Bochum-Werne. Doppelte Hiobsbotschaft für Kinder und Jugendliche in Bochum-Werne: Der Neubau des “JuCon“ verschiebt sich. Ersatz ist nicht in Sicht.
Schlechte Nachrichten für viele Kinder und Jugendliche in Bochum-Werne. Der Neubau des städtischen Kinder- und Jugendfreizeithauses "JuCon" in Bochum-Werne verzögert sich. Und zwar nicht unerheblich. Eigentlich sollte mit dem Neubau am Nörenbergskamp 16 schon im September 2020 begonnen werden. Doch passiert ist auf dem Baufeld bislang nichts.
"Der Neubau hat sich verzögert, weil formale Anforderungen zu erfüllen waren, mit denen wir vorher nicht in diesem Maß gerechnet haben", teilt Peter van Dyk, Sprecher der Stadt Bochum, auf WAZ-Anfrage mit. So wurden zum Beispiel die Grundstücke des Kindergartens und des Jugendfreizeithauses miteinander verschmolzen, damit die Abstandsregeln eingehalten werden können. "Das hat die Antrags-Bearbeitung komplexer gemacht und verzögert, so dass wir jetzt in den Ausschreibungen der Gewerke sind und hoffen, im Februar mit den Arbeiten beginnen zu können", so van Dyk weiter.
Es wird also länger dauern, bis das "JuCon" den Kindern und Jugendlichen wieder zur Verfügung steht. Einen Ersatz für die Zwischenzeit gibt es noch immer nicht. Dabei schien man bei der Suche nach einer Übergangslösung fündig geworden zu sein. Das leer stehende Vereinsgebäude und -gelände des inzwischen nicht mehr existierenden Tennisclubs TC SG Werne 06/19 galt aus aussichtsreicher Kandidat.
Jedoch sind laut Stadt bei einer Sichtung des Vereinsgebäudes weitreichende Schädigungen mit Einschränkungen der Tragfähigkeit festgestellt und bereits eine Notabstützung vorgenommen worden. "Eine Inbetriebnahme als Jugendtreff kann nicht erfolgen, solange nicht ein Schadens-Gutachten erstellt und die vorhandenen Schäden und damit eine Gefahr für Leib und Leben beseitigt sind", stellt Peter van Dyk klar.
Angesichts der nunmehr bekannten Schäden (auch holzzersetzende Schädlinge) sei davon auszugehen, dass eine umfassende Sanierung notwendig ist. Dieser müsse allerdings erst ein Gutachten über den Umfang der Schäden vorausgehen.
Keine Übergangslösung in Sicht
Die Möglichkeit einer Nutzung bzw. der Abschluss der Sanierung innerhalb der Bauzeit des neuen Kinder- und Jugendfreizeithauses "JuCon" erscheint von daher sehr unrealistisch. Dies wurde auch bereits der Bezirksvertretung Ost mitgeteilt. Es werde aber weiterhin ein Interimsstandort gesucht.
Bis dahin müssen die Kinder und Jugendlichen weiterhin zur Offenen Tür ins Erich-Brühmann-Haus an der Kreyenfeldstraße ausweichen. Oder ins "Inpoint" an der Unterstraße in Langendreer.
Fördermittel über das Stadterneuerungsprogramm „W-LAB" (steht für Werne und Langendreer/Alter Bahnhof) sind bereits bewilligt worden. Die Kosten für den Neubau des „JuCon" – der Name setzt sich aus Jugend und Container (wegen der Bauweise) zusammen – belaufen sich auf rund 2,9 Millionen Euro, 90 Prozent davon werden gefördert.
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