Bochum. Für jede Gelbe Karte des VfL soll in Bochum ein Baum gepflanzt werden. So eine Idee aus der Politik. Der Klub ist beim Klimaschutz am Ball.
Fußball-Bundesligist VfL Bochum soll für jede Gelbe Karte eines Spielers einen Baum pflanzen. So wünschen es „Die Partei & Stadtgestalter“. „Bochum soll so grün werden, wie der Rasen im Ruhrstadion“, sagt der Vorsitzende der Fraktion im Bochumer Rat, Nils Brandt. Als sei die Reis-Elf eine Klopper-Truppe. Der VfL zeigt dem PR-Gag die Rote Karte und ist in Sachen Klimaschutz ernsthaft am Ball.
„Das ist keine Satire“, erläutert Brandt den Vorschlag der Satire-Partei. Er verweist auf den Werbeeffekt: „So eine Baum-Aktion könnte überregional für ein sympathisches Image unserer Stadt sorgen.“
VfL Bochum lehnt medienwirksame Baumpflanz-Aktion ab
Brandt denkt an Pressetermine mit Nachwuchskickern, die Fair Play und Umweltschutz vermitteln könnten. Die Bäume sollten im Abstand der Torpfosten – 7,32 Meter – gepflanzt werden. „Dann können diese wunderbar als Fußballtore beim Bolzen genutzt werden.“ VfL Bochum, Spieler und Stadt sollten sich die Kosten der Aktion teilen.
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Es sei „grundsätzlich gut“, über eine Baumpflanz-Aktion nachzudenken, heißt es seitens des VfL Bochum. „Das haben wir bereits gemacht, noch bevor eine solche Idee nun von außen an uns herangetragen wurde“, sagt Sprecher Jens Fricke. „Der VfL Bochum 1848 befindet sich deshalb schon seit längerem in Gesprächen mit der Stadt Bochum, Partnern und gemeinnützigen Organisationen zu diesem Thema.“
CO2-Ausstoß bei Bundesligaspielen soll berechnet werden
Die Umsetzung sei aber gar nicht so einfach, weil es in Bochum an Flächen mangele. Fricke: „Dabei reden wir noch nicht einmal über die durchaus charmante Idee, die Bäume in relativ weiten Abständen von 7,32 Metern zu pflanzen, sondern von einer normalen Aufforstung, die unter diesem Maß liegt.“
Dem VfL gehe es aber keineswegs um eine Verbindung von CO2-Ausstoß und Fair-Play oder um eine medienwirksame Aktion, sondern um eine Kompensation der Umweltbelastung, die sich rund um Fußballspiele nicht vermeiden lasse. „In welcher Höhe derartige CO2-Ausstöße liegen, sollen Berechnungen zeigen.“
VfL Bochum will ein Bündel an Klimaschutz-Maßnahmen schnüren
Auch pädagogische Aspekte wie „Klimabildung“, „Sensibilisierung für Umwelt- und Klimaschutz“ oder „Umwelt und gesunde Ernährung“ will der Fußball-Bundesligist berücksichtigen – und das alles unter regionalen Aspekten. „Nachhaltigkeit und regionale Identität sind Themen, die unseren Fans sehr wichtig sind und die den VfL in ihren Augen sympathisch machen.“
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Der Klub will ein Bündel an Maßnahmen schnüren, das nachhaltig wirkt und Fans, Mitarbeiter, Spieler und Partner mitnimmt. Dabei gehe es nicht um abgehobene, sondern um nachahmbare Ideen. „Dass wir uns mit derlei Gedanken offenbar auf dem richtigen Weg befinden, verdeutlicht die Auszeichnung Ökoprofit, die wir zu Jahresbeginn erhalten haben. Hinsichtlich unseres Umwelt- und Klimamanagements wollen und werden wir uns fortlaufend verbessern“, sagt Fricke.