„Die Menschen würden eine Woche lang in der Halle untergebracht sein und danach in andere Unterkünfte kommen“, so Dirk Hagebölling. 150 Personen können in der Elspermann-Ausstellungshalle in Harpen untergebracht werden. So viele kamen in Spitzenzeiten im vergangenen Herbst und Winter jede Woche in der Stadt an. Sie würden dort professionell betreut. Abgefragt werden könne dann auch, ob bereits Familienmitglieder in Bochum leben oder welche Ausbildungen die Ankömmlinge haben. Diese Informationen sollen auch dazu beitragen, Maßnahmen zur Integration wie passende Sprachkurse oder Praktika möglichst schnell und passgenau auf den Weg zu bringen. „Außerdem werden sie medizinisch untersucht und bekommen erste Informationen über Deutschland“, so Hagebölling.
5387 Flüchtlinge in der Stadt
Nachdem die bislang 5387 in Bochum lebenden Flüchtlinge (Stand 3. Juni), darunter allein 1674 Syrer, in den vergangenen drei Monaten in einer neuen städtischen Datenbank nachträglich registriert wurden, sollen Neuankömmlinge künftig sofort erfasst werden. Notwendig geworden sei diese Datenbank, so Hagebölling, weil ein umfassender Datentransfer mit dem Land und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BamF) immer noch nicht möglich sei.
Zugute kommt der Verwaltung momentan, dass seit Anfang April nur 46 neue Flüchtlinge nach Bochum gekommen sind, zuvor waren es allein von Januar bis Ende März gut 1400 Menschen. Und auch in den nächsten Wochen sind dem Vernehmen nach noch keine nennenswerten Zuweisungen des Landes geplant. Das könnte sich auf absehbare Zeit ändern. „Und dann wollen wir besser vorbereitet sein als vor der Welle im vergangenen Jahr“, so Hagebölling.
Für den Fall, dass die für mehrere Jahre angemietete, frühere Elspermann-Ausstellungshalle nach dem Umbau doch nicht oder nur für kurze Zeit zur zentralen Registrierung benötigt wird, sei eine alternative Verwendung ausgearbeitet worden. Dann könne in der Halle mit der angedachten Digitalisierung von Akten begonnen werden.
Derweil schreiten die Planungen für den Umzug von 69 Mitarbeitern des Sozialamts, die mit Aufgaben der Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen betraut sind, vom Bildungs- und Verwaltungszentrum am Gustav-Heinemann-Platz zur Diekampstraße 26 weiter (die WAZ berichtete). Anfang 2017 ziehen sie um. Die Stadt hat zwei Etagen des Bürogebäudes für zehn Jahre gemietet.