Bochum. . Sportstättenentwicklungsplanung im Bezirk Nord: Der Platz des TuS Harpen steht in der Priorität weit hinten. Verein hofft weiter auf Kunstrasenplatz.
Eine Überraschung war es nicht: In der sogenannten Sportstättenentwicklungsplanung der Verwaltung ist der TuS Harpen zwar für eine Sanierung des Ascheplatzes vorgesehen, aber nicht vor 2018. 300.000 Euro sind eingeplant. Der Bau eines Kunstrasenplatzes würde mindestens eine halbe Million Euro kosten.
Im Bezirk Nord wurde das Thema in der letzten Sitzung diskutiert. Denn der Sportverein kämpft seit Monaten vehement für einen Kunstrasenplatz, nachdem sein Platz am Steffenhorst lange unbespielbar war. „Für mich ist ein Tennenplatz nicht mehr vorstellbar“, sagt Dietmar Hampel später auf WAZ-Anfrage. Er sieht dennoch Chancen auf einen Kunstrasen: „Unsere Argumente liegen alle auf dem Tisch, wir halten die Füße still. Jetzt ist die Politik am Zuge. Wir geben die Hoffnung nicht auf.“
Sportausschuss hat das letzte Wort
Das letzte Wort wird der Sportausschuss haben. Die Handlungsempfehlung der Verwaltung lautet, den Platz Am Nordbad (Blau-Weiß Grümerbaum) aufzugeben, zumal stadtweit ein Überhang an Sportplätzen existiere. Im Bezirk Nord jedenfalls mochte sich keiner der Mitglieder mit der Priorität 3 (nach 2018) für den Platz am Steffenhorst des TuS Harpen abfinden. Die SPD sieht für den Bochumer Norden einen steigenden Bedarf und weist auf Unstimmigkeiten in der Verwaltungsplanung hin. Philipp Welsch: „Die Vereine im Norden haben auch eine soziale Funktion. So betreut der TuS Harpen inzwischen eine eigene Mannschaft mit Flüchtlingen.“ Die Grünen beantragten, den Steffenhorst-Platz in der Prioritätenliste nach oben zu schieben, damit die Sanierung bis 2017/2018 erfolgen könne.
Im Norden haben die Plätze Heinrichstraße und Hiltroper Straße vorderste Priorität. Klaus Retsch, Leiter des Sportamtes: „Wir warten auf die Genehmigung des Haushaltes, und legen dann los. An der Heinrichstraße soll der Kunstrasen erneuert werden, doch der Untergrund dort ist – wie oft im Ruhrgebiet – problematisch.“
750.000 Euro für die Renovierung aller Plätze
Er räumte ein, es sei unstrittig, dass am Steffenhorst etwas getan werden müsse. Doch dem Sportamt blieben jährlich nur 750.000 Euro für die Renovierung aller Plätze stadtweit.
Andreas Konze (CDU) wies darauf hin, dass eine mögliche Schließung des Platzes am Nordbad, die Einsparungen in Höhe von 104.000 Euro erzielen soll, erst dann in Frage komme, wenn die Plätze Hiltrop und Heinrichstraße fertig seien, also nicht vor 2018. Retsch: „Im Prinzip ist es so vorgesehen, es sei denn, die Planer hätten Ideen für eine Neunutzung der Nordbad-Fläche.“