Der ehemalige Eigentümer der Fläche hat das Grundstück inzwischen an die Deutsche Reihenhaus AG verkauft. Das Unternehmen will als neuer Investor das Vorhaben realisieren. Das städtebauliche Konzept soll nun die Grundlage für die Fortführung des Bebauungsplanverfahrens sein.

Dagegen stemmt sich wegen der Versiegelung nicht nur das „Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung“, auch einige Nachbarn sehen die Maßnahme skeptisch. Vor allem die Tatsache, dass das Bauprojekt auf einer Freifläche entstehen soll, gibt der Politik im Bezirk Nord Anlass zur Kritik.

Entscheidung immer wieder verschoben

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So stellten die Bezirksvertretung Nord und der Planungsausschuss das Vorhaben (Bebauungsplan 1005) zunächst im Juni, anschließend auch im Juli zurück. Dann sollte die Entscheidung im Oktober fallen, doch auch dieser Termin verstrich, ebenso wie jetzt im November, wobei im Bezirk gar keine Vorlage der Verwaltung zur Verfügung stand.

Das Gremium erhob zuletzt eine Reihe von Forderungen, bevor es dem Bauvorhaben zustimmt. So soll der Bereich südlich des Schmalen Hellwegs („Hiltroper Feld“) landwirtschaftliche Fläche bleiben, um sie als Freifläche zu sichern. Die Bebauungsdichte in Hiltrop dürfe nicht über ein gesundes Maß zunehmen. Dies wurde mehrheitlich, gegen die Stimmen von CDU und AfD, beschlossen.

Planungsausschuss entscheidet

Auch wenn bislang keine Entscheidung über die Wohnbaupläne in Hiltrop gefallen ist: Das letzte Wort hat der Planungsausschuss.Das „Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung“ fordert hingegen, dies dem Rat zu überlassen. Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt: „Die Einhaltung dieser Bedingungen ist mit dem nun zur Abstimmung vorgelegten Konzept nicht möglich.“

Zwischen dem angrenzenden Wohnpark Hiltrop und der neuen Siedlung soll eine 30 Meter breite Frischluftschneise frei bleiben. Private Vorgärten dürfen nicht einbezogen werden.

Zudem, so die einhellige Meinung des Bezirks, soll eine öffentlich zugängliche Spielfläche für Kinder entstehen, da der Bebauungsplan 1005 als auch das angrenzende Bebauungsgebiet „Hiltroper Wohnpark“ dies nicht vorsehen. Dies sollte eine Voraussetzung für familienfreundliche Wohnbauprojekte sein.

Klima- und Hochwasserschutz gefordert

Zwischen dem südlich gelegenen Wohnpark Hiltrop und dem Plangebiet wird eine grüne Schneise frei gehalten. Kritik hagelte es schon in der Vergangenheit von der Politik, weil auch die privaten Gartenflächen dort mit einbezogen werden sollten. Snezana Curuvija (SPD): „Im Sinne des Klimaschutzes muss die Versiegelung gering gehalten werden. Zudem fordern wir geeigneten Hochwasserschutz.“ Die Grünen im Bochumer Norden haben die Liste der Bedingungen für die Zustimmung gemeinsam mit der SPD verfasst, dem sich mehrheitlich die übrigen Fraktionen angeschlossen haben.

Grüne vermissen Antworten zum Thema Frischluft

Christian Schnaubelt kritisiert im Bezirk Nord: „Aus Sicht der Grünen-Fraktion Nord fehlen noch die Antworten der Verwaltung zum Thema Freiluft- / Frischluft-Schneise. Denn aktuell werden auch Flächen des benachbarten Wohnparks Hiltrop in die Berechnung des ,Landschaftsfensters’ fälschlicherweise einberechnet.“

Von der Deutschen Reihenhaus AG ist ein städtebauliches Konzept ausgearbeitet worden, auf dessen Grundlage der Bebauungsplan Nr. 1005 – Dietrich-Benking-Straße Ost – erstellt werden soll. Aktuell besteht für die Fläche Planungsrecht durch den alten Bebauungsplan „Gewerbepark Hiltrop-Lothringen IV“, der seit dem Jahr 2001 rechtskräftig ist. Dieser sieht für den Bereich des Bebauungsplan Nr. 1005 ein Gewerbegebiet mit einer dreigeschossigen Bebauung vor. Ein Gewerbegebiet östlich der Dietrich-Benking-Straße kommt für die Stadt Bochum wegen der angrenzenden Wohnbebauung jedoch nicht mehr in Frage.