Mit mehr Personal will die Stadtverwaltung die Aufnahme und Betreuung der weiter wachsende Zahl von Flüchtlingen stemmen. Bis zum Sommer soll die Zahl der Mitarbeiter, die für Asylbewerber zuständig sind, von 17 auf 82 erhöht werden.
Stadtdirektor Michael Townsend kündigte im Haupt- und Finanzausschuss an, es werde 65 zusätzliche Stellen in den Bezirksverwaltungsstellen, dem Sozialamt, der Ausländerbehörde und dem Jugendamt geben. 15 Stellen sollen mit externen Bewerbern besetzt werden, 15 aus dem Jobcenter wechseln. Außerdem werde eine „größere Anzahl“ an städtischen Mitarbeitern, die demnächst ihre Ausbildung beenden, im Arbeitsbereich Flüchtlinge eingesetzt. „Damit hoffen wir, die Kollegen, die in diesem Bereich tätig sind, entlasten zu können“, so Townsend.
Sollten die Zuwanderung anhalten, müsse im Sommer über weitere personelle Maßnahmen beraten werden. In einer Mitteilung der Verwaltung hatte es im Januar geheißen, die psychische und physische Belastung der in der Flüchtlingsarbeit tätigen Mitarbeiter sei seit Monaten auf hohem Niveau, „der Krankenstand ist entsprechend“.
Als eine erste Maßnahme hat die Stadt bereits entschieden, die Leitung von Flüchtlingssammelunterkünften den sozialen Wohlfahrtsverbänden zu überlassen. Vorgeschlagen werden nun zudem strukturelle Veränderungen, um die Arbeit effektiver zu gestalten. Die zum Teil auch in den Bezirksverwaltungsstellen erledigten flüchtlingsbezogenen Aufgaben sollen bald nur noch zentral bearbeitet werden.
Weil die Kapazitäten im Bildungs- und Verwaltungszentrum am Gustav-Heinemann-Platz, in dem das Sozialamt die Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen organisiert, sowie über die Zahlung von Leistungen entscheidet, aber ausgelastet sind, steht ein Umzug von 69 Mitarbeitern an. Sie sollen Anfang 2017 ein Bürogebäude an der Diekampstraße 26 unweit des Westrings beziehen. Bis dahin werden dort Erdgeschoss und erstes Obergeschoss umgebaut, geschaffen werden ein ausreichend großer Wartebereich und sanitäre Anlagen. 2410 qm mietet die Stadt für zehn Jahre, der Vertrag sieht eine Option auf weitere fünf Jahre vor. Die Monatsmiete dürfte bei schätzungsweise 20 000 Euro liegen. Die Politik stimmte dem Vorschlag im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung zu.