Harpen. Beim TuS Harpen herrscht an der Sportanlage am Steffenhorst während der Trainings- und Spielzeiten Parkchaos. Das soll jetzt beseitigt werden.

Seit der TuS Harpen 2017 einen Kunstrasenplatz auf seiner Anlage am Steffenhorst bekam, trainieren und spielen wieder alle Mannschaften auf der idyllisch gelegenen Anlage. Weil aber der Verein nur über 15 Stellplätze weiter außerhalb verfügt, herrscht an Trainingstagen sowie an den Wochenenden bei Liga-Spielen Parkchaos. Jetzt bahnt sich eine Lösung an.

Stadt Bochum sperrte den Aschenplatz mehrfach

2015 hatte die Stadt den damaligen Aschenplatz am Steffenhorst mehrfach sperren müssen. Ein Spieler hatte sich schwer verletzt, Auswaschungen nach starken Regenfällen führten schließlich dazu, dass das Spielfeld verkleinert wurde auf 90 mal 50 Meter; zehn Meter schmaler als zugelassen. Spiele der Seniorenmannschaften konnten nicht mehr auf der Anlage stattfinden.

Der TuS Harpen startete eine einzigartige Spendenaktion und kämpfte – schließlich erfolgreich – für den Bau eines neuen Kunstrasenplatzes. Doch damit erhöhten sich die Parkprobleme. 19 Mannschaften mit über 500 Mitgliedern hat der Verein, da sind die vorhandenen Stellplätze mitunter hart umkämpft.

Wildes Parken soll vermieden werden

Ganz Harpen freut sich über den neuen KunstrasenplatzIm März dieses Jahres setzte sich die SPD-Fraktion mit einer Anfrage in der Bezirksvertretung Bochum-Nord dafür ein, die Stellplatzsituation am Steffenhorst zu entzerren. „An Trainings- und an Spieltagen reichen die 15 Parkplätze nicht aus.“ Die Folge: Es wird wild geparkt. Von einer Vergrößerung des Parkplatzes würden, so die SPD, auch die Besucher des Maiabendfestes profitieren.

Trikots unterm Wintermantel

Die Geschichte des TuS Harpen begann 1907, als Harpen noch ein Bergmannsdorf mit höchstens 4000 Einwohnern war. Damals war Fußballspielen auch eine Mutprobe.

Man durfte nicht mal in Sportkluft auf die Straße gehen. Die Jungs trugen die Trikots unter ihren Wintermänteln, auch an heißen Sommertagen, wenn sie vom so genannten Sportplatz ins Vereinslokal zurückgingen.

Am 10. Juni 1908 gründeten die Harpener eine Fußballabteilung, drei Monate später kam es zur Gründung des Sportvereins.

Schwierig sei die Situation insbesondere für Gastmannschaften wegen fehlender Stellplätze und komplizierter Anfahrt. Die Zufahrt erfolgt über die kleine Straße am Steffenhorst – ein beruhigter Bereich, teilweise nur einspurig befahrbar.

Es gibt bereits einen Ausbauplan

Die Stadt hat reagiert und gleich einen Plan entwickelt, wie mehr Parkfläche gewonnen werden kann. Die aktuelle Stellplatzanlage wird erweitert. Aus momentan 15 Parkmöglichkeiten können „unter Berücksichtigung der aktuell gültigen Normen und Vorschriften bei der Umplanung nun 35 Stellplätze, darunter ein Stellplatz für Menschen mit Behinderung, vorgehalten werden. Dies entspräche einer Parkflächenerweiterung von 233 Prozent“, so das Umwelt- und Grünflächenamt.

Die Flächen sollen zum Großteil nicht versiegelt werden. Die Stadt will für den Ausbau wasserdurchlässiges Öko-Betonsteinpflaster verwenden und den Boden mit Rasenplatten begrünen. Die Kosten für den Umbau liegen bei ca. 35.000 Euro.

Kosten will die Bezirksvertretung Nord tragen

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Eine wie von der SPD vorgeschlagene Schräganordnung der Parkbuchten wurde von der Verwaltung geprüft und abgelehnt. Beim Schrägparken könnten die Fahrzeuge nur rückwärts heraus- und dann in entgegengesetzte Richtung weiterfahren. Doch die Straße am Steffenhorst ist eine Sackgasse und lässt kein Wenden zu.

Die SPD-Fraktion nimmt den Vorschlag der Verwaltung lobend zur Kenntnis. Die Bezirksvertretung Nord beschloss einstimmig, dass die Maßnahme – wenn möglich – aus Mitteln des „Feuerwehrtopfes“ des Gremiums umgesetzt werden soll. Es besteht dann noch die Möglichkeit, Haushaltsmittel dafür im Rahmen der Haushaltsberatung 2022 vorzusehen.