Essen. Sollten Schüler zum Schnelltest verpflichtet werden? In einer NRW-Blitzumfrage sind Eltern uneins - auch bei Vorgaben für Präsenzunterricht.
In der Frage verpflichtender Corona-Schnelltests an Schulen zeigen sich Teile der Elternschaft uneins. Wie aus einer Blitzumfrage der Landeselternschaft der Gymnasien in NRW hervorgeht, haben etwa 50 Prozent der rund 70.000 befragten Eltern erklärt, dass Schnelltests für Schüler nicht länger freiwillig bleiben sollten. Würden alle Schüler auf eine mögliche Ansteckung mit dem Coronavirus getestet, gebe das mehr Sicherheit, so die Meinung. Knapp 48 Prozent der Befragten sagen indes, dass die Tests freiwillig bleiben sollten.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte eine mögliche Testpflicht für Schüler ins Gespräch gebracht. Mehrere Schulen hatten zuvor berichtet, dass ein Teil der Eltern einen Test für ihre Kinder in der Schule verweigerten. Auch die SPD im NRW-Landtag hatte sich dafür ausgesprochen, dass ein negatives Testergebnis nach den Osterferien Voraussetzung für die Teilnahme am Präsenzunterricht ist.
Eltern fordern lokale Lösungen für Schulöffnungen und Präsenzunterricht
Mit der Umfrage wollte die Landeselternschaft der Gymnasien von Eltern wissen, unter welchen Bedingungen sie Schule in Präsenzunterricht mittragen würden. Es sei deutlich geworden, dass Eltern lokale Lösungen wünschten, die derzeit aber nach Einschätzung der Elternvertreter nur an wenigen Orten erfüllt würden.
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„Eltern sehen die Notwendigkeit, die Kinder im öffentlichen Raum zu schützen, aber dann mit durchdachten Konzepten für die Pandemielage in ihrem Kreis“, sagte die Vorsitzende Jutta Löchner. Es gelte einen Weg zu finden zwischen dem nötigen Schutz und der Notwendigkeit für Bildung und soziale Kontakte.
Vor allem Gymnasial- und Grundschuleltern haben an der Blitzumfrage zwischen 24. und 28. März teilgenommen. 42 Prozent von ihnen fordern, dass die Inzidenzwerte auf Stadt und Kreisebene für das Öffnen von Schulen maßgeblich sein sollen - welcher das aber sein sollte, darüber gibt es kein klares Bild. Rund 26 Prozent sehen den Grenzwert bei 100, weniger als jeder Fünfte orientiert sich an der Inzidenz von 50. In der aktuellen Situation wäre die Schule dann also vielerorts wieder zu, resümiert die Landeselternschaft.
Rund 30 Prozent der Befragten wünscht sich Ausdehnung von G9
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Beim Umgang mit den bereits entstandenen Wissenslücken durch die Schulschließungen könne sich ein Drittel der Eltern ein freiwilliges Wiederholen vorstellen, und jeder Vierte habe Ferienkurse als Option genannt, so die Landeselternschaft. Rund ein Drittel der befragten Eltern habe eine Ausdehnung von G9 auf die Jahrgänge 8 und 9 befürwortet, also die Chance der Kinder, ein Jahr länger als für sie eigentlich vorgesehen zur Schule zu gehen. (stew)