Bochum-Wiemelhausen. In Spanien ist „Pádel“ ein Nationalsport. Auch bei uns erlebt der flinke Mix aus Tennis und Squash einen Boom. In Bochum öffnet die erste Halle.

Das waren noch Zeiten, als Steffi Graf und Boris Becker in Wimbledon Erfolge feierten und daraufhin die ganze Nation zum Tennisspielen marschierte. Heutzutage ist Tennis gerade bei vielen Jüngeren schon längst nicht mehr in Mode – doch es gibt eine schwungvolle Alternative, die sich immer größerer Beliebtheit erfreut: Padel-Tennis.

Die neue Trendsportart hat sich innerhalb weniger Jahre schon fast etabliert, immer mehr Spielfelder sprießen aus dem Boden. Im Ruhrgebiet ist Bochum ganz vorn mit dabei, wo es mittlerweile zwei große Anlagen gibt. In Langendreer hat Ex-VfL-Profi Marcel Maltritz vor rund einem Jahr die „Padelworld“ mit vier Plätzen unter freiem Himmel eröffnet.

Marcel Maltritz: „Der Boom hält an“

Der ehemalige VfL-Spieler Marcel Maltritz betreibt die „Padelworld“ seit einem Jahr in Langendreer (Am Leithenhaus 14) – und hat es nicht bereut: „Der Boom hält an“, sagt er. „Jetzt gibt es Plätze in Bochum und Dortmund, aber da werden noch viele mehr kommen.“

Weil seine Outdoor-Anlage im Winter natürlich nur schwer bespielt werden kann, überlegt er gerade, das Angebot um eine Indoor-Halle zu erweitern: „Vielleicht bauen wir da etwas auf dem Vereinsgelände, aber das ist noch nicht ganz klar.“

Erste Padel-Tennis-Halle in Bochum eröffnet

Neu hinzugekommen ist die erste Padel-Halle: In der „Padel Area“ an der Paulstraße 41 in Wiemelhausen wird seit wenigen Wochen auf drei Plätzen „indoor“ gespielt – und der Erfolg habe nicht lange auf sich warten lassen, berichtet Geschäftsführer Jürgen Litkowiec: „Die Plätze sind super gebucht, die Leute haben großen Spaß. Es könnte kaum besser laufen.“

Padel-Tennis ist als „Pádel“ in Spanien und Südamerika weit verbreitet. Auch Litkowiec lernte die Sportart im Spanien-Urlaub kennen und war sofort angefixt: „Beim Spielen ist man dermaßen viel in Bewegung, dass man auch eine Menge Kalorien verbrennt“, sagt der 24-Jährige.

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Eine Mischung aus Tennis und Squash

Gespielt wird der Trendsport meist zu viert auf einem Court, der etwas kleiner als ein herkömmlicher Tennisplatz ist und zu allen Seiten mit hohen Glaswänden und Gittern umrandet ist. Ähnlich wie beim Squash können die Wände ins Spiel mit einbezogen werden, man kann also auch „über Bande“ den Ball zurück ins gegnerische Feld jagen, was dem Spiel eine Menge Pfiff verleiht.

Mit Gitter und hohen Glaswänden: In einer umgebauten Tennishalle an der Paulstraße in Wiemelhausen sind drei Padel-Tennis-Plätze entstanden.
Mit Gitter und hohen Glaswänden: In einer umgebauten Tennishalle an der Paulstraße in Wiemelhausen sind drei Padel-Tennis-Plätze entstanden. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Für Padel-Spieler Theo, der das Spiel vor drei Wochen zum ersten Mal entdeckte, ist der Spaßfaktor riesig. „Früher habe ich viel Tennis gespielt“, erzählt er, „aber hier powert man sich richtig aus. Und vor allem zu viert bringt das viel Freude, weil man gezwungen ist, im Team zu spielen.“ Auch die Regeln seien halbwegs einfach zu erlernen, sagt er. „Das hat man recht schnell raus. Man muss ja nicht direkt in der Profiliga beginnen.“

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Padel-Plätze sind gut belegt

Die drei Plätze der „Padel Area“ sind an diesem Nachmittag gut belegt. Neben den zwei Standard-Courts gibt es auch einen kleineren Single-Court, der zu zweit bespielt werden kann. „Gerade zu Trainingszwecken ist das gut“, erklärt Jürgen Litkowiec. Sein Vater Jürgen Hüholdt betreibt die Tennishalle in Wiemelhausen seit über zehn Jahren. Zwei der alten Plätze in drei Padel-Plätze umzubauen, sei eine rein wirtschaftliche Überlegung gewesen: „Normales Tennis allein rechnet sich nicht mehr“, sagt Litkowiec. „Da muss man mit der Zeit gehen.“

Astrid Uittien hat den Trendsport Padel-Tennis für sich entdeckt.
Astrid Uittien hat den Trendsport Padel-Tennis für sich entdeckt. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Einen ganz normalen Tennisplatz gibt es in der Anlage auch noch, der von vielen Älteren gerade in den Vormittags- und Mittagsstunden weiterhin oft besucht werde. Und nicht jedem gefalle, was auf den Plätzen direkt nebenan geschieht: „Die eingeschworenen Tennisspieler reagieren da schon ein wenig zurückhaltend. Manche hatten auch die Befürchtung, Padel-Tennis sei zu laut.“ Doch mittlerweile habe man sich mit der neuen Situation arrangiert.

Jürgen Litkowiec ist vom Konzept des Padel-Tennis überzeugt und sucht schon längst nach weiteren Standorten in Bochum und auch in anderen Städten. „Eine Outdoor-Anlage fände ich super“, sagt er. „Ich bin mir sicher: Die Zukunft fürs Tennis ist das Padel.“

Platzbuchungen: 0151 / 4213 8555 und info@padelarea.de. Alle Infos: padel-area.de