Bochum. . Seit 2014 kann der Partnerschaftsverein Donezk nicht besuchen, weil Separatisten die Stadt besetzen. Die Bochumer wollen ihren Freunden helfen.
Die Beziehung zwischen Bochum und seiner Partnerstadt Donezk ist eine andere als die der drei anderen Partnerstädte. Oder besser gesagt: Sie ist zu einer anderen geworden.
Auch interessant
Der Hauptschwerpunkt der Partnerschaft zwischen Bochum und Donezk lag in der Begegnung – durch Chöre, Partnerschulen oder Musik. 2014, als die Stadt von Separatisten besetzt wurde, änderte sich das endgültig, bis heute. Die Vorsitzende der Gesellschaft Bochum-Donezk, Jutta Kreutz, erklärt: „Donezk ist mittlerweile zur Volksrepublik geworden, mit einer eigenen Regierung. Der Kontakt ist schwierig, wir kommen nicht mehr rein.“ Eine Grenze, „wie früher in der DDR“ trenne die Stadt mit seinen etwa 1,1 Millionen Einwohnern von der Ukraine.
„Humane Hilfe wird nicht zugelassen“
Die Städtepartnerschaft bedeutet nun humane Hilfe zu leisten, noch mehr, als es auch schon vorher der Fall war. Aber: „Die lassen keine Hilfe zu, keine Transporte, nichts“, bedauert Kreutz. Trotzdem hat die Sammelstelle an der Herner Straße weiter geöffnet. Drei bis viermal pro Jahr macht sich
ein Lkw mit Kleidung, Schlafsäcken, Gehhilfen oder Haushaltsgeräten auf den Weg. Der Lkw fährt dann bis ins benachbarte Donbas, mit den Hilfsgütern werden zum Beispiel Menschen versorgt, die aus Donezk geflüchtet sind – mit nichts. „Die müssen in der Ukraine neu anerkannt werden, denen geht es beschissen“, sagt die Vorsitzende Kreutz.
Schon seit 30 Jahren unterstützen sie und die Mitglieder auch leukämiekranke Kinder mit Geldern – auch weiterhin. Obwohl das schwierig geworden ist, hat der Verein es bisher immer irgendwie geschafft. Außerdem gab es das Projekt „Essen auf Rädern“, dessen Finanzierung aktuell nicht möglich ist. Dabei sei gerade jetzt so wichtig, dass die Menschen in der Ukraine was zu essen bekommen. Der Verein sucht nach Paten.
Leicht hat es der Partnerschaftsverein Donezk nicht – aber trotzdem gibt er nicht auf. Kreutz: „Wir machen weiter damit. Auch unter erschwerten Bedingungen. Und hoffen für die Zukunft das beste.“