Bochum/Wattenscheid. Gegen einen Wattenscheider, der seine Frau erwürgt haben soll, wurde Anklage erhoben. „Ich will einen Mord bestätigen“, sagte er der Polizei.
Ein 48-jähriger Wattenscheider, der in seiner Wohnung seine von ihm getrennt lebende Ehefrau (47) getötet haben soll, steht ab dem 28. April vor dem Schwurgericht Bochum. Oberstaatsanwalt Andreas Bachmann wirft ihm Totschlag vor und hat jetzt Anklage erhoben. Das erklärte das Landgericht auf Anfrage der WAZ.
„Ich will einen Mord bestätigen“: Diese schaurigen Worte sagte der Angeklagte in der Nacht des 20. November 2020 gegen 1 Uhr, als er den Notruf der Polizei anrief. Am Abend zuvor soll er die Frau in seiner Wohnung in einem kleinen Mehrfamilienreihenhaus an der Straße Laarkamp auf den Boden geworfen, sich auf sie gekniet und mit der Hand den Hals gewürgt haben, bis sie bewusstlos war und starb. Mordmerkmale wie zum Beispiel Heimtücke sah Bachmann allerdings nicht.
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Das Drama ereignete sich der Anklage zufolge zwischen 18.30 und 23.30 Uhr; genauer konnte ein Rechtsmediziner den Todeszeitpunkt nicht mehr bestimmen.
Tatmotiv sollen familiäre Streitigkeiten gewesen sein.
Eventuell war der Wattenscheider zur Tatzeit vermindert schuldfähig
Das Gericht wird in der Verhandlung auch prüfen müssen, ob der Mann unter dem Einfluss von Amphetaminen stand und deshalb vermindert schuldfähig war.
Als die Polizei kurz nach dem Anruf bei ihm erschien und dort die Leiche fand, ließ er sich dort widerstandslos festnehmen. In U-Haft, im Gefängnis, sitzt er allerdings nicht. Weil er psychisch auffällig ist, wurde er in einer geschlossenen psychiatrischen Klinik untergebracht. Dort befindet er sich bis heute.
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