Bochum. Über Wochen dauerten die Verzögerungen bei der Briefzustellung in Bochum an. Für den Donezk-Verein haben die Post-Probleme schwere Folgen.

Die wochenlangen Zustellungsprobleme der Deutschen Post in Bochum haben gravierende Folgen: Nicht nur ein Rechtsanwalt sieht seinen Schriftverkehr mit Gerichten und Mandanten stark beeinträchtigt. Nun beklagt auch die Gesellschaft Bochum-Donezk, die teilweise wochenlangen Verzögerungen bei der Briedzustellung bringe den Verein in Geldnot.

Post: Gesellschaft Bochum-Donezk beklagt verlorene Spendenaufrufe

„Es tat mir so leid, als ich gemerkt habe, dass alle meine Briefe weg waren“, berichtet Monika Grawe, die sich als stellvertretende Vorsitzende um Spenden für Projekte im ukrainischen Donezk bemüht – eine der Bochumer Partnerstädte. Am 30. November und 1. Dezember hätte sie in ihren jährlichen Briefen an ihre großen Bochumer Sponsoren um Spenden gebeten. Bloß: Viele Briefe seien gar nicht, oder nur stark verspätet zugestellt worden. Einen hohen Krankenstand bei den Briefzustellern macht die Deutsche Post für die Zustellungsprobleme verantwortlich.

Die Gesellschaft Bochum-Donezk versorgt kranke und ältere Menschen in der ukrainischen Stadt zu Hause mit „Essen auf Rädern“.
Die Gesellschaft Bochum-Donezk versorgt kranke und ältere Menschen in der ukrainischen Stadt zu Hause mit „Essen auf Rädern“. © Gesellschaft Bochum-Donezk | Sergej Jakobenko

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„Mitte Januar hat mich unser Kassierer angerufen: ,Hier kommt gar kein Geld an!’“, sagt Grawe. Die nicht oder verspätete zugestellten Spendenaufrufe bringen die Gesellschaft Bochum-Donezk nun in Bredouille: „Dadurch haben Sponsoren jetzt, Anfang des Jahres, kaum Budget für Spenden zur Verfügung.“

Bochumer Verein verteilt Essen an ukrainische Senioren

Jährlich benötige der Verein rund 30.000 Euro für Medikamente, die der Behandlung von aktuell 20 leukämiekranken Kindern zu Gute kommen. Außerdem würden monatlich 2000 Euro für Essen auf Rädern in Donezk benötigt. „Jeden Monat geben wir 900 bis 950 Essen an bedürftige Menschen aus.“ Zudem unterstütze die Gesellschaft Bochum-Donezk die „Sonnenstadt“, ein Zentrum für junge Mütter in Not, sowie ehemalige Zwangsarbeiter.

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Zur Lage in der ukrainischen Stadt nahe der Frontlinie habe die Ehrenamtliche am Montag mit dem Vereins-Verantwortlichen vor Ort telefoniert. „Die Menschen auf der ukrainischen Seite haben große Probleme an Ihre Rente zu kommen und müssen große Umwege auf sich nehmen – die auf der Separatistenseite bekommen ihre Rente in Rubel“, berichtet Grawe. Viele ältere Menschen seien auf das „Essen auf Rädern“ angewiesen. „Die Leute wollen nur noch Frieden, und ihre Rente.“

Weitere Informationen zur Arbeit der Gesellschaft Bochum-Donezk finden Sie unter www.bochum-donezk.de. Der Verein bittet um Spenden auf das Spendenkonto bei der Sparkasse Bochum IBAN: DE85 4305 0001 0001 3907 07.