Bochum. Die Gymnasien in Bochum bewerten ihre digitale Ausrüstung sehr mittelmäßig. Fehlendes WLAN wirkt sich auf den digitalen Unterricht aus.

3,4 lautet die durchschnittliche Note, mit der die städtischen Gymnasien in Bochum die digitale Ausrüstung ihrer Schule bewerten. Lediglich eine Schule gibt die Note Zwei an. Die Ausstattung mit WLAN variiert zwischen voll ausgestattet bis nicht vorhanden.

So viele Tablets und Laptops stehen an den Gymnasien in Bochum im Schnitt zur Verfügung.
So viele Tablets und Laptops stehen an den Gymnasien in Bochum im Schnitt zur Verfügung. © funkegrafik nrw | Rim Ammar

In der Regel besitzen die zehn städtischen Gymnasien in Bochum einen Anschluss an das Glasfasernetz, heißt es in einer gemeinsamen Antwort auf den Fragebogen. Einige der Schulen hätten sich selbst auf den Weg gemacht und WLAN eingerichtet. „Teilweise wurden dem Träger bereits Angebote vorgelegt“, so die Schulleiterinnen und Schulleiter.

Gymnasien in Bochum: Nicht mal jeder 15. Schüler kann gestelltes Tablett nutzen

Die teils schlechte Ausstattung wirkt sich auf den digitalen Unterricht aus. Die Schulleitungen geben an, dass sie mit ausreichendem WLAN in der Lage wären, guten digitalen Unterricht umzusetzen. „Die Rückmeldung aus den Kollegien, der Schülerinnen und Schüler und der Eltern zum Distanzunterricht sind überwiegend gut“, heißt es. Schwierigkeiten gebe es bei Kooperationsschulen, wenn Schülerinnen und Schüler mit anderen Systemen arbeiten müssten. Genutzt werden am häufigsten die Lernplattformen „Moodle“, „IServ“ und „Office365“, doch auch andere Programme kommen zum Einsatz.

Die Gymnasien in Bochum bewerten ihre digitale Ausstattung im Schnitt mit der Note 3,4.
Die Gymnasien in Bochum bewerten ihre digitale Ausstattung im Schnitt mit der Note 3,4. © funkegrafik nrw | Rim Ammar

Die Zahl der Tablets an den Gymnasien in Bochum schwankt zwischen null und 200, liegt überwiegend bei 50. Dem gegenüber stehen laut statistischem Landesamt im Schnitt rund 840 Schülerinnen und Schüler pro Gymnasium. Das heißt, nicht mal jedem 15. steht in der Schule ein Endgerät zur Verfügung. Ein Großteil der Gymnasiastinnen und Gymnasiasten hat nach Schätzungen ihrer Lehrkräfte zuhause die Möglichkeit, private Tablets oder Laptops für das digitale Lernen zu nutzen. Die Angaben variieren zwischen rund 75 und 99 Prozent.

Lehrkräfte in Bochum müssen ihre privaten Geräte nutzen

Die Lehrkräfte der Gymnasien seien in der Regel gut ausgestattet, weil sie ihre privaten Geräte nutzen. Wäre das nicht der Fall, würde es schon anders aussehen: Zwischen null und zehn liegt hier die Bandbreite an gestellten Endgeräten. „In der Regel gibt es aber stationäre PC im Lehrerzimmer o. ä.“, heißt es von den Schulen. Zudem würden die Lehrkräfte Fortbildungen für technische und vor allem pädagogische Nutzung der zur Verfügung stehenden Tools benötigen.

Die zehn städtischen Gymnasien in Bochum haben klare Forderungen: „Die Ankündigung des Schulträgers, alle Schulen mit WLAN auszuleuchten muss umgesetzt werden, die Ausstattung muss alle sechs Jahre erneuert werden, personelle Unterstützung für den technischen Support in der Schule muss zur Verfügung gestellt werden.“

Die zehn städtischen Gymnasien haben unseren Fragebogen zusammen ausgefüllt und zu allen elf Fragen eine gemeinsame Antwort gegeben.

So haben weitere Schulen in Bochum ihre digitale Ausrüstung bewertet:

  • Schlechte Ausrüstung der Grundschulen sorgt für Ungleichheit. Hier geht es zum Artikel.
  • Gesamt- und Sekundarschulen in Bochum: „Digitales Lernen ist unmöglich“. Hier geht es zum Artikel.
  • Berufsschulen geben teils eine Sechs für digitale Ausrüstung. Hier geht es zum Artikel