Bochum. Auf dem Gelände des früheren Opel-Werks in Bochum ist ein weiterer eleganter Forschungsbau geplant. Ab 2023 wird das Max-Planck-Institut gebaut.
Zu einem Ort zukunftsweisender Forschung und Produktion wird das frühere Opel-Werk in Bochum ausgebaut. Der nächste Meilenstein ist nun gesetzt – auch in architektonischer Hinsicht. Für den Bau des 2019 nach Bochum vergebenen Max-Planck-Instituts (MPI) für Sicherheit und Privatsphäre liegt der Siegerentwurf vor. Entschieden hat sich die Jury für ein gleichermaßen funktionales wie elegantes Gebäude, das von 2023 bis 2026 gebaut werden soll.
350 Beschäftigte in 18 Forschungsgruppen
„Uns hat die architektonische Gestaltung überzeugt. Wir sind froh, mit dem Büro Eller+Eller Architekten gefunden zu haben, die mit ihren Ideen unsere Arbeitsweise und den interdisziplinären Austausch unterstützen“, sagt Prof. Christof Paar, einer der beiden Gründungsdirektoren des MPI Bochum. Mit Spannung erwarte er die Workshops, in denen es um detaillierte Anforderungen der Wissenschaftler und die konkrete Planung im Gebäude gehe.
Eingerahmt vom Forschungszentrum für das Engineering Smarter Produkt-Service Systeme der Ruhr-Uni Bochum (Zess), das Ende des Jahre fertig sein soll, und dem High-Tech-Entwicklungszentrum der Bosch-Tochter Escrypt, dessen Bau im Frühjahr 2021 begonnen hat und das 2023 fertig sein soll, wird das MPI am Kreisverkehr auf der Ost-Seite von Mark 517/ in der Nähe der Wittener Straße entstehen. 350 Beschäftigte in 18 Forschungsgruppen sollen dort eine optimale und zukunftssichere Arbeitsumgebung finden. Sie bilden mit ihrem Arbeitgeber einen Teil des Wissenschaftsbands, das entlang der Wittener Straße entsteht.
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Das einschließlich einer möglichen Erweiterung etwa 14.000 Quadratmeter Bürogeschossfläche große Raumprogramm umfasst etwa 4350 qm Büros, 600 qm Elektronik-und Hardwarelabore, 300 qm Rechner- und Serverräume, 250 qm sonstige Labore sowie 440 qm Seminarbereich mit Hörsaal für 200 Personen und eine Cafeteria mit 180 Quadratmeter. 100 Meter lang, 60 Meter breit und etwa 20 Meter hoch wird das fünfgeschossige Gebäude sein, das die beiden Düsseldorfer Architekturbüros Eller+Eller und Meyer entworfen. Sie setzen auch die weiteren Planungen in einer Arbeitsgemeinschaft fort.
Gebäudehohes Foyer verleiht dem Bau Transparenz
Imposant ist der Eingangsbereich. Ein gebäudehohes Foyer, die „Townhall“, mit dem von oben und seitlich natürlich belichteten Luftraum und den umlaufenden Galerien, gibt dem Gebäude eine luftig anmutende und zugleich klar strukturierte Ausstrahlung. Vom Haupteingang führt eine breite Freitreppe in die erste Etage, von dort führen übereinander angeordnete, einläufige Treppen in die weiteren Etagen.
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„Das Foyer ist mit seinen Galerien eine geschossübergreifende, multifunktionale Verkehrs-, Aufenthalts- und Kommunikationsfläche und fördert den fachlichen Austausch für gemeinsam erarbeitete Lösungen“, heißt es in einer Mittelung der Siegerarchitekten. Umgesetzt werden damit wie überhaupt mit der gesamten Planung die besondere Organisationsstruktur des MPI, in dem 18 Forschungsgruppen zusammenarbeiten.
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Ruhr-Uni-Professor ist Gründungsdirektor
Das von Bund und Ländern geförderte Max-Planck-Institut für Sicherheit und Privatsphäre, ursprünglich genannt MPI für Cybersicherheit und Schutz der Privatsphäre, wurde vor zwei Jahren als interdisziplinäres Kompetenzzentrum gegründet und ist während seiner Aufbauphase auf dem Campus der Ruhr-Uni untergebracht. Einer der beiden Gründungsdirektoren ist Prof. Christof Paar, bis zu seiner Ernennung zum MPI-Chef Professor am Lehrstuhl für Embedded Security und einer der Gründungsväter der demnächst benachbarten IT-Sicherheitsfirma Escrypt.
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Ob das MPI Bochum am Ende ganz genau so aussehen wird wie im Siegerentwurf, wird sich zeigen. Die Architekten haben nach eigenem Bekunden bereits mit der konkreten Planung begonnen. Über die Kosten des Neubaus gibt es noch keine Angaben. Zum Vergleich: Für den Bau des Zess stehen etwa 28 Millionen Euro zur Verfügung. In die Millionen gehen auch die Kosten für das Escrypt-Entwicklungszentrum.