vieles mehr. All diese Zusammenkünfte sollten jedoch in nächster Zeit vermieden werden, um auch unsere eigenen Mitglieder nicht zu gefährden.“
Auch Gänsereiterclubs aus Wattenscheid lassen alles ausfallen
Die Gänsereiterclubs aus Wattenscheid haben ebenfalls in Abstimmung mit dem FWK alles abgesagt. „Das Gänsereiten fällt ebenso aus wie andere Aktivitäten“, so Oberschulte Markus Oskamp vom Club Höntrop. „Das ist einhellige Meinung im Verein. Wir haben wegen der Corona-Entwicklung eine Verpflichtung, Bürger und Mitglieder zu schützen.“ Den Rosenmontagszug, den die Gänsereitervereine immer organisieren, zum Frühjahr oder Sommer zu verlegen, lehnt er ab. „Das geht gar nicht, Karneval kann man nicht beliebig verschieben, das gehört traditionell in eine bestimmte Zeit.“ Der Wagenbau in Höntrop hatte schon vor vielen Wochen begonnen; „zwei Motivwagen sind fertig, die wollen wir Rosenmontag an neuralgischen Punkten in Höntrop hinstellen, mehr nicht“, so Oskamp. Königs- und Kinderkönigspar verlängern dort um ein weiteres Jahr.
Auch Sascha Peters, Vorsitzender des Gänsereiterclubs Sevinghausen (Vereinslokal ist die ab April wiedereröffnete Gaststätte Kümmel Kopp am Hellweg), lehnt eine Verlegung ab. Der angelaufene Wagenbau werde in die nächste Session verlegt.