Bochum. 15 Brücken in Bochum waren in einem kritischen Zustand. Einige wurden saniert und erneuert. Der Sanierungsstau bleibt. Geld und Personal fehlt.
Der Weg zur Ruhr-Universität ist beschwerlich. Noch auf Jahre hinaus wird die Universitätsstraße, eine der wichtigsten Verkehrsadern in Bochum, nur eingeschränkt befahrbar sein. Insgesamt 20 Brücken müssen saniert werden – zum Teil wegen erheblicher und bedrohlicher Schäden. Und nicht nur sie bereiten der Stadt Sorgen.
Viele Brücken erhalten bestenfalls ein „befriedigend“
Vier Jahre nach der Vorstellung eines großen Prüfungsberichts ist der Zustand von vielen der 106 kommunalen Brücken bestenfalls zufriedenstellend. „Der Großteil aller Bochumer Brückenbauwerke befindet sich heute in einem ähnlichen Zustand wie im Jahr 2017 in einer Zustandsnote zwischen 2,0 und 2,9“, heißt es in einer Antwort der Verwaltung auf Anfrage dieser Zeitung. Dieser Notenbereich steht für „befriedigend bis ausreichend“.
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Brückensanierung an der Uni-Straße dauert bis 2026/27
Alle Brücken der Universitätsstraße müssen instandgesetzt werden. Dabei werden nach Auskunft der Verwaltung die Kappen, Geländer, Schutzeinrichtungen, Abdichtung, Gussasphalt, und Fahrbahnübergänge erneuert sowie Betoninstandsetzungen vorgenommen.
Betroffen sind 20 Brücken einschließlich des Knotens Uni-Mitte. Nach Schätzungen der Stadt dauert die gesamte Sanierung bis 2026/27. Sie hängt auch aber von „verkehrlichen Abhängigkeiten zwischen der Universitätsstraße und dem geplanten Lückenschluss der A448“, heißt es.
Von den 15 Brücken, die 2017 noch in einem „kritischen Zustand“ waren, müssen noch sieben erneuert oder saniert werden. Von ihnen gehe keine Gefahr aus, so die Stadt. Aber: Der Sanierungsstau bleibt.
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Fußgängerbrücke wird alle zwei Wochen kontrolliert
Dazu zählt die Fußgängerbrücke über die Wittener Straße in Laer. „Sie wird bis zum geplanten absehbaren Rückbau im Zwei-Wochen-Turnus durch das Tiefbauamt inspiziert“, heißt es. Bislang wurden die Buselohbrücke, die Brücke an der Wittener Straße über den Sheffield-Ring und die Brücke an der Holtbrügge ersetzt, die Querung an der Suntumer Straße über dem Harpener Bach saniert. Und im nächsten Jahr soll der Neubau der Lohring-Brücke beginnen.
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Eisenbahnbrücke steht unter Denkmalschutz
Fraglich ist noch, was aus der ehemaligen Eisenbahnbrücke über den Hüllerbach wird. Sie gehört anteilig der Stadt Bochum und der Deutschen Bahn. Saniert werden soll sie, „falls das Bauwerk Bestandteil des Radwegekonzeptes wird“. Zwei Brücken an der Günnigfelder Straße sollen abgerissen werden. Die ehemalige Eisenbahnbrücke über die Tenthoffstraße steht unter Denkmalschutz. Es heißt, ihre Verkehrssicherheit wird gewährleistet. Aber: „Eine Instandsetzung ohne Nutzung ist derzeit nicht geplant.“
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Die Bilanz: Drei Brücken wurden erneuert, zwei wurden instandgesetzt und zwei zurückgebaut, eine weitere große Brücke wird kurzfristig erneuert, eine zurückgebaut und eine instandgesetzt. „Bei den anderen stehen jeweils Rückbau oder Sanierung im Zusammenhang mit anderen laufenden Vorhaben an“, heißt es.
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Alle Bauwerke wurden begutachtet
Das langwierigste Projekt ist die Sanierung der Brücken entlang der Universitätsstraße. Bis 2026/27 wird das dauern. Damit der Verkehr weiter – wenn auch eingeschränkt – fließen kann, „kann nicht an allen Überbauten gleichzeitig gearbeitet werden“, heißt es. Und: Anders als noch 2017 wurden mittlerweile alle Bauwerke im vorgesehenen Rhythmus begutachtet. Damals war eine Brücke elf Jahre lang nicht untersucht worden.
Entwickelt hat die Verwaltung nach eigenem Bekunden mittlerweile das geforderte Bauwerkserhaltungskonzept für Brücken. Es werde laufend aktualisiert. Oberstes Ziel sei es, für eine möglichst lange Nutzungsdauer der Bauwerke zu sorgen und Zustandsnoten „besser als 3,0“. Nicht geändert hat sich allerdings offenbar der weiterhin bestehende Finanz- und Personalbedarf. Denn: Um das angepeilte Ziel zu erreichen, „müssen die erforderlichen finanziellen und personellen Ressourcen sukzessive erhöht werden“.