Bochum. Ein Bericht des Rechnungsprüfungsamts offenbart Defizite. Eine Brücke wurde elf Jahre lang nicht geprüft. 15 Bauwerke sind im kritischen Zustand.

Sieben von 106 städtischen Brücken sind in einem ungenügenden Zustand, bei weiteren acht ist der Zustand „nicht ausreichend“. Das geht aus einem Bericht des Rechnungsprüfungsamt hervor. Und der offenbart weitere Defizite. So wurden bei neun Brücken der Prüfzyklus nicht eingehalten. Ein Bauwerk wurde gar elf Jahre lang nicht untersucht. Dringend notwendig wäre ein Erhaltungskonzept. Doch das „fehlt bis heute“, heißt es in dem Bericht.

Personelle Engpässe sind mitverantwortlich für die Versäumnisse, so Susanne Düwel vom Stadtplanungsamt. So sei einer von zehn Mitarbeitern der zuständigen Abteilung ein Jahr lang krankheitsbedingt ausgefallen. Gleichzeitig seien außerplanmäßige Aufgaben wie die Sanierung der Brücke an der Wittener Straße hinzugekommen. Jetzt aber, so Düwel, sei die Verwaltung mit der Brückenkontrolle wieder „voll im Plan“. Der Auftrag, ein Erhaltungskonzept zu erarbeiten, werde derweil an ein externes Büro vergeben.

Dringender Handlungsbedarf

82 der 106 Brücken, die zum Verantwortungsbereich des Tiefbauamts gehören, sind in einem Zustand, der „eine kurz- bis mittelfristige Instandsetzung“ erfordert. Bei den 15 Brücken, die im besonders schlechten Zustand sind, bestehe zum Teil dringender Handlungsbedarf. Gefahr gehe aber nicht von ihnen aus, so Düwel. Sollte ein bedenklicher Zustand eintreten, würde die Verwaltung – so wie bei der Wittener Straße – schnell reagieren.

Obwohl der Sanierungsbedarf immens ist, wurden 2015 und 2016 die bereitgestellten Mittel nicht ausgeschöpft. Im Vorjahr blieben 238 000 von knapp 600 000 Euro ungenutzt, 2015 waren es 162 500 von 560 000 Euro. Es fehle Personal, so heißt es, um alle Aufgaben abzuarbeiten.