Bochum-Riemke. Sogenannte Pocket-Parks sollen in Bochum-Mitte entstehen. Die Stadt bevorzugt dafür Standorte, die nahe an einer Wohnbebauung liegen.

Die Stadt will in Wohngebieten sogenannte Pocket-Parks errichten; kleine Grünflächen, die schnell erreichbar sind und der Erholung und Begegnung dienen sollen. Dazu will sie Brachflächen nutzen oder auch Baulücken sinnvoll ausfüllen. Für den ersten Pocket-(Taschen-) Park wurde jetzt ein Standort gefunden.

Die Bezirksvertretung Bochum-Mitte hat die Stadtverwaltung beauftragt, mögliche Standorte für die Errichtung von Pocket-Parks ausfindig zu machen. Nach Prüfung mehrerer Flächen konnten fünf Standorte gefunden werden. Diese fünf Flächen habe alle das Potential und die Merkmale, die für diese kleinen Parks vorausgesetzt werden.

Bezirk Mitte stellt Geld bereit

Die Herstellungskosten für den ersten Pocket-Park an der Riemker Straße liegen bei 82.000 Euro, die die Bezirksvertretung Bochum-Mitte zur Verfügung stellt.

Für die Unterhaltung ergeben sich für diesen Standort Kosten in Höhe von ca. 7.800 Euro im Jahr. Die Mittel stehen zurzeit nicht zur Verfügung und müssen zusätzlich bei den nächsten Haushaltsplanberatungen angemeldet werden.

In der jüngsten Sitzung des Bezirks erläuterte Christoph Hebmüller vom Umwelt- und Grünflächen das Vorgehen. Der erste „Taschenpark“ soll an der Riemker Straße in der Nähe des Jugendfreizeithauses entstehen, kurz vor dem Kreisverkehr am Hannibal-Einkaufszentrum. Das Areal ist etwa 1000 Quadratmeter groß. „Wir wollen dort Liegebänke aufstellen, Stauden und Hecken pflanzen – Bäume sind bereits vorhanden. Die Wege werden gepflastert, zudem sind Picknicktische vorgesehen, damit sich die Anwohner ringsum dort treffen können.“

Viel Zuspruch von Bochumer Politik

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Im Gremium fand die Planung viel Zuspruch. Holger Schneider, SPD-Fraktion: „Das Konzept ist top. Auf der Grundlage wollen wir weitere Pocket-Parks anlegen.“ Auf David Scharys (CDU) Frage, wann die erste Umsetzung geplant sei, antwortete Christoph Hebmüller: „Ende dieses Jahres sollen die Aufträge vergeben werden, die Umsetzung folgt im Frühjahr 2022.“ Sven Ratjczak (Linksfraktion) wollte wissen, ob auch versiegelte Flächen für diese kleinen Parks in Frage kämen. Antwort: „Ja, aber das wäre dann aufwendiger.“

Für die nächsten Jahre sollen weitere Finanzmittel im Haushalt angemeldet werden. Damit können weitere Pocket-Parks, meist unter 400 Quadratmeter, entstehen.

So unansehnlich war der Platz am Freigrafendamm/Wittener Straße, als der ehemalige Kiosk dort noch stand. Inzwischen hat oihn die Stadt abgerissen, dort soll ebenfalls ein Pocket-Park entstehen.
So unansehnlich war der Platz am Freigrafendamm/Wittener Straße, als der ehemalige Kiosk dort noch stand. Inzwischen hat oihn die Stadt abgerissen, dort soll ebenfalls ein Pocket-Park entstehen. © DS

Zu den weiteren Standorten, die die Verwaltung für den Bezirk Mitte bereits ausgewählt hat, gehört, ist die Ecke Freigrafendamm – Wittener Straße in Altenbochum, ein Vorschlag der CDU-Fraktion. Die 300 Quadratmeter große Fläche galt zuletzt als unansehnlich, dort vergammelte ein lange leerstehender Kiosk und lockte Graffiti-Schmierer an. Vorteile: Bäume als Schattenplätze sind vorhanden. Den kleinen Park könnten auch Straßenbahn-Fahrgäste kurzfristig in ihrer Wartezeit nutzen und hat eine zentrale Lage in der umgebenen Wohnbebauung.

Grüninsel wird bereits genutzt

Etwas größer, nämlich 500 Quadratmeter, ist die stadteigene Fläche an der Hiltroper Straße in Altenbochum gegenüber der Paul-Dohrmann-Schule. In den Randbereichen findet sich ein ausgeprägter Baumbestand. Das Grundstück ist gut einsehbar von drei Seiten und liegt zentral im Wohngebiet. Die angrenzende Schule wird räumlich eher abgetrennt.

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Inmitten angrenzender Wohnungen liegt die „Grüninsel“ Am Eschenbruch in Grumme, etwa 230 Quadratmeter und und mit Bäumen bewachsen. Dem Umwelt- und Grünflächenamt ist bekannt, dass hier Anwohnerinnen und Anwohner die Fläche bereits in Anspruch nehmen. Das Unterholz und die Großsträucher werden rege durch Kinder genutzt, für z.B. „Blätterbuden“.

Die größte Fläche mit 1200 Quadratmetern liegt an der Immanuel-Kant-Straße gegenüber der evangelischen Hochschule in Altenbochum. Wegen der Größe bietet diese Fläche auch noch mehr Möglichkeiten und Elemente, die mit einbezogen werden können. Denkbar wären z.B. Blühwiesen in kleineren Teilbereichen. Auch dort spenden vorhandene Bäume großzügig Schatten, eine angrenzende Fläche wird fürs Parken genutzt. Der künftige Park liegt zentral im Wohngebiet.