Bochum-Werne. Aus dem tristen Pausenhof der Willy-Brandt-Gesamtschule in Bochum ist ein echtes Sport-Paradies geworden – mit Klettergerüst und Fitnessgeräten.

Fitnessgeräte, Klettergerüste, ein Fußballfeld: Auf dem Schulhof der Willy-Brandt-Gesamtschule in Bochum-Werne sieht es jetzt aus wie in einem Sport-Paradies. Seit über einem Jahr wird das große Außengelände aufwendig umgestaltet, vom trostlosen Beton-Style vergangener Tage ist nicht mehr viel zu sehen.

Nachdem hier im letzten Herbst bereits ein großer Bewegungsbereich mit Spielfeld und Toren eröffnet wurde, ist der Pausenhof an der Von-Waldthausen-Straße seit Dienstag auch um einen nagelneuen Fitnessparcours reicher, der künftig auch im Sportunterricht Verwendung finden wird. Wer sich hier fit halten und seine Muskeln stählen möchte, ist dazu ab sofort herzlich eingeladen – und es dauert keine Minute, da habe die Schülerinnen und Schüler der „Olympiaklasse“ 7d den neu gestalteten Teil ihres Schulhofs bereits fest in Beschlag genommen.

Umgestaltung wird öffentlich gefördert

Die Umgestaltung des Schulhofs der Willy-Brandt-Gesamtschule ist Teil des Programms „Soziale Stadt WLAB“: Gefördert mit Mitteln unter anderem der EU, des Bundes und des Landes NRW werden hier eine Vielzahl von Projekten in Werne und Langendreer / Alter Bahnhof umgesetzt.

Die zweite Baumaßnahme, die jetzt fertiggestellt wurde, kostete 290.000 Euro, davon stammen 90 Prozent aus Fördermitteln.

Bochum: Schulhof in den letzten Jahren aufwendig umgestaltet

„Mir gefällt’s super!“, freut sich Emma (12), die gemeinsam mit ihren Freundinnen Eleni und Sophia (beide 12) die neuen Spielgeräte als eine der ersten ausprobieren darf. Ein paar Klimmzüge an der Stange oder Push-ups sind ab sofort kein Problem mehr. Der Naturspielbereich bietet zudem eine Kletteranlage und verschiedene Sitzgelegenheiten auf Baumstämmen und Natursteinblöcken. Auch das Basketballfeld wurde erneuert.

Für die Schülerinnen ist all das nach den langen Stunden im Klassenzimmer eine willkommene Abwechselung: „Viele von uns tragen während des Unterrichts noch freiwillig Masken“, erzählt Eleni. „Da freut man sich dann schon, wenn man raus an die frische Luft kommt.“

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Gesteigerter Bewegungsdrang bei vielen Schülern nach Corona

Einen gesteigerten Bewegungsdrang seit Ende des Lockdowns beobachtet auch der stellvertretende Schulleiter Daniel Otto bei vielen seiner Schüler: „Das Konfliktpotenzial hat ebenfalls zugenommen“, sagt er. So gesehen ist die sogenannte „Streitschlichterhütte“ am Ende des Schulhofs gewiss keine schlechte Idee. Das kleine Holzhäuschen, das ebenfalls im Zuge der Umgestaltung neu gebaut wurde, soll den Streithähnen künftig dazu dienen, ihre Konflikte unter Begleitung erfahrener Schüler möglichst moderat auszutragen.

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7d, der sogenannten „Olympiaklasse“, dürfen die neuen Spielgeräte als erste ausprobieren.
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7d, der sogenannten „Olympiaklasse“, dürfen die neuen Spielgeräte als erste ausprobieren. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Für eine klimafreundliche Mobilität gibt es im Eingangsbereich an der Wittekindstraße einen neuen Fahrradparkplatz: Etwa 30 Fahrradbügel wurden neu angeschafft, davon ist der Großteil überdacht. Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche (SPD) freut sich über die Neugestaltung des Schulhofs: „Auch über den Schulbetrieb hinaus gibt es hier viele tolle Spiel- und Sportangebote, die allen zugutekommen“, sagt sie. Eingezäunt ist das Schulgelände nicht, sodass auch die Kinder und Jugendlichen aus der Nachbarschaft hier spielen können.

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Positiver Effekt für den Stadtteil

Darin sieht auch Burkhard Huhn, Leiter der Abteilung Stadtentwicklung im städtischen Planungsamt, viel Positives: „Nicht jedes Kind in Werne lebt in einem Einfamilienhaus mit eigenem Garten“, sagt er. „Für sie sind solche zusätzlichen Spielmöglichkeiten absolut sinnvoll. Davon profitiert am Ende der ganze Stadtteil.“