Bochum-Laer. Nachbarn von Mark 51/7 klagen über unerträglichen Lärm von der Mega-Baustelle. Zu einem Dauer-Gebrumme kam zuletzt noch ständiges Klopfen hinzu.
„Unerträglich“ findet Marco Busch aus Bochum-Laer das, was er und viele andere Bewohner des Stadtteils in den vergangenen Wochen mitmachen mussten. Dass es auf einer Mega-Baustelle wie der auf Mark 51/7 (ehemals Opel-Werk I) nicht geräuschlos zugeht, weiß er. Doch zuletzt haben zwei besonders nervige Lärmquellen die Nerven der Nachbarn arg strapaziert. Denn zu einem Dauer-Gebrumme war am Ende auch noch ein ständiges lautes Klopfen hinzugekommen.
Bochum: Brummen und Klopfen auf Mark 51/7 nervt die Anwohner
Disponent Busch sitzt derzeit viel zu Hause an der Dreizehnlindenstraße, macht Homeoffice – keinen Kilometer von der früheren Opel-Fläche entfernt, wo derzeit Unternehmen für Unternehmen baut. „Morgens um sieben Uhr ging das Klopfen los und dauerte bis abends um 19.30 Uhr“, berichtet er. „Ich habe schon die Fenster geschlossen gehalten und das Radio angehabt. Es hat dennoch genervt.“
Die gute Nachricht: Dieses rhythmische Stampfen sollte jetzt vorbei sein. „Es stammte von Gründungsarbeiten auf der Baustelle des Inno-Campus“, teilt Sven Frohwein, Sprecher der Bochum Perspektive GmbH, die für die Entwicklung von Mark 51/7 zuständig ist, auf WAZ-Anfrage mit. „Das Eintreiben der Pfähle ist seit vergangenen Freitag abgeschlossen. Die ausführende Baufirma sagte uns, dass in Zukunft mit deutlich weniger Geräuschentwicklung zu rechnen sei.“
Bleibt noch die Ursache für das Gebrumme, dass Alexander Bahr, der mit seiner Familie an der Suntumer Straße wohnt, am schlimmsten fand. Über mehrere Wochen sei das zu hören gewesen, „als wenn man direkt neben dem Umspannwerk wohnt“. Doch das ist weit weg. Rund um die Uhr sei das Gebrumme zu hören gewesen, berichtet Bahr. Auch über die Feiertage. „Das hat echt Kopfschmerzen verursacht.“
Bahr hat totales Verständnis für die Geräuschkulisse von Mark 51/7. „Ist ja toll, dass sich in Laer so viel zum Guten entwickelt.“ Doch er fänd es wünschenswert, wenn man vor außergewöhnlicher Lärmentwicklung vorher informiert würde. „Wenn man weiß, woher der Lärm kommt und wie lange er dauert, lebt es sich leichter damit.“
Rodung gestartet
Nicht nur Gebäude werden auf Mark 51/7 gebaut. Auch die Arbeiten an der Infrastruktur laufen zurzeit auf Hochtouren: Straßen werden errichtet, die bauliche Anbindung an das Straßenbahnnetz ist bereits erfolgt, erste Arbeiten am geplanten Wärme- und Kältenetz sind angelaufen. Jetzt folgen weitere Arbeiten in unmittelbarer Nähe zur Dannenbaumstraße: Im Bereich der aktuellen Baustellenzufahrt sind Rodungsarbeiten gestartet, um die bergbauliche Erkundung und Sicherung des Geländes sowie die Bodensanierung in diesem Bereich möglich zu machen. Zum aktuellen Zeitpunkt ist laut Bochum Perspektive geplant, den Grünschnitt bereits in der kommenden Woche abzuschließen.Für Ausgleich ist der Bochum Perspektive zufolge ebenfalls gesorgt: Insgesamt sei geplant, mehr als 300 Bäume auf dem Gelände zu pflanzen. Schon am Mittwoch seien 50 neue Bäume gesetzt worden.
„Das ,Summen oder Brummen’ stammte nach unserem Kenntnisstand von einem Baukran auf der Baustelle von Bosch-Escrypt“, hat Sven Frohwein auf WAZ-Anfrage in Erfahrung gebracht. Die Geräuschentwicklung habe man inzwischen abstellen können. „Und das soll auch künftig so bleiben.“
Frohwein weist darauf hin, dass die Anwohnerinnen und Anwohner „natürlich auch in Zukunft mit einer für eine Baustelle dieser Größe üblichen Lärmentwicklung rechnen“ müssen“ – beispielsweise bei weiteren Gründungsarbeiten auf dem Gelände.
Man werde allerdings die ausführenden Firmen bitten, darüber rechtzeitig zu informieren, damit die Bochum Perspektive die Anwohnerinnen und Anwohner ebenfalls unterrichten kann – unter anderem auch über das Stadtteil-Management, das den Stadtumbau in Laer begleitet.