Bochum. Nach der Medizin-Klausur ins Praktikum: Bochums Kliniken zeigen sich nicht besorgt angesichts der RUB-Prüfungen. Nun meldet sich die Fachschaft.

Nach den Vorwürfen einiger Studierender, Präsenzklausuren mit hunderten Kommilitonen würden eine Infektionsgefahr darstellen, hat sich nun die Medizin-Fachschaft zu Wort gemeldet. „Wir haben unsere Sorgen in allen Gremien vorgetragen – die Prüfungskommission hat anders entschieden“, sagt Katharina Schicktanz, Hochschulpolitik-Referentin im Medizin-Fachschaftsrat der Ruhr-Universität Bochum (RUB).

Konflikt um RUB-Präsenzklausuren: Medizin-Fachschaft meldet sich

Sie verstehe „den Unmut der Drittsemester“, die sich in der vergangenen Woche an die WAZ gewandt hatten. Das primäre Anliegen der Fachschaft sei aber gewesen, Online-Klausuren als „Backup-Strategie“ vorzusehen. Diese Option habe die Uni mittlerweile geschaffen. Die Gründe, warum die Medizin-Fakultät Präsenzklausuren plane, seien verständlich, das aktuelle Klausurenkonzept vertretbar. Doch: „Wir haben dem Klausurenkonzept nicht uneingeschränkt zugestimmt.“

RUB- Medizin-Studierende fürchten Infektion während KlausurOb an der Ruhr-Uni Groß-Klausuren in weiteren Studiengängen geplant sind, beantwortet ein RUB-Sprecher mit: „Klausuren mit mehreren hundert Studierenden in einem Raum haben wir so nicht. Ausnahme Medizin, die in der Mensa schreiben.“

Von der Medizin-Klausur ins Klinik-Praktikum

Eine Sorge der Medizin-Drittsemester war, dass sie im Anschluss an die Klausuren in unterschiedlichen Kliniken ihre Praktika beginnen.

„Als Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum stehen wir in engem Austausch mit der Medizinischen Fakultät“, teilt das Universitätsklinikum Bergmannsheil mit. Auch das Prozedere der Präsenz-Klausuren sei der Klinik bekannt. „Wir gehen diesbezüglich jedoch nicht von einer erhöhten Infektionsgefahr für das Bergmannsheil aus.“

Bochum- Vegane Uni-Mensa - so schmeckt s bei „Rote Bete“Schließlich würden die Studierenden im Praktikum regelmäßig getestet. Präsenzveranstaltungen in der Klinik würden gemäß, des Pandemie-Hygieneplans und „in Abstimmung den Dozentinnen und Dozenten mit unserer Krankenhaushygiene“ durchgeführt. Auch das St. Josef-Hospital beruft sich auf die hygienischen Zugangsregeln.

Knappschaftskrankenhaus: Klausurenplanung obliege der Uni

„Wir schaffen bei uns vor Ort die Voraussetzungen, dass die Studierenden in unserem Haus sicher ihre praktischen Erfahrungen in der Medizin sammeln können und unsere Mitarbeiter/innen, unsere Patienten/innen und Besucher ebenfalls sicher sind“, teilt Bianca Braunschweig, Sprecherin des Knappschaftskrankenhauses, mit. „Wie die Uni die Abläufe für ihre Klausuren plant beziehungsweise umsetzt, obliegt der RUB.“

Aktuell würden Medizin-Studierende wie alle Beschäftigten zweimal wöchentlich PCR-getestet. Corona-Fälle unter ihnen hätte es bislang nicht gegeben, wohl aber Quarantäne-Fälle, aufgrund derer Studierende nicht am „Unterricht am Krankenbett“ teilnahmen.