Harpen. . Heute Abend Vorpremiere seines neuen Kabarett-Programms im Amtshaus. Verein will Kunstrasen- statt Ascheplatz am Steffenhorst.
Ungewissheit ist nicht gleich Untätigkeit. Die Zukunft der Sportstätte am Steffenhorst bleibt zwar offen; mit diversen Maßnahmen bereitet der TuS Harpen jedoch bereits das Feld für das erhoffte Ziel. Der Ascheplatz, aufgrund von hoher Verletzungsgefahr seit September 2014 nur noch eingeschränkt nutzbar (die WAZ berichtete mehrfach), soll einem Kunstrasenplatz weichen.
Neuigkeiten erhofft sich der Verein vom Sportentwicklungsplan der Stadt Bochum: „Die Vorlage befindet sich in den letzten Zügen und soll bei einer Sitzung des Ausschusses ‚Sport und Freizeit‘ am 27. Februar vorgestellt werden“, teilt das Presseamt der Stadt mit. Für Dietmar Hampel, Trainer der 1. Mannschaft, die entscheidende Grundlage: „Wir müssen wissen, ob seitens der Stadt Sanierungsbedarf besteht und falls ja, wie dieser aussieht.“
540 000 Euro würden Spielfläche und Flutlichtanlage – Grundversorgung für die 17 Fußballmannschaften – kosten, eine Laufbahn weitere 250 000 bis 300 000 Euro (Kostenschätzung von 2012). Hampel unterstreicht: „Der Leichtathletik-Bereich ist wichtig, auch in Hinblick auf die Aktivitäten der Maischützenschule.“
Bürger und Vereine spenden
Eine von vielen unterstützenden Aktionen ist derzeit der Online-Verkauf (http://kunstrasen.t-u-s-harpen.de/) von Platzanteilen: „Damit möchten wir eine Entscheidung begünstigen. Die alleinige Finanzierung ist so keinesfalls möglich.“ Knapp ein Fünftel des Feldes ist bislang vergeben. Mindest- oder Höchstgrenzen seien nicht gesetzt, da es weniger um Summen, sondern um Solidarität gehe: „Und die ist vorhanden.“
Sollte bis Ende 2016 dennoch nichts geschehen sein, gehen alle Spenden für „Kunstrasenkicker statt Aschepöhler“ an die Paten zurück. Doch „der Verein hätte keine Zukunft mehr“, so Hampel.
Das Datum sei großzügig gewählt: „So lange können wir nicht durchhalten. Es ist eine ganz schwierige Situation, wenn weder Heimspiele noch das soziale Miteinander auf dem eigenen Platz stattfinden können.“ Da vor allem die Spielränder in einem gesundheitsgefährdenden Zustand sind (ein Spieler erlitt schwere Verletzungen), ist die Breite des Feldes auf 50 Meter beschränkt, ein Spielbetrieb ab der B-Jugend nicht möglich. „Wir brauchen nicht morgen den ersten Bagger vor Ort, aber eine Perspektive, bevor das Maß voll ist“, so der Trainer.
TuS ermuntert Flüchtlinge zum Fußballspiel
Dass der TuS Harpen ebenso wichtig für das soziale Stadtteilgebilde ist, zeigt das Engagement für die 31 Neuankömmlinge auf dem Kappel-Gelände: „Wir konnten 15 junge Männer für unsere Fußballabteilung begeistern, die zeitnah in den Trainingsbetrieb der Mannschaften integriert werden sollen. Das ist beim Fußball zum Glück einfach und die Verständigung war schon am ersten Tag kein Problem“, ist der Trainer zuversichtlich.
Da die Kriegsflüchtlinge keine Fußball- oder Sportschuhe haben, hofft der TuS Harpen auf Spenden, die dienstags zwischen 19 und 21 Uhr im Vereinsheim, Steffenhorst 1a, abgegeben werden können.
Die nächste Benefizaktion steigt heute, 17. Februar, im Amtshaus Harpen. Kabarettist Frank Goosen wird sein neues Programm „Durst und Heimweh“ präsentierten: „Als Trainer von Arminia Bochum kennt er unsere Platzverhältnisse und hat sofort zugesagt, ehrenamtlich aufzutreten. Das ist eine tolle Geste, Goosen ist ja weit über das Ruhrgebiet hinaus bekannt.“ Der Gewinn der ausverkauften Veranstaltung fließt ebenfalls ins Kunstrasen-Projekt.
Gezielt hat man sich für das Amtshaus als Veranstaltungsort entschieden: „Wir möchten zeigen, dass so etwas im Bochumer Norden möglich ist“, so Hampel.