Bochum. 200 weitere Mitarbeiter für den Gesundheitsdienst hat die Stadt Bochum in der Pandemiezeit eingestellt. Für sie musste Platz geschaffen werden.
Erneut haben besondere Umstände die Personalplanung der Stadt über den Haufen geworfen. So wie schon bei der Flüchtlingskrise führt nun die Corona-Pandemie zu Neueinstellungen. Und erneut stellt sich die Frage: Wohin mit den Mitarbeitern?
Verdreifacht hat die Stadt im zweiten Halbjahr 2020 den Mitarbeiterbestand für den Gesundheitsdienst. 300 Beschäftigte zählt dieser Bereich mittlerweile. Und der überwiegende Teil ist mit Aufgaben rund um die Corona-Pandemie beschäftigt. Das führt nicht nur dazu, dass andere Aufgaben liegen bleiben. Gefunden werden mussten binnen kürzester Zeit auch Räume für 200 neue Mitarbeiter.
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Gestiegener Bedarf an Büroflächen
Fündig geworden ist die Stadt an der Universitätsstraße 48. Dort, unmittelbar neben dem Firmensitz der Lueg AG, hat die Verwaltung 2010 Quadratmeter auf zwei Etagen gemietet – wegen „des aufgrund der pandemiebedingten Abstands- und Hygieneregeln gestiegenen Bedarfs an Büroflächen für die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, wie es heißt.
„Im Zuge des Personalzuwachses im Gesundheitsamt für Kontaktpersonennachverfolgung, Hotline etc. reichten die vorhandenen Büroflächen bei Weitem nicht mehr aus“, so Pressesprecherin Nina Menken. „Es mussten daher kurzfristig neue Flächen angemietet werden, um den Dienstbetrieb des Gesundheitsamtes aufrecht zu erhalten.“
1800 städtische Mitarbeiter im Homeoffice
Der Mietvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2021. Bei Quadratmeterpreisen von etwa zwölf Euro für moderne, zentral gelegene Büroflächen liegt die Monatsmiete vermutlich zwischen 20.000 und 25.000 Euro, d.h. in diesem Jahr würden die Räume knapp 300.000 Euro Miete kosten.
Rechnerisch wäre für das zusätzliche Personal zwar Platz im bisherigen Bürobestand. Schließlich hat die Stadt seit Beginn der Corona-Pandemie insgesamt 1800 Token für Mitarbeiter vergeben und ihnen damit die Chance eröffnet, von zu Hause aus zu arbeiten. Aber eine möglichst geringe Bürobesetzung, zumindest dort, wo es keinen Publikumsverkehr gibt, ist eine der zentralen Maßnahmen des Arbeitgebers Stadt, um Ansteckungen möglichst zu verhindern.
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Sozialamt hat 2017 Räume an der Diekampstraße bezogen
Schon Mitte 2016 sah sich die Stadt gezwungen, kurzfristig zusätzliche Räume anzumieten. Damals war der Grund die zunehmende Zahl von Flüchtlingen. 69 Mitarbeiter des Sozialamts, die mit Aufgaben der Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen betraut sind, zogen Anfang 2017 vom Bildungs- und Verwaltungszentrum am Gustav-Heinemann-Platz zur Diekampstraße 26. Die Stadt hatte dort zwei Etagen des Bürogebäudes für zehn Jahre gemietet.
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