Bochum. Es war eine klare Entscheidung: Für die WAZ-Leser und -User ist Deutschlands erfolgreichster Musiker „Bochums Bester“. Wird er bald Ehrenbürger?
„Du hast den Ruß abgewaschen,/und Deine Öfen sind kalt./Doch Deine Zechen sind voll Leben./Hier wird getanzt, gelacht,/das Morgen ausgedacht./Gefördert wird was lebt!“
Ursula Tharr brauchte nur eine Stunde, um die Verse zu Papier zu bringen. Was die Arzthelferin nicht ahnte: Unter mehr als 700 Einsendungen erlangte ihr Sechszeiler bundesweite Bekanntheit - als fünfte Strophe von „Bochum“. Der Schöpfer der Hymne hat es bei einer weiteren WAZ-Wahl nun selbst an die Spitze geschafft. Dort kennt er sich seit fast vier Jahrzehnten gut aus: Herbert Grönemeyer ist „Bochums Bester“.
„Bochums Bester“ – dabei ist Grönemeyer in Göttingen geboren
Bochum feiert 2021 sein 700-jähriges Bestehen. 228 Leser und User folgten im Januar dem Aufruf der WAZ, die für sie herausragenden Persönlichkeiten der Stadtgeschichte zu benennen – von anno dazumal bis heute. 1300 Nominierungen trafen ein. Der Favorit zeichnete sich schnell ab und landete am Ende deutlich auf Platz 1: „Herbie“, wie ihn seine Fans nennen, die ihn mit mehr als 17 Millionen verkauften Tonträgern zu einem der erfolgreichsten Musiker im deutschsprachigen Raum emporgetragen haben.
Wie die Zweitplatzierte Tana Schanzara, die in Kiel zur Welt kam, ist „Bochums Bester“ zwar kein waschechtes Revier-Kind. 1956 in Göttingen geboren, kam Grönemeyer mit seiner Familie aber schon mit einem Jahr nach Bochum und wurde zum Gesicht, zur Symbolfigur, zum berühmtesten Sohn der Stadt.
Arzthelferin schrieb die fünfte „Bochum“-Strophe
Längst lebt der 64-Jährige in London und Berlin. Die Heimat tief im Westen jedoch trägt der Ostring-Gymnasiast tief im Herzen, ist häufig privat zu Besuch. „Bochum hat mich in meinem ganzen Wesen und Denken geprägt. Ich bin dort groß geworden und habe dort eine wunderschöne Zeit verbracht. Ich empfinde eine unheimliche Liebe zu dieser Stadt“, sagte Grönemeyer im Gespräch mit WAZ-Redaktionsleiter Thomas Schmitt.
Das war 2014, das Jahr, in dem das Album „4630 Bochum“ seinen 30. Geburtstag feierte und die WAZ zusammen mit Radio Bochum auf die Suche nach einer fünften, zeitgemäßen Strophe für den Klassiker „Bochum“ ging. Siehe oben: Ursula Tharr machte mit ihrer lyrischen Beschreibung des Strukturwandels von der Malocherstadt hin zum Zentrum für Kultur, Party und Wissenschaft das Rennen. Die erweiterte Fassung erschien auf CD und erlebte ihre Live-Premiere im Juni 2015 vor 60.000 Zuschauern bei zwei Live-Auftritten Grönemeyers im Ruhrstadion.
Leser schlagen Grönemeyer als Ehrenbürger vor
Bald sechs Jahre ist das her. Höchste Zeit, dass „Herbie“ für ein Konzert ins Schmuckkästchen zurückkehrt. Die Corona-Krise wird ein Gastspiel vorerst kaum zulassen, erst recht nicht im Jubiläumsjahr 2021. Ehrerbietungen indes erscheinen möglich – so, wie sie im Rahmen von „Bochums Beste“ von mehreren Lesern vorgeschlagen werden.
„Ihre Aktion hat eine rege Diskussion ausgelöst. Sollte die Stadt sich entschließen, wieder einmal Ehrenbürger zu ernennen, sollten Norbert Lammert und Herbert Grönemeyer auf jeden Fall in Betracht gezogen werden“, schreiben Beata und Lothar Gräfingholt. „Gute Idee der WAZ. Meiner Meinung nach gehört dem Herbert auch der Ehrenring. Für die Berühmtheit der Stadt in Deutschland hat kaum jemand mehr getan“, bekräftigt Doris Steffen.
Weitere klangvolle Namen ab Platz 11
Herbert Grönemeyer ist „Bochums Bester“. Aber die WAZ-Leser und -User haben weitere klangvolle Namen ins Rennen geschickt. Hier eine Auswahl ab Platz 11:
Oli Hilbring, Klaus Steilmann, Ottilie Schoenewald, Carl Arnold Kortum, Christian Bickelbacher, Heri Reipöler, Else Hirsch, Anneliese Brost, Steven Sloane, Hermann Gerland, Else und Richard Baltz, Peter Zadek, Claude-Oliver Rudolph, Ottokar Wüst, Otto Ruer, Darius Wosz, Graf Engelbert II., Leon Goretzka, Peter Scholl-Latour, Fritz Husemann, Dietrich Grönemeyer, Ralf Richter, Günther Pohl, Toto & Harry, Jochen Malmsheimer, Ottilie Scholz, Hennes Bender, Bastian Pastewka, Saladin Schmitt, Jacob Mayer, Elisabeth Eickhoff, Ben Redelings, Anton Klopotek, Elli Altegoer, André Tanneberger (ATB), Annike Krahn, Armin Rhode, Wolfgang Clement, Lieselotte Rauner, Axel Rudi Pell, Adalbert von der Recke Volmarstein, Hans Walitza, Hans Mommsen, Maria Brück, Otto Schily, Frieda Nickel, Ingo Naujocks, Thomas Reis und – so ein Vorschlag in Corona-Zeiten – das komplette Bochumer Pflegepersonal
Gewinner werden benachrichtigt
Die Gewinner der fünf Plätze beim „Stadt-Picknick“ im Juni und der zehn Jubiläums-Abreißkalender werden von BO-Marketing benachrichtigt.
Hier lesen Sie, wer die Plätze 10 und 9 belegt hat.
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