Bochum. Ein 33-jähriger Bochumer wird verdächtigt, seine Mutter in der gemeinsamen Wohnung erstochen zu haben. Die Frau wies mehrere Stiche am Hals auf.
Ein 33-jähriger Bochumer steht in Verdacht, seine Mutter (68) in Bochum erstochen zu haben. Wie Staatsanwältin Svenja Große-Kreul auf WAZ-Anfrage sagte, wies die Leiche mehrere Stichverletzungen im Bereich des Halses und Gesichts auf.
Der Verdächtige hatte am Sonntagnachmittag (21. März) gegen 15.15 Uhr selbst die Polizei angerufen. Er meldete eine leblose Person. Kurz darauf erschienen die Beamten in seiner Wohnung an der Oskar-Hoffmann-Straße, in der er zusammen mit seiner Mutter wohnt.
Mutter und Sohn lebten zusammen in einer Wohnung in Bochum
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Es handelt sich um ein altes Mehrfamilienreihenhaus, nur wenige Schritte vom Schauspielhaus entfernt. Die Einsatz- und Rettungskräfte konnten in der Wohnung in einem der Obergeschosse nur noch den Tod der 68-jährigen Frau feststellen. Sie habe auf dem Boden im Schlafzimmer gelegen, sagt die Staatsanwältin. Kampfspuren habe es nicht gegeben.
Die Ermittler gehen davon aus, dass der 33-Jährige mehrfach mit einem Messer zugestochen hat. Die mutmaßliche Tatwaffe ist aber noch nicht gefunden worden. Mordmerkmale sind bisher nicht erkennbar. Ermittelt wird wegen des Verdachts des Totschlags.
Tatmotiv ist bisher nicht geklärt
Wie viel Zeit zwischen dem Anruf bei der Polizei und der Tat lag, wird die Gerichtsmedizin klären. Der Tod soll aber im Laufe des Sonntags eingetreten sein.
Kripo setzte Mordkommission
Die Kripo hat die Tür zur Tatwohnung versiegelt und eine Mordkommission eingesetzt, sie wird von Kriminalhauptkommissar Holger Buchwald geleitet.
Wegen des Tatverdächtigen hat es in seiner Wohnung bereits im vergangenen Jahr einen Polizeieinsatz gegeben. Worum es dabei ging, wurde am Montag nicht bekannt.
Das mutmaßliche Tatmotiv ist noch nicht bekannt. „Die genaueren Hintergründe dieser Tat sind derzeit noch unklar“, sagt ein Polizeisprecher.
Der Verdächtige ist bereits polizeibekannt
Der 33-Jährige ist bereits vorbestraft. Wie Svenja Große-Kreul sagt, ging es um Körperverletzung und Drogendelikte. Er wurde in der Wohnung festgenommen. Widerstand leistete er nicht.
Der Mann soll psychisch auffällig sein. „Es gibt Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung, so dass die Schuldfähigkeit stark eingeschränkt sein könnte“, sagt die Staatsanwältin. Deshalb hat sie beim Amtsgericht beantragt, den Mann nicht in U-Haft, sondern in einem geschlossenem psychiatrischen Krankenhaus unterzubringen. Die Haftrichterin folgte dem Antrag – und erließ einen Unterbringungsbefehl.
Die 68-jährige Frau war „lieb und freundlich“, sagt ein Nachbar
Die 68-Jährige, sagt ein Nachbar am Tag nach dem schrecklichen Tat, sei „lieb und freundlich“ gewesen. Die offenbar starken psychischen Probleme des Sohnes waren auch ihm bekannt. Nach der Alarmierung des Notrufes habe der 33-Jährige im Haus auf einer Treppe gesessen, geraucht und gefragt, ob die Frau überhaupt seine Mutter sei.