Bochum. Für Präsenzunterricht gilt derzeit eine Testpflicht. Die Lieferung der Tests sorgte an vielen Bochumer Schulen für Chaos. Schulleiter sind sauer.

Die Corona-Selbsttests sind mittlerweile am Großteil der Grund- und weiterführenden Schulen in Bochum angekommen – mit reichlich Verspätung. „Die Lieferung wurde am Dienstag (6. April) für vergangenen Donnerstag oder Freitag, dann wieder für Freitag oder Samstag in der Zeit von 7 bis 18 Uhr angekündigt“, schildert eine Schulleiterin aus Bochum. Letztendlich kam die Lieferung am Montag.

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Viele Leitungen in Bochum ärgern sich über das Chaos bei den Lieferungen, die vom Land direkt bei den Schulen ankommen sollten. „Die Tests für die Kirchschule Höntrop sind am Sonntag von der Hausmeisterin angenommen worden, die auf dem Schulgelände wohnt. Der Liefertag ist mehrmals verschoben worden. Eine Uhrzeit konnte ohnehin nicht vereinbart werden“, schildert die Schulleitung.

Zuvor habe es widersprüchliche Schulmails von Ministerium und Schulträger gegeben. Auch an der Theodor-Körner-Schule kamen die Tests am Sonntag. „Die Lieferung war früher angekündigt (werktags). Ein präziseres Zeitfenster für die Zustellung fehlte“, so Leiter Bernhard Arens.

Rechtzeitige Lieferung der Tests gelingt nicht an allen Bochumer Schulen

Auf Anfrage bei fast allen der 80 städtischen Schulen hat unsere Redaktion Rückmeldung von 15 bekommen. Bei den meisten erfolgte die Lieferung am Freitag, bei einigen aber auch am Samstag oder Sonntag. „Die Lieferung ist für Dienstag angekündigt“, teilte zum Beispiel Elke Arnscheidt, Schulleiterin der Graf-Engelbert-Schule, am Montag (12. April) mit – angekündigt war sie schon für Donnerstag. Immerhin: Es sind derzeit noch Tests von vor den Osterferien vorhanden.

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Aus dem Schulministerium hieß es am vergangenen Donnerstag (8. April): „Die ausreichende Belieferung aller Schulen mit der notwendigen Menge an Selbsttests soll nach den bereits bekannten Belieferungsproblemen des Logistikunternehmens voraussichtlich bis Ende dieser Woche erfolgen.“ Gelungen ist das nicht ganz – zeigt die Abfrage bei den Bochumer Schulen.

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Fast alle Schüler in Bochum lassen sich testen

Derzeit sind nur die Abschlussjahrgänge und Schülerinnen und Schüler der Notbetreuung vor Ort. Für diese gilt jedoch eine Testpflicht – sie müssen sich zweimal pro Woche testen lassen. „Die, die sich nicht testen lassen wollen, kommen gar nicht. Es handelt sich dabei aber nur um rund ein Dutzend Schüler“, erklärt Fabian Heyers, Koordinator für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der Maria-Sibylla-Merian-Gesamtschule. Das bestätigen auch die anderen Schulen – bei ihnen liegen keine bis kaum Abmeldungen aufgrund der Selbsttestung vor.

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Dass der Schulbetrieb nach den Osterferien doch nur in Distanz begonnen hat, führte bei vielen Schulleitungen zu zusätzlicher Organisationsarbeit am Wochenende. Michael Braß, Leiter der Heinrich-von-Kleist-Schule, wünscht sich: „Eine verlässliche Regelung, die mit ausreichend Vorlauf kommuniziert wird und die länger als eine Woche Bestand hat. Klare Vorgaben bezüglich des Ablaufs von Selbsttestungen und Abiturprüfungen.“ Das geht vielen seiner Kollegen an anderen Schulen in Bochum ähnlich. Auch die Forderung nach altersgerechten Testkits und der Möglichkeit für Schülerinnen und Schüler, bereits zuhause zu testen, wird laut.