Bochum. Die Wirte im Bochumer Bermudadreieck hoffen, bald wieder öffnen zu dürfen. Und: In Sachen Datenerfassung setzen sie auf digitale Lösungen.
Mit App-Lösungen soll die Registrierung und Nachverfolgung von Gästen in der Gastronomie erleichtert werden. Die Wirte im Bochumer Bermudadreieck fiebern nicht nur einem möglichst baldigen Öffnungstermin für ihre Häuser entgegen. Sie begrüßen auch die digitale Datenerfassung.
„Wir finden es gut, wenn Gastronomen, Restaurants, Ordnungs- und Gesundheitsamt an einem Strang ziehen und alle auf eine digitale Lösung setzen“, sagt Christian Bickelbacher, Wirt im Bermudadreieck sowie Vorstandsmitglied und Sprecher der Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Bermuda3eck. Eine der App-Lösungen kommt sogar aus der eigenen Stadt. Das Start-up-Unternehmen 9Elements hat gemeinsam mit der Kölner Softwarefirma Railslove im vergangenen Jahr die App Recover entwickelt. Mit ihr können Betriebe die persönlichen Daten ihrer Gäste datenschutzkonform erfassen und digital an die zuständigen Behörden weiterleiten.
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Hunderttausende Zettel mit Kundendaten
Im vergangenen Jahr lief diese digitale Datenerfassung zumindest in Bochum noch eher schleppend an. Was das bedeutet, macht Christian Bickelbacher für seine fünf Betriebe deutlich. „Wir hatten in der Zeit bis zum Lockdown etwa eine halbe Millionen Gäste, also Hunderttausende Zettel mit Daten.“ Das Sammeln und später das Vernichten habe zu einem enormen Aufwand geführt. Und: Ein Vielfaches dieser Menge dürfte in der gesamten Stadt zusammengekommen sein.
Diese Zettelberge soll es in Zukunft nicht mehr geben – auch mit Hilfe der Bochum Wirtschaftsentwicklung (Bowe). Sie übernimmt für die ersten 100 teilnehmenden Betriebe die Kosten für die Recover-Nutzung nach der Wiedereröffnung der Restaurants und Gaststätten.
Viel Personal fehlt momentan
Was die Öffnung von Kneipen und Restaurants betrifft, so hofft der ISG-Vorstand auf feste Termine. Er erwartet eine Erlaubnis für die Außengastronomie im März und für die Bewirtung innen im April. Bis dahin müssen sich er und viele andere Betriebe der Branche aber noch um Personal bemühen. „Wir hatten vor dem Lockdown 350 Leute, jetzt sind es noch etwa 200. Da fragt man sich schon, wer die Gäste bedienen soll.“
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Allerdings ist er guter Dinge, im Fall der Öffnung viele der früheren Beschäftigten wieder zu gewinnen. Die Voraussetzung dafür: Erst einmal muss der Öffnungsbeschluss her. „Und dann muss aber auch knallhart kontrolliert werden“, so der ISG-Chef. Schwarze Schafe sollen so möglichst schnell entdeckt werden. Ihr Fehlverhalten habe im Vorjahr der großen Mehrheit der Branche geschadet.
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