Bochum-Werne. Der neue Aldi in Bochum-Werne nimmt allmählich Gestalt an. Doch die für Ende 2020 geplante Eröffnung verzögert sich. Für Ärger sorgt ein Fußweg.

Deutliche Fortschritte sind derzeit beim Bau des neuen Aldi-Markt es am Werner Hellweg in Bochum - Werne zu beobachten. Die Außenmauern, bestehend aus Fertigteilen, stehen seit ein paar Tagen. Viele Werner Bürger wird es freuen, bald nicht mehr in der alten, inzwischen viel zu kleinen Filiale schräg gegenüber einkaufen zu müssen. Der neue Markt wird eine Verkaufsfläche von 1200 Quadratmetern haben. Bis er eröffnet wird, dauert es aber noch ein Weilchen.

Ursprünglich war geplant, den neuen Aldi noch in diesem Jahr in Betrieb zu nehmen. Nun heißt es von Aldi Nord, die Eröffnung sei für das erste Quartal 2021 geplant . Es kann sich also bis ins Frühjahr ziehen. Nach dem Rohbau steht der Innenausbau an, mit dem Aldi „in Kürze“ beginnen will. Und auch das Außengelände muss noch hergerichtet werden. 80 Parkplätze sollen für die Kunden entstehen. Und ein ausgebauter Fußweg zwischen Aldi-Grundstück und der benachbarten Willy-Brandt-Gesamtschule .

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Dieser Weg sorgt in der Nachbarschaft aktuell für viel Gesprächsstoff . Denn er ist seit ein paar Wochen nicht mehr nutzbar. Genauer gesagt: Nur noch bis zu einem gewissen Punkt. Dann steht man vor einem mit Schlössern versehenen Bauzaun – und kommt nicht weiter.

Die Anwohner Siegfried Kämchen und Christoph Rudolph mit Sohn Moritz vor dem Zaun, der das Gelände der Willy-Brandt-Gesamtschule von dem Trampelpfad abtrennt.
Die Anwohner Siegfried Kämchen und Christoph Rudolph mit Sohn Moritz vor dem Zaun, der das Gelände der Willy-Brandt-Gesamtschule von dem Trampelpfad abtrennt. © FUNKE Foto Services | Kim Kanert

Sehr zum Ärger einiger Anwohner wie Christoph Rudolf. Er wohnt mit seiner Familie am Nörenbergskamp und nutzt den Trampelpfad gerne, um schnell zum Werner Hellweg zu gelangen . „Wie viele andere hier auch“, sagt er beim Ortstermin. Rewe, Aldi, der Bäcker, aber auch der Kindergarten und natürlich die Bushaltestelle seien so – querfeldein – deutlich schneller zu erreichen, als wenn man dem Straßenverlauf folge.

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Auch Nachbar Siegfried Kämchen versteht die Welt nicht mehr. Er hält den Weg in Schuss , räumt Müll weg, schneidet ihn immer wieder frei und hat vor Jahren Gehwegplatten verlegt, damit man nicht durch den Schlamm waten muss.

Aldi baut einen neuen Fußweg

15 Jahre habe man diese Abkürzung nutzen können , die vom derzeit abgerissenen städtischen Kinder- und Jugendtreff „JuCon“ zwischen dem Aldi-Gelände und der Willy-Brandt-Gesamtschule vorbei über den Lehrerparkplatz zur Straße Deutsches Reich führt. Dann plötzlich sei das Stück parallel zur Aldi-Baustelle eingezäunt worden. Wegen der startenden Bauarbeiten.

Als Christoph Rudolf einige Offizielle von Aldi antraf, bat er um die Versetzung des Bauzaunes, sodass der Weg wieder begehbar werde. Der Wunsch sei erfüllt worden, sagt der Familienvater. Die Freude währte allerdings nur kurz , weil dann die Verbindung zum Parkplatz unterbunden wurde. Ein Zustand, der bis heute anhält.

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Wer diesen Zaun errichtet hat, blieb zunächst unklar. Der Hausmeister der Gesamtschule, wie von Rudolf vermutet, war es nicht. Das beteuern sowohl Stadtverwaltung als auch Schulleitung. Im Rathaus ist man gar nicht so undankbar, dass die Wegeverbindung unterbrochen ist. Er solle aus Sicherheitsgründen nicht genutzt werden, sagt Stadt-Sprecher Thomas Sprenger. Schließlich sei der Weg weder befestigt noch beleuchtet. Und da er sich auf städtischem Grund befinde, stehe man in der Sicherungspflicht.

Zehn Jahre Verzögerung

Der neue Aldi-Markt am Werner Hellweg 517 in Bochum-Werne kommt mit zehn Jahren Verzögerung . Immer wieder wurde im Laufe der Jahre gegen den Bebauungsplan geklagt. Meist wegen Formfehlern, und immer erfolgreich. Nun hatte die Klagewelle ein Ende – und der Bau konnte starten.

Der jetzige Markt am Werner Hellweg 502 bleibt bis zur Fertigstellung des neuen Marktes geöffnet .

Dieser kam letztlich Aldi nach. „Die Aufstellung des Bauzauns zum benachbarten Parkplatz wurde durch uns veranlasst “, bestätigt Unternehmens-Sprecher Axel vom Schemm. Dies sei in Absprache mit der Kommune und dem Schulamt geschehen „und wir kommen damit unserer Sorgfaltspflicht nach, da es sich bei dem benachbarten Grundstück um eine Schule handelt“. Aus diesem Grund werde der Trampelpfad, wie auch schon zu Beginn der Baumaßnahme, auf Wunsch des Schulbetreibers weiterhin gesperrt bleiben.

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Allerdings gibt es für alle Trampelpfad-Nutzer einen Hoffnungsschimmer: Aldi hat sich bereit erklärt, im Zuge des Neubaus einen neuen und dann auch befestigten Fußweg parallel zum Aldi-Gelände zu errichten. Bis dahin ist allerdings noch ein wenig Geduld gefragt. Und so kommt es, wie es kommen musste: Die Anwohner haben sich inzwischen einen alternativen Weg gesucht . Gesichert ist dieser allerdings auch nicht.

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