Bochum. Der Tierschutzverein „Tiere in Not“ wird 20 Jahre alt. Die Anzahl der versorgten Tiere und der erbrachten Leistungen ist beeindruckend.
Mit viel Aufwand hat der Bochumer Tierschutzverein „Tiere in Not“ eine Art Inventur gemacht. Die Zahlen sind beeindruckend, denn sie umfassen 20 Jahre – so lange besteht der Verein jetzt.
10.500 Katzen und 1400 Eichhörnchen auf den eigenen Stationen aufgenommen und versorgt.
14.250 Katzen kastriert.
21.500 tierärztliche Behandlungen, Impfungen, Kennzeichnungen, Parasitenbehandlungen und Operationen (ohne Kastrationen).
In 2957 Härtefällen Tierbesitzerinnen und -besitzer mit Sachleistungen unterstützt, die nachweislich die Kosten zur Tierhaltung nicht aufbringen konnten.
763 pathologische Untersuchungen zur Feststellung einer Todesursache.
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5270 Laboruntersuchungen (Bakteriologische-, Virologische-, Blut-, Kotuntersuchungen).
5100 Katzenwelpen in den Kranken- und Aufzuchtstationen stationär betreut und aufgezogen.
2.850 Katzenwelpen mit der Flasche aufgezogen
Rund 11.800 Liter Katzenaufzuchtmilch verbraucht sowie Hunderte Tonnen Katzenfutter und Katzenstreu.
Rund 620.000 Kilometer Fahrwege zurückgelegt.
Der Verein mit Tierheimstatus und einem eigenen OP-Zimmer ist in einem Mehrfamilienhaus an der Castroper Straße nahe Stadion untergebracht. Dort werden vor allem Katzen betreut. Hunde versorgt der Verein aus Platzgründen nicht.
Katzenvermittlung bei „Tiere in Not“ in Bochum kostet 90 Euro
Von den 119 Mitgliedern sind rund 20 in unterschiedlichem Umfang aktiv dabei. „Manche muss ich anfordern, dann sind die da“, sagt Geschäftsführer Gerhard Kipper, der den Verein 2002 mitgegründet hat. Zurzeit leben 53 Katzen in den Vereinsräumen. Sie werden als Babys aufgepäppelt, behandelt, geimpft, kastriert, entwurmt und wenn möglich vermittelt. Für 90 Euro alles inklusive.
Aber auch draußen im Freien ist der Verein tätig. In Spitzenzeiten wurden bis zu 1280 Katzen in bis zu 79 Katzenkolonien von bis zu 118 ehrenamtlichen Tierfreundinnen und Tierfreunde betreut und versorgt.
In Bochum leben immer mehr Füchse – geschätzt 3000 bis 4000Auch Kipper selbst arbeitet ehrenamtlich, ebenso ein Tierarzt, der operiert.
Ein chronisches Problem ist der Finanzmangel. Die weitaus größte Geldquelle ist der Bund deutscher Tierfreunde. Hinzu kommen Mitgliedsbeiträge und Spenden. Die Situation, so Kipper, sei „sehr angespannt“. Nicht nur Corona hat die Arbeit zuletzt behindert, auch schwere Infektionen unter den Katzen. Im Vorjahr haben das zwölf Katzen nicht überlebt.
Versorgte Wildtiere werden immer wieder ausgewildert
Auch um Wildtiere wie Fuchsbabys, Siebenschläfer und Vögel kümmert sich der Verein. Sie werden in externen Stationen versorgt. Ziel ist immer die spätere Auswilderung.
Kipper: „Gemeinsam haben wir auch die schweren Jahre durchgehalten, haben gekämpft und kämpfen noch immer zum Wohle der Tiere. 20 erfolgreiche Jahre im Dienste der Tiere machen uns stolz und sind Ansporn weiterzumachen.“