Bonn/Bochum. . In den kommenden sieben Jahren erhält die Ruhr-Universität Bochum für zwei Forschungsverbünde gut 80 Millionen Euro Fördermittel.
Es ist eine hohe Auszeichnung für die Spitzenforschung im Ruhrgebiet und ein großer Erfolg für die Ruhr-Universität Bochum. In den kommenden sieben Jahren erhält die Ruhr-Uni für zwei fächerübergreifende Forschungsverbünde (Exzellenzcluster) gut 80 Millionen Euro Fördermittel.
„Das ist ein großer Erfolg für uns und wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Darauf können wir weiter aufbauen“, sagt Andreas Ostendorf, Prorektor für Forschung an der Ruhr-Uni, dieser Zeitung. Uni-Rektor Axel Schölmerich ergänzt: „Durch die millionenschwere Förderung der beiden Cluster erhält das gesamte Ruhrgebiet einen Schub.“
Insgesamt 2,7 Milliarden Euro vergeben
Zwei Jahre hatte der Auswahlprozess im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder zur Stärkung der Spitzenforschung gedauert. Eine Jury aus internationalen Experten filterte aus zuletzt 88 Anträgen die besten 57 Exzellenzcluster heraus. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) gab gestern als Gast der federführenden Deutschen Forschungsgemeinschaft in Bonn die Gewinner bekannt. „Heute schlägt die Spitzenforschung in Deutschland ein neues Kapitel auf“, sagte sie. Insgesamt wurden 2,7 Milliarden Euro vergeben. Die Cluster werden an bundesweit 34 Universitäten errichtet, sieben davon in NRW. Da Bochum gleich mit zwei Forschungsprojekten erfolgreich war, kann sich die Uni im Anschluss auch für die Entscheidung um die Exzellenz-Universitäten (Elite-Uni) bewerben. An dem Antrag , der im Dezember eingereicht werden muss, werde bereits intensiv gearbeitet, so Ostendorf.
Gewonnen hat zum einen das Chemie-Cluster „Resolv“, das chemische Reaktionen in Flüssigkeiten erforscht. Mehr als 200 Chemiker und Biologen arbeiten daran, neue Konzepte für die Industrie etwa zur Energieumwandlung und -speicherung zu entwickeln. Hier arbeitet die Bochumer Uni mit der TU Dortmund, Wissenschaftlern der Uni Duisburg-Essen und weiteren Partnern zusammen. Das zweite Cluster „Casa“ am Horst-Görtz-Institut befasst sich mit Problemen der IT-Sicherheit. Die Forscher entwickeln Strategien zur Abwehr von potenten Angreifern, vor allem staatlichen oder staatsnahen Organisationen. Diese Gegner verfügten über erhebliche Fähigkeiten. Dass „Casa“ Psychologen einbindet, um die „Schwachstelle Mensch“ zu berücksichtigen, sei europaweit einzigartig.